Das perfekte Raclette zubereiten

Ratgeber: Das perfekte Raclette zubereiten

Es ist wieder Raclettesaison! Ganz besonders zu Weihnachten oder Silvester lassen wir uns das beliebte Pfännchengericht schmecken. Wir verraten, wie Sie Raclette richtig zubereiten, welche Zutaten und welche Mengen benötigt werden und geben hilfreiche Tipps für einen erfolgreichen Racletteabend.

Warum lieben wir Raclette eigentlich so sehr und was sind die Vorteile des Weihnacht- und Silvesterklassikers? In geselliger Runde bereitet jeder gleichzeitig seine individuelle Lieblingsspeise zu. Es geht schnell, jeder kann seinen geschmacklichen Vorlieben nachgehen und gemütlich ist es außerdem. Auch für Vegetarier ist Raclette ein super Deal – denn die Zutaten können schließlich nach Belieben gewählt werden. Dabei kann jeder Gast sein eigenes Tempo festlegen. Außerdem halten sich die Vorbereitungen für den Gastgeber in Grenzen.

Die Herkunft des Raclette

Die Technik von Raclette gibt es schon seit dem Mittelalter: Damals genossen bereits die Schweizer ihren geschmolzenen Bratchäs, den Vorläufer unseres Raclettes. Das Wort Raclette stammt übrigens vom französischen „racler“, was so viel wie „schaben“ bedeutet. Es bezieht sich auf die ursprüngliche Zubereitungsart des Käses, die aus dem Schweizer Kanton Wallis stammt und deshalb auch gerne als Walliser Raclette bezeichnet wird. Ein halber Käselaib wurde am offenen Feuer platziert, sodass seine Schnittstelle schmolz und leicht geräuchert wurde. Die oberste Schicht wurde dann wiederholt mit einem Messer vom Laib direkt auf den Teller oder ein Stück Brot geschabt.

Raclette zubereiten: Wichtige Do‘s und Don‘ts

Wir haben die wichtigsten Tipps für einen erfolgreichen Racletteabend:

  • Raclette sollte immer gemütlich sein – stressen Sie sich nicht, sondern lassen Sie sich Zeit, den Abend zu genießen, ohne andauernd in die Küche zu laufen!
  • Der Käse spielt die Hauptrolle! Nicht etwa das Fleisch, der Fisch, das Gemüse oder andere Zutaten.
  • Traditionell wird zum Walliser Raclette kein Wasser getrunken. Es verklumpt den fettreichen Käse im Magen. Stattdessen passt ein trockener Weißwein oder Schwarztee als ideales Getränk zum Raclette-Abend.
  • Wer ein wenig experimentierfreudig ist, darf sich auch etwas Neues trauen: Ob als Nachtisch oder Hauptspeise – auch süße Pfännchen haben ihren Reiz. Zum Beispiel als Pfannkuchenteig oder mit geschmolzener Schokolade, in die Früchte gedipt werden.

Raclette kaufen: Worauf sollte man achten?

Das Wichtigste beim Kauf eines Raclette-Gerätes ist natürlich ein vollständig ausgestatteter Raclettegrill. Dazu gehören neben dem Ofen auch ausreichend Pfännchen und entsprechend viele Holzschaber. Für jeden Gast sollte jeweils mindestens eins vorhanden sein. Hat Ihr Gerät eine Grillfläche oder einen heißen Stein, brauchen Sie etwas Öl oder Butter, damit die Lebensmittel darauf nicht festkleben und anbrennen. Dazu gehört gegebenenfalls auch ein Verlängerungskabel. Prüfen Sie schon vor dem Benutzen, wo das Gerät steht und wie weit entfernt die nächste Steckdose ist.

Bedenken Sie beim Kauf des Raclettegrills auch gleich Ihre Nutzungsabsicht: Es gibt Standardgeräte für etwa acht bis zehn Personen, aber auch Miniversionen die nur zwei oder vier Pfännchen beinhalten und dadurch perfekt für Singles, Pärchen oder überschaubare Runden geeignet sind. Erhältlich sind sie im Elektrohandel sowie online. Hier gibt's ein sehr gut bewertetes Modell.

Kurz vor der Weihnachtszeit sind Raclettes sogar häufig in Supermärkten und Discountern zu finden. Los geht es ab etwa 30 Euro, qualitativere Geräte können aber schon mal bis über 200 Euro kosten. Meist unterscheiden sich die Raclettegrills in der Ausstattung (Steinplatte, Antihaftbeschichtung, Wattzahl...) und der Beschaffenheit der Materialien (Holz- oder Plastikschaber, wärmeisolierte Griffe, spülmaschinenfest...). Überlegen Sie sich, welche Faktoren für Sie unverzichtbar sind.

Zutaten für Raclette: Die wichtigsten Basics

Welcher Käse zu Raclette?

Der Käse ist der Hauptdarsteller des Raclette-Essens. Alle Beilagen werden traditionell mit ihm überbacken. Das wichtigste bei der Wahl des Raclettekäses ist, dass er gut schmelzen sollte. Praktisch beim Essen ist es für alle Gäste außerdem, wenn er bereits in Scheiben geschnitten ist. Ob Sie ein Stück kaufen und ihn selbst schneiden, oder ihn bereits geschnitten besorgen, liegt ganz bei Ihnen.

Auch die Entscheidung, ob Sie lieber einen aromatischen oder milden Käse mögen, hängt ganz von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Der Klassiker ist der ebenso benannte schweizer Raclettekäse aus dem Kanton Wallis. Mögliche Sorten sind hier zum Beispiel Bagnes, Goms oder Orsières. Wer es zum Überbacken lieber milder mag, der kann zu jungem, mittelalten Gouda oder Butterkäse greifen – diese Sorten sind auch bei Kindern beliebt. Natürlich sind Ihren Fantasien keine Grenzen gesetzt: Bergkäse, Tilsiter, Mozzarella, Ziegenkäse oder Gorgonzola sind ebenfalls geschmackvolle Möglichkeiten.

Tipp: Sie können sich nicht entscheiden? Legen Sie sich nicht auf einen Käse fest, sondern servieren Sie eine kleine Auswahl. So ist bestimmt für jeden etwas Passendes dabei.

Rinde am Käse – mitessen oder abmachen?

Traditionell wird der Rand am klassischen schweizer Raclettekäse mitgegessen – dieser ist frei von künstlichen Zusatz- und Konservierungsstoffen und daher komplett bedenkenlos. Essen Sie jedoch andere Käsesorten kann es sein, dass die Ränder nicht zum Verzehr geeignet sind. Schneiden Sie hier lieber etwa einen halben Zentimeter breit ab, bevor Sie die Scheiben zum Überbacken aufs Pfännchen legen.

Beliebte Beilagen zu Raclette

Natürlich ist beim Racletteabend an Weihnachten oder Silvester alles erlaubt, was Ihnen schmeckt. Wenn Sie aber wissen möchten, was traditionell gerne serviert wird, haben wir hier ein wenig Inspiration:

  • Tomaten
  • Paprika
  • Zucchini
  • Champignons
  • Pilze
  • Pellkartoffeln
  • Mais
  • Aubergine
  • Brokkoli
  • Blumenkohl
  • Kidneybohnen
  • Zwiebeln
  • Mixed Pickles
  • Silberzwiebeln
  • eingelegte Maiskölbchen
  • Nüsse wie Walnüsse
  • Brot
  • Oliven
  • Kartoffeln
  • Nudeln
  • Saure Gurken
  • Cocktailtomaten
  • Schinken
  • Krabben
  • Garnelen
  • Jakobsmuscheln
  • Fisch (z.B Zander oder Lachs)
  • Wer's süß mag, wählt Früchte, zum Beispiel Obst wie Äpfel, Ananas, Pfirsich, Mango oder Birne. 

Das Gemüse kann übrigens auf der oberen heißen Steinplatte auch gegrillt werden – das sorgt für ein köstliches Aroma. Neben den einzelnen Zutaten eignen sich auch Beilagensalate, ähnlich wie beim Grillen im Sommer. Zusätzlich dürfen leckere Dips und Soßen nicht fehlen, etwa Tsatsiki oder Aioli. Ein leckeres Rezept für Tsatsiki mit und ohne Knoblauch finden Sie übrigens hier>>

Tipp: Würzig sollen die Pfännchen natürlich auch schmecken, stellen Sie daher Salz und Pfeffer auf den Tisch, dann kann jeder sein Pfännchen beliebig würzen. Auch frisch geschnittene Kräuter wie Petersilie, Koriander oder Schnittlauch können Sie zur Selbstbedienung dazustellen.

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Welches Fleisch zu Raclette?

Viele Leute mögen zum Raclette auch gerne eine Portion Fleisch. Das eignet sich besonders dann, wenn Sie an Ihrem Raclette über eine Grillplatte verfügen. Kaufen Sie rohes Fleisch ein, es kann wie Gemüse dann auf dem heißen Stein oder der Grillplatte gegart werden. Ob Sie lieber Geschnetzeltes, Steak oder Filet wählen, liegt ganz bei Ihnen. Sowohl Rind, Schwein als auch Geflügel sind passende Optionen für ein leckeres Racletteessen.

Wer nicht richtig grillen möchte, aber trotzdem Lust auf Fleisch hat, kann diese auch in die Beilagen integrieren. Zum Beispiel in Form von Cabanossi, Kochschinken, Chorizo, Putenbrust oder Schinken in Form von Schinkenwürfeln. Auch lecker in den Pfännchen machen sich Meeresfrüchte, etwa Garnelen oder Fisch - z.B Lachs und Zander.

Ausgefallene Ideen für das Raclette 

Die Raclette-Pfännchen können Sie nicht nur dazu nutzen, um die leckeren Zutaten mit Käse zu überbacken, sondern sogar dafür verwenden, um einen Ofen zu ersetzen. Haben Sie zum Beispiel schon mal ausprobiert, kleine Mini-Pizzen in den Pfännchen zuzubereiten? Einfach einen fertigen Pizzateig kaufen, zurechtschneiden und belegen. Eine tolle Alternative! 

Hier finden Sie weitere ausgefallene Raclette-Ideen >> 

Auch süße Speisen können Sie auf diese Art und Weise zubereiten. Pancakes lassen sich auch in dem Racletteofen backen oder ein Mini-Apple-Crumble, der perfekt zum Fest passt. 

Zutaten für Raclette einkaufen: Die richtigen Mengen

Da der Käse die wichtigste Zutat beim klassischen Raclette ist, sollte dieser nicht zu knapp berechnet werden. Planen Sie etwa 200 bis 250 Gramm Käse pro Person ein. Falls Sie Fleisch servieren, rechnen Sie hierbei etwa mit 120 bis 150 Gramm pro Gast. Gleiches gilt für das Gemüse. Bedenken Sie, dass dies ungefähre Richtwerte sind. Schätzen Sie Ihre Freunde und Familie vorher ein – sind viele von ihnen schnell satt, oder haben einige eher großen Appetit? Passen Sie die Mengen nach Gefühl gerne etwas an.

Ein zusätzlicher Faktor sind die weiteren geplanten Zutaten. Gibt es viele sättigende Beilagen wie Kartoffeln oder Brot? Dann können Sie dementsprechend etwas niedrigere Fleisch- und Käsemengen berechnen. Bei vegetarischen Raclettevarianten greifen Sie gerne zu etwas mehr Käse und Gemüse.

>> Das wussten Sie bestimmt noch nicht über Schweizer Käse

Raclette: Die richtige Vorbereitung und Zubereitung

Zuerst sollten Sie sich entscheiden, ob Sie Raclette klassisch essen möchten, oder sich für eine süße Variante entscheiden – oder etwas ganz anderes probieren wollen. Etwa kleine Pizzateige vorbacken und diese dann mit allerlei Leckereien beim Raclette verfeinern.

Anschließend schaffen Sie sich einen Überblick über die Größe der Dinnerrunde, um eine ungefähr passende Menge der Zutaten auszurechnen, die Sie gerne besorgen möchten.
Das Schöne am Racletteessen ist: Eine aufwändige Vorbereitung ist nicht nötig. Sie sollten etwa eine Stunde vor dem Dinner einplanen, um alle Zutaten zu waschen und klein zu schneiden. So muss während des Essens niemand in die Küche laufen. Kartoffeln und Nudeln sollten außerdem vorgekocht werden. Ist dies erledigt, stellen Sie alles in Schüsseln auf einen ausreichend großen Tisch. Falls der Platz nicht ausreicht, besorgen Sie einen kleinen Beistelltisch oder Hocker, auf dem besonders üppige Schüsseln Platz finden.

Ein weiterer Tipp, bevor das Raclette angeworfen wird: Entfernen Sie, soweit möglich, alle Textilien wie Vorhänge oder Kissen aus dem Zimmer. Das verhindert, dass sich der penetrante Käse- und Fettgeruch darin festsetzen.

Raclette reinigen, Geruch und Resteverwertung

Raclette: So klappt der Abwasch

So praktisch, nett und gesellig es auch ist, dass jeder Gast mit seinem eigenen Pfännchen kocht, so leidig ist auch das Thema Abwasch danach. Denn einige der kleinen Garer sind nicht für die Säuberung in der Spülmaschine bestimmt. Deshalb: Wenn es nicht zu ungemütlich wirkt, die Pfännchen am besten direkt abräumen und provisorisch auswischen oder ausspülen, bevor die Essensreste antrocknen. Ist das schon passiert, weichen Sie die kleinen Pfannen über Nacht in etwas Spülwasser ein.

Was tun gegen Raclettegeruch?

Der Geschmack beim Raclette ist zwar wahrhaft umwerfend, der Geruch danach allerdings auch – aber nicht im positiven Sinne. Käse- und Fettwolken hängen noch tagelang in der Luft. Was also tun? Stellen Sie nach dem Raclette einen Teller mit Kaffeepulver oder eine halbe Orange mit Nelken auf, beides soll über Nacht die Gerüche neutralisieren. Achten Sie auch darauf, über den ganzen Abend reichlich zu lüften.

Raclettereste verwerten

Meistens kauft man doch etwas zu viel ein, und dann hat man den Salat: Am Ende ist noch eine Menge über. Zum Glück muss nichts weggeworfen werden! Wir haben ein paar Optionen, wie die Raclettereste noch optimal verwertet werden können.

  • Braten Sie Fleischreste komplett durch, bevor Sie das Gerät ausschalten. So hält es sich noch ein paar Tage im Kühlschrank.
  • Einige Reste können getrost eingefroren werden, etwa die Scheiben des Raclettekäses. Dann brauchen Sie beim nächsten Mal keinen neuen kaufen!
  • Alternativ lässt sich aus den Resten auch am nächsten Tag ganz bequem ein leckerer Auflauf zaubern. Die Zutaten sind schließlich alle schon fertig geschnitten.
  • Aus dem übrig geblieben Gemüse können Sie am Folgetag auch einen Salat zaubern. Oder Sie verwenden Gemüse wie Paprika, Mais und Pilze für eine Pizza.
  • Haben Sie Lust auf ein neues Gericht? Dann haben wir hier verschiedene Rezepte für eine köstliche Resteverwertung>>
  • Oder – wer mag – isst am Folgetag einfach nochmal ein leckeres Raclettereste-Menü… Geht eigentlich auch immer, oder? Viel Spaß und guten Appetit!

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