Auf Kohlenhydrate verzichten: 10 Dinge passieren

Um Nudeln, Brot und Kartoffeln machen die meisten lieber einen großen Bogen. Dabei sind Kohlenhydrate gar nicht so schlecht, wie immer angenommen wird. Denn der vermeintliche Figurkiller und Dickmacher hat neben einigen negativen auch viele positive Eigenschaften.

So verführerisch ein Teller Pasta oder eine frisch belegte Stulle auch sind, die wenigsten erliegen der Versuchung. Und das aus einem ganz bestimmten Grund: Kohlenhydrate sind schlecht, ruinieren die Figur und tun auch sonst eher wenig für unsere Gesundheit. Wirklich? Falsch gedacht. Denn auf Kohlenhydrate zu verzichten hat seine schlechten UND guten Seiten. Doch welche genau? Was passiert, wenn Sie auf Kohlenhydrate verzichten, verraten wir hier.

Video: So gefährlich kann der Verzicht auf Kohlenhydrate sein

Sind Kohlenhydrate wirklich schlecht?

Es gibt viele Meinungen und Mythen rund um das Thema Kohlenhydrate. Manche behaupten, dass sie der Feind einer gesunden Ernährung sind und zu Gewichtszunahme führen können. Doch ist das wirklich wahr? Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Kohlenhydrate sind eine wichtige Energiequelle für unseren Körper und liefern uns die nötige Power für den Alltag. Was viele nicht wissen:Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Es gibt gute und schlechte Kohlenhydrate.  Vollkornprodukte, Obst und Gemüse enthalten komplexe Kohlenhydrate, die langsam verdaut werden und uns länger satt halten. Sie zählen zu den guten Kohlenhydraten.

Hingegen sind raffinierte Produkte wie Nudeln, Weißbrot und Süßigkeiten sowie Süßgetränke eher "schlechte" Kohlenhydrate, da sie schnell ins Blut gelangen und den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Eine ausgewogene Ernährung mit einem angemessenen Verzehr von Kohlenhydraten ist also durchaus empfehlenswert. Aber was passiert dabei eigentlich im Körper?

Diese 10 Dinge passieren, wenn Sie auf Kohlenhydrate verzichten

Nicht nur der Verzicht auf Zucker macht einiges mit unserem Körper. Gleiches passiert, wenn wir Kohlenhydrate von unserem Essensplan streichen. Hätten Sie zum Beispiel gewusst, dass Sie eine sogenannte Low-Carb-Grippe bekommen können, wenn der Körper seine Energie plötzlich nicht mehr über Brot, Nudeln oder ähnlichen kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln bekommt? Mehr dazu im folgenden Absatz.

Sie bekommen die Low-Carb-Grippe

Ja, tatsächlich kann es beim Verzicht auf Kohlenhydrate zu diversen Nebenwirkungen kommen, die auch als sogenannte Low-Carb-Grippe bezeichnet werden. Denn der Verzicht auf Kohlenhydrate und die damit verbundene Ernährungsumstellung führen zu Symptomen wie Schwindel, Erschöpfung, Schwächeanfällen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Stimmungsschwankungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Der Grund? Sie entziehen Körper und Gehirn die wichtigste Energiequelle überhaupt: Kohlenhydrate! Die Nebenwirkungen vom Kohlenhydrate-Verzicht halten meist über mehrere Wochen an. Geben Sie Ihrem Körper also ein wenig Zeit, bis er sich daran gewöhnt hat. Um einwandfrei funktionieren zu können, benötigt unser Gehirn im Normalfall etwa 120 Gramm Kohlenhydrate täglich.

Sie nehmen ab

Verzichten Sie auf Kohlenhydrate, passiert auch im Körper eine ganze Menge. Beträgt Ihre täglich aufgenommene Menge an Kohlenhydraten unter 20 Gramm, schaltet der Körper in die sogenannte Ketose. Der Körper zieht sich die benötigte Energie dann direkt aus den Fettdepots. Und das bringt die Pfunde zum Schmelzen. Bis der Körper in die Ketose schaltet, dauert es jedoch mindestens drei Tage. Ganz ohne Nebenwirkungen kommt die Methode auch nicht aus. Häufig führt die Ketose zu Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Sie bekommen Mundgeruch

Diese Begleiterscheinung zählt wohl zu den unangenehmsten, wenn strikt auf Kohlenhydrate verzichtet wird. Denn der Mundgeruch tritt selbst dann auf, wenn Sie noch nie mit dem Problem zu kämpfen hatten. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: In der Ketose (siehe oben) verbrennt der Körper Fett anstatt Kohlenhydrate. Bei diesem Vorgang entsteht ein Zwischenprodukt namens Keton. Und genau das sorgt leider für den unangenehmen und säuerlichen Geruch im Atem, der an Aceton, also ähnlich wie Nagellack oder sogar überreife, faulige Äpfel riechen kann. Aber keine Panik. Die gefürchtete Kohlenhydrat-Fahne ist nicht von Dauer. Hat sich Ihr Körper an den Kohlenhydrat-Verzicht und die Ernährungsumstellung gewöhnt, verschwindet der schlechte Atem ganz von alleine. 

Tipp: Mit diesen Tricks können Sie Mundgeruch schnell und diskret in den Griff bekommen.

Sie haben weniger Heißhunger

So sehr wir Kohlenhydrate vielleicht auch lieben, sie haben einen ganz entscheidenden Nachteil: Kohlenhydrate in Form von Pasta, Weißbrot, Pizza und Co. verursachen ganz schön fiese Heißhungerattacken. Denn sie sorgen für einen schnellen Anstieg und Abfall des Blutzuckerspiegels. Werden Kohlenhydrate dagegen durch gesunde Fette, frisches Gemüse und Proteine ersetzt, bleibt der Blutzuckerspiegel deutlich stabiler, außerdem bleiben wir länger satt. Heißhunger? Fehlanzeige!

Ihre Laune leidet

Nicht nur Ihre Leistungsfähigkeit leidet, wenn Sie zu wenig Kohlenhydrate essen. Sie sind auch deutlich schlechter drauf. Nicht umsonst werden wir "hangry", wenn wir nicht gegessen haben. Denn Kohlenhydrate stillen nicht nur den Hunger. Sie machen erwiesenermaßen sogar glücklich. Fett- und kohlenhydratreiches Essen aktiviert das Belohnungszentrum. Und das macht uns glücklich.

Ihre Leistungsfähigkeit nimmt ab

Neben Fetten zählen Kohlenhydrate zu den wichtigsten Energielieferanten überhaupt. Verzichten Sie auf Kohlenhydrate, wird sich dies also vor allem an Ihrer geminderten Leistungsfähigkeit bemerkbar machen. Sie sind schneller müde, können sich schlechter konzentrieren und fühlen sich insgesamt schlapp und kraftlos.

Lese-Tipp:Was ist eigentlich schlimmer? Zucker oder Kohlenhydrate? >>

Ihr Bauch wird flacher

Der Verzicht auf Kohlenhydrate hat aber nicht nur negative Seiten. Wünschen Sie sich einen flacheren Bauch, sollten Sie einige Zeit auf Kohlenhydrate verzichten. Warum? Das Weizenmehl in Pizza, Pasta, Brot und Co. sorgt dafür, dass die Körpermitte während des Verdauungsprozesses aufgebläht wird. Verzichten Sie auf Kohlenhydrate, ist Ihr Bauch dagegen deutlich flacher.

Sie schaden Ihrer Verdauung

Ihre Verdauung spielt verrückt und Sie haben mit Verstopfungen zu kämpfen? Der Verzicht von Kohlenhydraten kann schuld sein. Gute Kohlenhydrate helfen nämlich dabei, Ihre Darmgesundheit zu stärken und nützliche Darmbakterien zu fördern. Gerade die resistente Stärke in Reis, Vollkornnudeln oder Kartoffeln ist besonders wichtig für eine gute Darmflora. Mehr dazu erfahren Sie hier >>

Sie verlieren Muskelmasse

Ohne Kohlenhydrate auf dem Speiseplan lässt auch die Muskelmasse lange auf sich warten, bzw. verschwindet wieder. Kann der Körper nicht auf Kohlenhydrate zurückgreifen, bedient er sich an den Eiweißreserven. Doch genau die werden eben auch für den Muskelaufbau benötigt. Die hart erarbeiteten Trainingsergebnisse? Völlig umsonst!

Auch spannend: So funktioniert eine Low Carb Ernährung ganz ohne Kohlenhydrate >>

Ihre Gesundheit ist gefährdet

Noch immer haben Kohlenhydrate mit ihrem Figurkiller-Image zu kämpfen. Dass Pasta, Pizza und Brot jedoch auch viele gesundheitliche Vorteile haben können, belegen diverse Studien. So fanden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer Studie unlängst heraus, dass der Verzicht auf Kohlenhydrate langfristig sogar zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Die Ernährungsform ohne Kohlenhydrate erhöht demnach das Risiko für Herzerkrankungen, Krebs und sogar Schlaganfälle. Wer 50 bis 70 Prozent der täglichen Kalorien aus Kohlenhydraten bezieht, weist dagegen ein deutlich geringeres Risiko auf. Also: her mit den Carbs!

Kohlenhydrate gleich Zucker: Stimmt das?

Kohlenhydrate und Zucker sind zwei Begriffe, die oft miteinander verwechselt werden. Doch handelt es sich dabei wirklich um dasselbe? Die Antwort ist nein. Kohlenhydrate sind eine Gruppe von Makronährstoffen, die in Lebensmitteln wie Getreide, Kartoffeln und Hülsenfrüchten vorkommen. Sie dienen als wichtige Energiequelle für unseren Körper und bestehen aus unterschiedlichen Zuckermolekülen. Zudem muss bei Kohlenhydraten zwischen drei Gruppen unterschieden werden. Denn wie oben bereits erwähnt sind nicht alle Kohlenhydrate schlecht:

Einfachzucker

Dazu zählen etwa Traubenzucker (Glukose) sowie Fruchtzucker (Fructose).

Zweifachzucker

Zum Zweifachzucker werden hauptsächlich Malz- und Milchzucker sowie klassischer Haushaltszucker gezählt. Zweifachzucker sind vor allem in Süßigkeiten enthalten. Sie dienen lediglich als kurzweiliger Energieträger, indem Sie den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen - enthalten jedoch keine Vitamine und Mineralstoffe.

Mehrfachzucker

Zum Mehrfachzucker werden vor allem Vollkornprodukte, Hülsenfruchte sowie Getreidearten und Kartoffeln gezählt. Besteht das kohlenhydrathaltige Lebensmittel aus Mehrfachzucker, kommt es unserem Körper sogar zugute. Sie lassen den Blutzuckerspiegel nach dem Essen langsamer ansteigen, verhindern also Heißhungerattacken.

Zucker hingegen ist ein einfacher Kohlenhydrat-Typ, der in vielen Lebensmitteln wie Süßigkeiten, Limonaden und Gebäck enthalten ist. Während Kohlenhydrate in Form von Stärke auch langsam vom Körper aufgenommen werden können, wird Zucker schnell verarbeitet und kann zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels führen. Es ist also wichtig, den Unterschied zwischen Kohlenhydraten und Zucker zu kennen und bewusst mit ihnen umzugehen, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Schlecht? Sind Carbs nämlich keineswegs. Außer, Sie leiden an einer Glutenunverträglichkeit.

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