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Toxische Eltern: Woran Sie erkennen, dass Ihre Eltern Ihnen nicht guttun
Fühlen wir uns in der Nähe unserer Eltern nicht wohl, kann das ein Hinweis auf toxische Eltern sein. Erfahren Sie hier, was genau damit gemeint ist und an welchen Merkmalen Sie toxische Eltern erkennen.

Der Umgang mit toxischen Eltern ist alles andere als leicht.
Friede, Freude, Eierkuchen? Das trifft auf die wenigsten Familien zu. Klar, Streitereien und Meinungsverschiedenheiten gehören dazu. Doch es gibt Grenzen. Und die kennen toxische Eltern nicht. Das Tückische: Nicht nur als Kind, auch als Erwachsener kann das sehr belastend sein.
Was sind toxische Eltern?
Wenn Sie Ihre Eltern besuchen, dann sorgt schon der Gedanke daran für ein flaues Gefühl in Ihrem Magen? Gut möglich, dass auch Sie mit toxischen Eltern aufgewachsen sind. Statt Geborgenheit, Liebe und Nähe fühlen wir in der Gegenwart toxischer Eltern Ablehnung, Hilflosigkeit, Wertlosigkeit, Empathielosigkeit und vor allem Druck. Die Beziehung fühlt sich toxisch, also giftig und schädlich an. Toxische Eltern instrumentalisieren ihre Kinder nicht nur für ihre Zwecke, die fügen ihnen auch seelisches und körperliches Leid zu.
Woran erkennt man toxische Eltern?
Eltern wollen normalerweise nur das Beste für Ihre Kinder. Das gilt jedoch nicht für toxische Eltern. Sie sorgen bewusst und unbewusst dafür, dass wir uns schlecht fühlen. Auch im Erwachsenenalter. Aber wann handelt es sich um eine "normale" Auseinandersetzung und wo wird es toxisch? Diese typischen Merkmale und Sprüche helfen Ihnen dabei, toxische Eltern zu erkennen:
1. Grenzen werden ignoriert
Grenzen setzen ist wichtig und jedes Familienmitglied sollte diese respektieren. Toxische Eltern scheinen davon aber nichts wissen zu wollen. Egal, wie deutlich Sie Ihren Standpunkt auch machen: Die Grenzen werden absichtlich oder unabsichtlich überschritten. Und zwar jedes Mal aufs neue. Das zeugt nicht nur von fehlendem Respekt, sondern birgt auf Dauer auch jede Menge Konfliktpotenzial.
2. Sie vergleichen Sie mit anderen
"Warum bist du nicht wie dein Bruder?", "Hättest du nicht auch einfach in die Fußstapfen deines Vaters treten können?" Autsch! Sätze wie diese können ganz schön weh tun – und sind leider typisch für toxische Eltern. Statt Liebe, Wertschätzung und Anerkennung, hagelt es nur ein unterschwelliges "Du bist nicht genug." Versuchen Sie sich eins klarzumachen: Sie leben Ihr Leben für sich, nicht für Ihre Eltern. Sie sind Ihnen also keine Rechenschaft darüber schuldig, wie Sie wohnen, welchen Job Sie ausüben oder wen Sie lieben!
3. Manipulation
In Ihrer Kindheit oder auch heute noch haben Sie das Gefühl, dass Ihre Eltern versuchen, Sie zu manipulieren oder gegen einen Elternteil auszuspielen? Das ist nicht nur unfair, sondern auch sehr üblich für toxische Eltern. Typisch sind beispielsweise Sprüche wie "Erzähl Papa nichts davon, sonst..." oder "Die Mama ist mal wieder ganz schön doof, oder?" Auch Aussagen wie "Schade, dass du für deine arme alte Mutter keine Zeit mehr zu haben scheinst" oder "Ich würde meine Enkelkinder gerne noch kennenlernen, aber ich fürchte, daraus wird wohl nichts!" sind sehr charakteristisch für toxische Eltern. Sie wissen, welche Köpfe gedrückt werden müssen, damit sich das schlechte Gewissen bei uns meldet.
4. Empathielosigkeit
Verständnis und Einfühlungsvermögen sind bei toxischen Eltern ebenfalls Mangelware. Sie haben gerade Ihren Job verloren und hören nur ein trockenes "Jetzt reiß dich aber mal zusammen?" oder "Es gibt schlimmeres im Leben"? Sowas möchte niemand hören. Mit diesem toxischen Verhalten zeigen Ihre Eltern Ihnen, dass Ihre Gefühle und Sorgen es nicht wert sind, respektiert und gehört zu werden.
5. Übermäßige Abwertung und Kritik
"Willst du wirklich den Job annehmen?", "Bist du sicher, dass Ihr das Haus kaufen wollt? Ist das nicht ein wenig zu groß für euch?" – diese Sätze kommen Ihnen irgendwie bekannt vor? Auch das ist sehr typisch für toxische Eltern. Ganz egal, was Sie auch tun, wirklich ALLES wird kritisiert. Das ist nicht nur anstrengend, es vermittelt auch ein Gefühl der Wertlosigkeit. Auf Dauer kann die mentale Gesundheit sehr darunter leiden.
Diese Auswirkungen haben toxische Eltern auf unser Leben
Übermäßige Kritik, mangelnde emotionale Unterstützung und Manipulation hinterlassen ihre Spuren. Kinder, die in so einem Umfeld aufwachsen, haben im Erwachsenenalter häufig Schwierigkeiten, gesunde Beziehungen zu führen. Zu anderen und auch zu sich selbst. Betroffene leiden häufig unter einem geringen Selbstwertgefühl, Depressionen, Ängsten und einer Bindungsstörung. Professionelle Hilfe (beispielsweise eine Therapie) kann dabei helfen, die Folgen zu verarbeiten und ein erfüllteres Leben zu führen.
Was tun gegen toxische Eltern?
Sich von seinen toxischen Eltern zu befreien, ist gar nicht so leicht. Schließlich sind es immer noch die eigenen Eltern. Diese Tatsache sollte Sie jedoch nicht daran hindern, ein selbstbestimmtes und vor allem glücklicheres Leben zu füllen. Auch, wenn das einen Kontaktabbruch zur Folge hat. Um Ihr Leben in positivere Bahnen zu lenken, können Sie beispielsweise folgendes tun:
Gespräch suchen
Im ersten Schritt können Sie versuchen, das Gespräch mit Ihren Eltern / Ihrer Mutter oder Ihrem Vater zu suchen, um sie auf Ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Seien Sie dabei so offen und ehrlich wie möglich, um klar und deutlich zu machen, wie verletzend das Verhalten für Sie ist oder war. Das gilt übrigens nicht nur für Erfahrungen aus dem Erwachsenenalter, sondern auch für die aus Ihrer Kindheit.
Klare Grenzen setzen
Um toxische Eltern in die Schranken zu weisen und deutlich zu machen, dass Sie ihr Verhalten nicht dulden, ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen. Sie fühlen sich von den ständigen, negativen Kommentaren verletzt? Machen Sie Ihren Unmut deutlich. Sie wolle nicht ständig zwischen Ihren Eltern stehen? Sagen Sie, Ihrem Vater oder Ihrer Mutter, dass Sie die Manipulationsversuche nicht dulden.
Kontakt einschränken
Ihre Eltern lassen sich nicht auf Ihre Lösungsvorschläge ein oder zeigen sich uneinsichtig? Dann kann es helfen, den Kontakt erst einmal zu reduzieren und einzuschränken. So können nicht nur Sie sich weitere Schritte überlegen, auch Ihre toxischen Eltern haben die Chance, noch mal über Ihr Verhalten nachzudenken und (hoffentlich) zur Einsicht zu kommen.
Wenn nichts mehr hilft: Kontaktabbruch
Alle Gesprächsversuche, Erklärungsversuche und Neustarts bringen nicht den gewünschten Effekt und die Beziehung bleibt auch weiterhin toxisch? Zum Schutz Ihrer psychischen Gesundheit ist ein Kontaktabbruch dann meist der einzig richtige Weg. Das kostet zwar viel Überwindung und Mut, Ihr Leben wird dadurch jedoch in eine positivere und entspanntere Richtung gelenkt.
Therapeutische Hilfe
Toxische Eltern hinterlassen Ihre Spuren. Um mit den Folgen fertig zu werden und ein gesünderes und positiveres Leben zu führen, ist eine Therapie sinnvoll. So lernen Sie, die Erfahrungen zu verarbeiten und Kraft, Mut und persönliches Wachstum daraus zu schöpfen.
Buchtipps zum Thema toxische Eltern
Sie möchten noch mehr über das Thema toxische Eltern erfahren? Diese Buchtipps können wir Ihnen empfehlen, wenn Sie sich tiefer mit dem Thema auseinandersetzen möchten:
#1 I'm Glad My Mom Died: Meine Befreiung aus einer toxischen Mutter-Tochter-Beziehung von Jennette McCurdy
Welche gravierenden Folgen toxische Eltern auf das Erwachsenenleben haben können, davon berichtet Autorin und Schauspielerin Jennette McCurdy in ihrem Buch I'm Glad My Mom Died. Ein eindringliches und sehr aufschlussreiches Porträt einer toxischen Mutter-Tochter-Beziehung, das dazu anregt, über die eigenen Eltern nachzudenken - und ihr toxisches Verhalten besser einzuordnen und zu verstehen:
#2 Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen von Philippa Perry
Wie sehr die schmerzlichen Erfahrungen unserer Kindheit uns bis ins Erwachsenenalter hinein prägen, das ist uns oft gar nicht richtig bewusst. Wenn wir jedoch aus den alten Verhaltensmustern ausbrechen und uns die Folgen unseres Handelns bewusst machen, können wir auch unsere Beziehungen in etwas Positiveres transformieren. Genau hier setzt der Bestseller Das Buch von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen der Psychotherapeutin Philippa Perry an. Ein einleuchtender und aufschlussreicher Ratgeber, der deutlich macht, worauf es zwischen Eltern und Kindern wirklich ankommt: