Was ist Machiavellismus?
Machiavellismus ist ein Begriff, der auf den italienischen Politiker und Schriftsteller Niccolò Machiavelli zurückgeht. Er beschrieb in seinem Werk "Il Principe" (Der Fürst) eine pragmatische und oft manipulative Herangehensweise an die Politik. Der Begriff Machiavellismus hat sich seitdem an Popularität gewonnen und bezieht sich auf die Tendenz einer Person, andere zu manipulieren, um ihre eigenen Ziele zu erreichen – ohne Rücksicht auf Moral oder Ethik. Häufig findet man Machiavellisten deshalb in erfolgreichen Positionen, etwa Politiker, Geschäftsführer und Co.
Ein Beispiel für Machiavellismus wäre ein Arbeitskollege, der Lügen verbreitet und seine Kollegen in schlechtes Licht stellt, um selbst besser dazustehen – etwa für eine potenzielle Beförderung.
Ist Machiavellismus eine Persönlichkeitsstörung?
Obwohl Machiavellismus bestimmte Persönlichkeitsmerkmale aufweist, wird er nicht als eigenständige Persönlichkeitsstörung klassifiziert. Stattdessen wird er als Teil der sogenannten dunklen Triade betrachtet, zu dem auch Narzissmus und Psychopathie gehören. Menschen mit machiavellistischen Zügen neigen dazu, kaltblütig und manipulativ zu sein, aber sie weisen nicht zwangsläufig alle Merkmale einer Persönlichkeitsstörung auf.
Machiavellismus erkennen: Das sind typische Symptome
Machiavellismus kann verschiedene Symptome umfassen. Typischerweise zeigen Menschen mit machiavellistischen Zügen ein hohes Maß an Misstrauen sowie emotionale Distanz gegenüber anderen und sind bereit, andere zu täuschen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. In diesem Zuge sind sie sind oft sehr manipulativ und nutzen geschickt die Schwächen und Ängste anderer aus. Machiavellistische Personen haben oft ein geringes Empathievermögen und wenig Mitgefühl oder Verständnis für die Bedürfnisse anderer.
Machiavellistische Züge
Hier sind einige Anzeichen, an denen man Machiavellismus erkennen kann:
- Manipulatives, hinterhältiges Verhalten
- Tendenz zu lügen, täuschen und betrügen
- Ausnutzen anderer
- Mobbing und Schlechtmachen anderer
- Emotionale Distanz und geringe Bindungsfähigkeit
- Fehlendes Empathievermögen und mangelndes Mitgefühl
- niedrige Moralvorstellungen
- Egoismus
- Persönliche Ziele stehen an erster Stelle
- Neigung zur Kontrolle und Dominanz in zwischenmenschlichen Beziehungen
- Hohe Priorisierung von Macht und Status
- Schmeicheleien zum eigenen Vorteil
Ursachen von Machiavellismus
Die Ursachen und Gründe für Machiavellismus können vielfältig sein. Bestimmte Umstände in der Kindheit, wie Vernachlässigung oder Missbrauch, können dazu führen, dass Menschen machiavellistische Züge entwickeln. Das emotional distanzierte Verhalten kann ein Bewältigungsmechanismus sein, um sich vor Verletzbarkeit zu schützen. Auch gesellschaftliche Faktoren, wie ein wettbewerbsorientiertes Umfeld oder eine Kultur, die Manipulation und Machtbelohnung fördert, kann zur Entstehung von Machiavellismus beitragen.
Es ist wichtig anzumerken, dass nicht jeder mit machiavellistischen Zügen zwangsläufig negative Absichten hat. Einige dieser Merkmale können in bestimmten beruflichen oder politischen Kontexten sogar als nützlich erachtet werden.