
In Deutschland gibt es einige Pilzgebiete.
- Pilze in der Nähe sammeln - diese Gebiete empfehle ich
- Wann kann ich welche Pilze in der Nähe sammeln?
- Wo wachsen Pilze in der Nähe?
- Wo Pilzesammeln in der Nähe verboten ist
- Wo Sie besser keine Pilze in der Nähe sammeln sollten
- Worauf muss ich beim Pilzesammeln in der Nähe achten?
- Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Pilzesammeln in der Nähe
- Pilze selber sammeln: Was sind die Vorteile?
Pilze in der Nähe sammeln? Nichts leichter als das. In meiner Kindheit und Jugend bin ich mit meiner Familie (allesamt Pilz-Fans!) wirklich durch so ziemlich jeden Wald in Deutschland gezogen, um die schmackhaftesten Exemplare zu entdecken. Ich kenne also einige gute Orte, wo Sie garantiert fündig werden.
Pilze in der Nähe sammeln - diese Gebiete empfehle ich
Pilze können Sie wirklich überall in Deutschland sammeln. Einige Gebiete sind sogar als richtiges Pilzparadies bekannt. Vielleicht haben Sie ja Glück und wohnen in der Nähe. Dann können Sie sich direkt hierhin aufmachen, um köstliche Speisepilze wie Champignons, Pfifferlinge oder Steinpilze zu sammeln:
Baden-Württemberg
- Schwarzwald
- Schwäbisch-Fränkischer Wald
Bayern
- Steigerwald
- Hirschwald
- Frankenwald
- Fichtelgebirge
- Erzgebirge
- Oberpfälzer Wald
- Alpenvorland zwischen Wolfratshausen und Tölz
- In den Wäldern um Wessobrunn
- Murnau
- Hohenpeißenberg
Rund um Berlin
- Grunewald
- Müggelberge
- Eiskeller
- Spandauer Forst
- Tegeler Forst
- Eberswalde
- Rund um den Falkensee
Brandenburg
- Schorfheide
Rund um Hamburg
- Stuckwald
- Haakewald
- Niendorfer Gehege
- Rantzauer Forst
- Emmewald
- Bergdorfer Gehölz
- Buschewald
Hessen
- Habichtswald
- Meißner-Kaufunger Wald
- Lahn-Dill-Bergland
- Gladenbacher Bergland
- Niederwald bei Bensheim
Mecklenburg-Vorpommern
- Nossentiner/Schwinger Heide
Niedersachsen
- Weserbergland
- Lüneburger Heide
- Harz
Nordrhein-Westfalen
- Teutoburger Wald/Eggegebirge
- Rothaargebirge
Rheinland-Pfalz
- Soonwald-Nahe
- Rhein-Westerland
- Pfälzerwald
Sachsen/Sachsen-Anhalt
- Dübener Heide
- Erzgebirge/Vogtland
- Naturpark Hoher Fläming
Schleswig-Holstein
- Hüttener Berge
Thüringen
- Thüringer Wald
- Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale
- Südharz
Mein Tipp: Ich empfehle auch den Kauf eines Pilzratgebers. Hier finden Sie oft den einen oder anderen Geheimtipp für Pilzgebiete, die garantiert nicht jeder kennt.
Wann kann ich welche Pilze in der Nähe sammeln?
Im Allgemein kann man sagen, dass es in allen Monaten Pilze gibt. Die Hauptsaison, in der die meisten Pilze wachsen, ist allerdings von Sommer bis Herbst. Besonders im Herbst, nach Regenfällen, sprießen die Pilze in den Wäldern. Dann heißt es für Pilzsammler: Ran an die Körbchen!
Wo wachsen Pilze in der Nähe?
Pilze wachsen allgemein da, wo Bäume stehen. In Parks, Gärten, meistens aber in Wäldern, der Grund dafür ist die symbiotische Lebensgemeinschaft. Manche Pilze spezialisieren sich auf bestimmte Baumarten, so gibt es Pilzarten, die an z.B. Nadelbäume gebunden sind und nur hier vorkommen. Dann gibt es wiederum Pilze, die sowohl an Nadelbäumen als auch an Laubbäumen vorkommen. Doch auch nicht unter jedem Baum gedeihen Pilze. Wiesen-Champignons finden Sie auf Wiesen – wenn diese überdüngt sind, sollte man aber vielleicht besser davon absehen, sofern sie dann überhaupt noch wachsen. Das Angebot an Speisepilzen ist groß: von Pfifferlingen über Steinpilze bis Maronen kann man sich in der Pilzsaison über einen reich gedeckten Tisch freuen.
Gut zu wissen: Der Maronenröhrling hält sich gerne unter Kiefern auf, Pfifferlinge sind unter Birken zu finden. Der Sommer-Steinpilz bevorzugt die Eiche.
Wo Pilzesammeln in der Nähe verboten ist
Grundsätzlich können Sie in jedem Waldgebiet Pilze sammeln, ausgenommen davon sind:
- Naturschutzgebiete
- Nationalparks
- öffentlichen Parks
- Verjüngungsflächen
- Flächen, auf denen Holz geschlagen wird
Außerdem ist es verboten, seltene Pilzarten wie Trüffel oder Grünlinge zu sammeln sowie einen unbekannten Pilz wahllos abzuschneiden, um sie später von einem Profi zuordnen zu lassen. Zudem dürfen im Wald gesammelte Pilze nicht verkauft werden. Verboten ist auch das Pilzesammeln in der Nacht zum Schutz der Wildtiere. Informieren Sie sich daher vorab über die Bestimmungen in Ihrem Bundesland.
Wo Sie besser keine Pilze in der Nähe sammeln sollten
Nicht alle Orte sind empfehlenswert, um Pilze wie Champignons, Steinpilze oder frische Pfifferlinge zu sammeln. Pilze in der Nähe von viel befahrenen Straßen oder in Industriegebieten sollten Sie lieber stehenlassen, da diese mit Schadstoffen belastet sein könnten.
Worauf muss ich beim Pilzesammeln in der Nähe achten?
Bevor Sie losziehen, um Champignons, Steinpilze, Fette Henne oder Pfifferlinge zu sammeln, gibt es einiges zu beachten. Vor allem im Hinblick auf die Ausrüstung, das Vorgehen und natürlich die optimalen und besonders ertragreichen Pilzgebiete in der Nähe. Mit unserem Pilz-Guide bleiben garantiert keine Fragen offen.
#1 Pilze unterscheiden und bestimmen
Am wichtigsten ist natürlich, dass Sie giftige von ungiftigen Pilzen unterscheiden können. Pilzesammeln ohne Vorbereitung und entsprechende Kenntnisse ist nicht empfehlenswert – immerhin gibt es rund 60 giftige Arten, die man kennen sollte. Sie haben daher zwei Möglichkeiten: Entweder Sie gehen mit versierten Pilzkennern auf die Suche, oder Sie eignen sich ein gewisses Wissen im Vorfeld an. Im Idealfall verbinden Sie beides miteinander, um am meisten zu lernen. Auch Volkshochschulen oder der NABU bieten Exkursionen an. Zur Standardausrüstung gehört neben einem Körbchen und einem Messer in jedem Fall auch ein Bestimmungsbuch.
Übrigens: Heutzutage gibt es natürlich auch Apps, die beim Pilzesammeln unterstützen – sie sind wie das Bestimmungsbuch aber nur Hilfstools und sollten gerade von Anfängern niemals als alleinige Ratgeber genutzt werden.
#2 Optimaler Zeitpunkt
Laut Experten sprießen Pilze ganz besonders gut nach Regengüssen. Geben Sie den Gewächsen etwa eine Woche nach Regenende Zeit und freuen Sie sich dann über tolle Exemplare in rauen Mengen.
#3 Lieber morgens sammeln
Wenn Sie Pilze sammeln wollen, sollten Sie auch auf die Tageszeit achten. Die beste Zeit, um Pilze zu sammeln, ist am frühen Morgen, denn Pilze wachsen über Nacht. Die feuchte und warme Witterung wirkt sich besonders positiv aus.
#4 Erlaubte Menge beachten
Tatsächlich gibt es beim Sammeln von Pilzen Beschränkungen, wobei die Menge nicht exakt gesetzlich festgelegt ist. Ein Blick in den Bußgeldkatalog ist trotzdem ratsam. Als Richtwert gelten 150 g bis 200 g pro Person. Wenn Sie alleine unterwegs sind, dann kann auch 1 kg noch in Ordnung sein, wenn Sie diese Menge für eine Mahlzeit brauchen – die Behörden regeln das jeweils unterschiedlich. Es muss offensichtlich sein, dass die Mengen für den Eigenbedarf sind, denn das Verkaufen von Pilzen ist verboten.
#5 Richtige Kleidung und Ausrüstung
Beachten Sie außerdem, dass es im Wald von Zecken und Mücken nur so wimmelt. Schützen Sie daher Ihre Haut, damit kein Getier sich an Ihnen festbeißen oder -saugen kann. Packen Sie Anti-Mücken-Spray, Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung ein - im Spätsommer haben wir noch sehr warme Tage und Sie wollen ja sicher keinen Sonnenbrand riskieren. Denken Sie auch an einen kleinen Erste-Hilfe-Kasten mit Desinfektionsmittel und Pflastern, falls Sie sich verletzten sollten. Tragen Sie zudem feste Outdoor-Schuhe, um im Wald nicht abzurutschen.
Mein Tipp: Wenn ich Pilze in der Nähe sammle, nehme ich sicherheitshalber auch immer mein selbst gemachtes Zeckenspray mit, um mich vor den gefährlichen Blutsaugern zu schützen.
#6 Nicht in der Plastiktüte sammeln!
Pilze bitte niemals in einer Plastiktüte sammeln, sonders ausschließlich in einem luftdurchlässigen Korb. Die schlimmsten Pilzvergiftungen, die man bekommen kann, sind Sekundärvergiftungen – diese entstehen, wenn sich das Eiweiß in der Tüte zersetzt. Durch eine natürliche Luftzirkulation kann das bei Körben zum Glück nicht passieren.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Pilzesammeln in der Nähe
Damit Sie beim Sammeln von Pilzen in Ihrer Nähe bestens vorbereitet sind, beantworte ich in diesem Abschnitt noch die wichtigsten Fragen rund um das Thema Pilze für Sie:
Darf ich gesammelte Pilze frisch verzehren?
Ihre frisch gesammelten Pilze sollten Sie innerhalb von 24 Stunden verzehren – selbst Ware aus dem Supermarkt gehört spätestens nach zwei Tagen verbraucht, weil Pilze schnell verderben. Wer selber sammelt, sollte noch vorsichtiger sein. Zudem sollte man Speisepilze stets zubereitet essen, denn roh können sie für uns unbekömmlich oder sogar giftig sein.
Wie verhalte ich mich bei einer Pilzvergiftung?
Wenn nach dem Verzehr der Pilze Schweißausbrüche, Durchfall und Benommenheit auftreten, liegt der Verdacht einer Pilzvergiftung nahe. Bitte suchen Sie sofort einen Arzt oder eine Klinik auf. Großstädte wie Berlin, Hamburg und München haben auch Giftnotrufzentralen, die man im Verdachtsfall kontaktieren kann. Wenn die Pilzmahlzeit weniger als fünf Stunden zurückliegt, versuchen Sie, sich zu erbrechen. Zur Identifizierung des Giftes nehmen Sie bitte das Erbrochene und eventuelle Speisereste mit zum Arzt. Wenn Sie erst acht Stunden oder mehr Stunden Vergiftungssymptome spüren, besteht akute Lebensgefahr – bitte sofort den Rettungsdienst anrufen!
Pilze abschneiden oder rausdrehen?
Bitte, nein! Die Stielbasis, ist wichtig, um den Pilz bestimmen zu können. Fehlt diese, kann er mit anderen, unter Umständen giftigen Sorten, verwechselt werden. Zudem wird der Pilz regelrecht beschädigt. Sie verletzen den Pilz und Schadstoffe können eindringen. So machen Sie es richtig:
- Drehen Sie große Pilze im Ganzen aus dem Boden.
- Zarte Exemplare graben Sie mit dem Finger oder einem Messer vorsichtig aus der Erde heraus. Hierfür eignet sich das zum Abputzen der Erde.
- Zum Schluss verschließen Sie das Loch wieder, damit das Pilzgeflecht nicht austrocknet.
Wie lange sind gepflückte Pilze haltbar?
Frisch gesammelte Pilze sind nur sehr kurz haltbar. Aufgrund ihres hohen Eiweiß- und Wassergehaltes bilden sich schnell giftige Abbauprodukte, die dann zu einer Lebensmittelvergiftung führen können. Verarbeiten Sie Pilze idealerweise noch am selben Tag. Schlagen Sie übrig gebliebene Pilze locker in Küchenpapier ein und bewahren Sie diese einen Tag lang im Kühlschrank auf.
Pilze selber sammeln: Was sind die Vorteile?
Davon einmal abgesehen, dass Sie nach dem Sammeln die frischesten und aromatischsten Pilze überhaupt genießen können, ist das Pilzesammeln mit der Familie ein toller Freizeitspaß – Zeit zusammen verbringen, in der Natur sein: Mehr Quality Time geht nicht! Und dabei können alle noch viel über Tiere, Pflanzen und eben Pilze lernen.
Quellen:bussgeldkatalog.org, nabu.de, blog.wwf.de, agrarheute.com, bvl.bund.de