Beim Blasenkrebs handelt es sich um eine Art von Krebs, der in der Blase auftritt und verschiedene Symptome wie Blut im Urin, häufiges Wasserlassen und Schmerzen beim Wasserlassen verursachen kann. Welche Symptome es noch gibt und wie Sie sie richtig deuten, lesen Sie hier. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Behandlung von Blasenkrebs, die von verschiedenen Faktoren abhängt. Dazu zählen zum Beispiel das Stadium des Krebses, die Ausbreitung des Tumors und der allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.
Im Video: Was macht eigentlich die Harnblase?
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Blasenkrebs?
Wie bereits erwähnt, hängt die Behandlung von Blasenkrebs davon ab, in welchem Stadium sich der Krebs befindet. Demnach ist das Vorgehen bei muskelinvasivem Blasenkrebs ein anderes als bei nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs.
Therapie bei nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs
Bei oberflächlichen Harnblasenkarzinomen kann zum Beispiel eine minimal-invasive Operation an der Harnröhre stattfinden, über die der Tumor entfernt wird. Das passiert in Form einer Blasenspiegelung. Zusätzlich findet dann oft noch eine örtliche Behandlung mit einer Chemotherapie oder einem Arzneimittel zur Aktivierung des Immunsystems statt, das in die Harnblase gespült wird.
Bei 5 bis 7 von 10 Betroffenen kommt der Blasenkrebs zurück oder spricht nicht auf die Behandlung an, weshalb die Behandlung entweder wiederholt wird oder neue Therapiemöglichkeiten in Betracht gezogen werden.
Zu nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs gehören Tumoren der Stadien:
- Ta: Tumor ist auf die Schleimhaut begrenzt, mit warzenförmigen (papillären) Tumoren
- Tis: Tumor wächst breitflächig in der Schleimhaut (Carcinoma in situ)
- T1: Tumor durchdringt die Schleimhaut, aber greift den Muskel der Blasenwand nicht an
Auch spannend: Blasenkrebs Schnelltest – alle Infos zur Früherkennung >>
Therapie bei muskelinvasivem Blasenkrebs
Ist der Blasenkrebs bereits in die Muskulatur eingewachsen, müssen die Ärzte für gewöhnlich die gesamte Harnblase entfernen. Hinzu kommt eine Chemotherapie oder Immuntherapie. Wenn die Harnblase entfernt wurde, bekommen die Patienten eine künstliche Harnableitung wie eine Neoblase oder ein Stoma.
Ob es wirklich zur kompletten Entfernung der Harnblase kommt, hängt auch wieder von verschiedenen Faktoren wie der Ausbreitung des Tumors, dem Alter und der körperlichen Leistungsfähigkeit der Patienten sowie möglichen Begleiterkrankungen ab. So kann es auch sein, dass die Blase erhalten bleibt und nur der Blasentumor behandelt, operativ entfernt und mit einer Chemo-Strahlentherapie kombiniert wird.
Zu muskelinvasivem Blasenkrebs gehören Tumoren der Stadien:
- T2: Tumor ist in die Muskelschicht der Blasenwand eingewachsen
- T3: Tumor ist in das umliegende Fettgewebe eingedrungen
- T4: Tumor hat angrenzende Organe befallen, etwa die Prostata beim Mann oder die Gebärmutter bei der Frau
Wie hoch sind die Heilungschancen bei Blasenkrebs?
Die Prognose und Heilungschancen bei Blasenkrebs sind vor allem vom Tumorstadium abhängig. Bei einem oberflächlichen Blasenkrebs ist die Aussicht auf eine Heilung in der Regel gut. Je weiter der Krebs fortgeschritten ist, desto niedriger stehen auch die Heilungschancen. Insgesamt ist der Krankheitsverlauf bei Frauen mit Blasenkrebs ungünstiger als bei Männern.
Bei 75 Prozent der Betroffenen wird der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt, wodurch die Prognose gut ist. Bis zu 25 Prozent hingegen weisen schon zu Beginn einen fortgeschrittenen Blasenkrebs auf oder entwickeln im weiteren Verlauf Karzinome in höheren Stadien. Wird dann die Harnblase entfernt und durch eine künstliche ersetzt, haben 70 Prozent der Betroffenen keine Probleme damit. 15 Prozent leider unter dauerhafter Inkontinenz und 15 Prozent unter nächtlicher Inkontinenz.
Quellen: Krebsgesellschaft.de, krebsinformationsdienst.de