FÜR SIE College vom 26. Juni anschauen: Alles rund ums Thema Brustkrebs und Hormonersatztherapie

Am 26. Juni 2024 fand das FÜR SIE College zum Thema „Brustkrebs und die Hormonersatztherapie – Vorurteile, Risiken und Ängste“ statt. Hier teilen wir alle wichtigen Infos mit Ihnen und stellen die komplette Aufzeichnung bereit, falls Sie es verpasst haben.

Nova Meierhenrich, Silke Linsenmaier und Ann-Christin Gebhardt bei der Aufzeichnung vom Für Sie College

Beim FÜR SIE College am 26. Juni sprachen Nova Meierhenrich, Silke Linsenmaier und Ann-Christin Gebhardt über das Thema Brustkrebs und Hormonersatztherapie.

© Foto: FürSie.de

Am 26. Juni 2024 war es wieder soweit und ein neues FÜR SIE College stand an. An diesem Tag drehte sich alles um das Thema „Brustkrebs und die Hormonersatztherapie – Vorurteile, Risiken und Ängste“. Dafür hatten die Moderatorinnen Nova Meierhenrich und Ann-Christin Gebhardt gleich zwei tolle Expertinnen zu Gast: Prof. Dr. Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar, und Silke Linsenmaier, Vorständin und Gründerin Lebensheldin.de.

Fakten zum Thema Brustkrebs auf einen Blick

Bevor wir uns mit der Hormonersatztherapie beschäftigen, gibt es ein paar allgemeine Informationen zum Thema Brustkrebs für Sie auf einen Blick.

  1. Brustkrebs ist die weltweit häufigste maligne Tumorart von Frauen und manifestiert sich insbesondere im Bereich der Wechseljahre.
  2. In Deutschland starben 2015 959 Frauen im Alter von 40 bis unter 50 Jahre an bösartigen Neubildungen der Brustdrüse. Bei den 50 bis unter 60 Jahre alten Frauen waren es bereits 2.285 Frauen.
  3. Nach Geschlecht und Alter sind genetische und hormonelle Faktoren von erheblichem Einfluss auf das Brustkrebsrisiko. Das körpereigene Estradiol in der Postmenopause ist als Risikofaktor für Brustkrebs etabliert, während keine Beziehung zwischen den sehr geringen postmenopausalen Blutspiegeln an endogenem Progesteron (0,015–0,105 ng/ml, Medianwert 0,04 ng/ml) und dem Brustkrebsrisiko festgestellt wurde. Bei prämenopausalen Frauen scheinen die Blutspiegel an endogenem Progesteron sogar in umgekehrter Beziehung zum Brustkrebsrisiko zu stehen.

Wozu dient eine Hormonersatztherapie?

Eine Hormonersatztherapie (HRT) hilft, den in den Wechseljahren entstehenden Hormonmangel auszugleichen. Die HRT gilt in verschiedenen ärztlichen Leitlinien als die wirksamste Behandlung von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen.

Ein Stichwort, das immer wieder fällt, wenn es um die HRT geht, ist Brustkrebs. Die Sorge vor einem erhöhten Krebsrisiko ist sogar so verbreitet, dass viele Frauen eine HRT von vornherein ablehnen, obwohl sie unter starken Wechseljahresbeschwerden leiden. Grund dafür waren vor allem die Daten der Women’s Health Initiative (WHI)-Studie aus den USA, die 2002 veröffentlicht wurde.

Tatsächlich ist Brustkrebs weltweit und auch in Deutschland die häufigste Tumorform bei Frauen. Das Risiko, daran zu erkranken, steigt mit zunehmendem Lebensalter und in Abhängigkeit von einer erblichen Veranlagung. Zusätzlich kann der individuelle Lebensstil (Alkohol, Rauchen, ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung, Übergewicht) einen entscheidenden Einfluss auf das Risiko haben.

Erhöht die Hormonersatztherapie das Brustkrebsrisiko?

Viele Frauen zögern, einer Behandlung mit Hormonen zuzustimmen, aus Angst an Brustkrebs zu erkranken. Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Frauen weltweit. Allerdings sind die Haupttodesursachen für Frauen mit Abstand Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie z. B. Herzinfarkt, Herzschwäche oder Schlaganfall. 2016 sind in Deutschland ca. 25 % der Frauen aufgrund dieser Erkrankungen verstorben. Hingegen war bei 4 % der verstorbenen Frauen Brustkrebs die Todesursache.

Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Lebensalter und in Abhängigkeit von einer erblichen Veranlagung. Zusätzlich kann der individuelle Lebensstil einen entscheidenden Einfluss auf das Risiko haben.

Wie beeinflusst eine Hormonersatztherapie das Risiko für Brustkrebs?

In einer groß angelegten Studie in den USA (WHI-Studie), bei der Patientinnen eine in den USA häufig verordnete Östrogen-Gestagen-HRT (eine Kombination aus Stutenharnöstrogenen und synthetischen Gestagenen) erhielten, wurde weniger als 1 zusätzlicher Fall von Brustkrebs pro 1000 Frauen im Jahr festgestellt. Unter alleiniger Einnahme von Östrogen wurde sogar ein geringeres Brustkrebsrisiko gefunden. Generell wird davon ausgegangen, dass das Risiko bei alleiniger Östrogen-Anwendung nicht oder nur sehr geringfügig erhöht ist.

Derzeit wird vermutet, dass vor allem die Art und Anwendungsdauer des Gestagens für den Risikoanstieg einer Brustkrebserkrankung bei Anwendung einer Östrogen-Gestagen-Kombinationstherapie verantwortlich sind. So wurde in einer Studie aus Frankreich beispielsweise nachgewiesen, dass unter der Anwendung von Östrogen in Kombination mit natürlichem Progesteron bei einer Behandlungsdauer von fünf Jahren keine Erhöhung des Brustkrebsrisikos vorhanden war. In Kombination mit synthetischen Gestagenen hingegen stieg das Risiko an.

Leidet eine Patientin aber bereits an Brustkrebs, darf jedoch generell keine HRT durchgeführt werden. Auch wenn in der nahen Verwandtschaft, z. B. bei Mutter oder Schwester, Brustkrebserkrankungen bekannt sind, ist Vorsicht geboten.

FÜR SIE College vom 26. Juni anschauen

Sie haben das FÜR SIE College verpasst oder wollen es sich einfach noch einmal anschauen? Dann können Sie das einfach über die folgende Aufzeichnung tun.