
Vergesslich? Ein Glas Wasser hilft
Sie kennen das sicher auch: Man trifft einen Bekannten, kennt das Gesicht, aber der Name will einem partout nicht einfallen. Wenn man jung ist, macht man sich darüber keine Gedanken. Aber etwa ab 40, 50 Jahren kommt man ins Grübeln: „Ist das ein erstes Zeichen von Demenz?" Ich kann Sie beruhigen: Vergesslichkeit ist bis zu einem gewissen Grad normal. Unser Gehirn muss sogar vergessen können, um flexibel zu bleiben. Das belegte kürzlich übrigens auch eine Studie kalifornischer Psychologen: Bei Merkaufgaben waren diejenigen Testpersonen am erfolgreichsten, die in der Lage waren, aus einer Fülle von Informationen das Wichtigste herauszufiltern und den Rest zu vergessen. Was aber, wenn sich die Gedächtnislücken häufen? Die wichtigste Regel: ruhig bleiben und ein Glas Wasser trinken.
Unser Erinnerungs- vermögen lässt sich nämlich nicht gern unter Druck setzen. Je verzweifelter wir uns bemühen, den verlegten Schlüssel zu finden, desto weniger wahrscheinlich wird es, ihn zu entdecken. Auch Flüssigkeitsmangel kann zu gemindertem Erinnerungsvermögen führen. Das ist übrigens mit in Grund, warum ältere Menschen vergesslicher werden – viele trinken zu wenig.
Dem Namensgedächtnis auf die Sprünge helfen
Ab welchem Grad der Vergesslichkeit sollte man mit seinem Arzt reden? Pauschal kann man das nicht sagen. Aber wenn Sie plötzlich feststellen, dass Sie sich immer öfter Dinge nicht mehr merken können, die Ihnen früher keine Probleme bereitet haben, sprechen Sie ihn sicherheitshalber darauf an.
Und für Ihr Namensgedächtnis gibt es einen raffinierten Trick: Wenn Sie Ihrem Gegenüber beim Kennenlernen die Hand schütteln und seinen Namen dabei laut aussprechen, können Sie ihn sich besser merken. Warum? Weil unser Gehirn in erster Linie mit Bildern und Empfindungen arbeitet. Probieren Sie’s doch einfach mal aus.

Dr. Martin Adler
ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren, Homöopathie, Umwelt- und Ernährungsmedizin sowie Akupunktur. Er praktiziert in Siegen. An der Uni Münster ist er Lehrbeauf- tragter und Fachbereichsleiter für Naturheilverfahren. Sein Credo: „Die Natur ist einer der besten Ärztes.
