Ist Blutspenden gesund? Das müssen Sie über die gute Tat wissen

Der Aderlass rettet Leben, doch die Spende hilft nicht nur anderen. Warum man sich damit auch selbst Gutes tut und was Sie sonst über Blutspenden wissen müssen, lesen Sie hier.

Frau liegt beim Blutspenden auf einem Sessel

Ob Blutspenden eigentlich auch für uns selbst gesund ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

© Foto: AnnaStills/iStockphoto

Wer zum Blutspenden geht, hilft damit nicht nur anderen, sondern auch sich selbst. Aber wie läuft so eine Spende eigentlich ab und was passiert mit dem Blut? Wir klären die wichtigsten Fragen und beantworten auch, wie gesund Blutspenden eigentlich ist.

Ist Blutspenden gesund?

Ja, Blutspenden ist grundsätzlich gesund. Durch das Spenden von Blut können Spender nicht nur anderen Menschen helfen, sondern auch ihren eigenen Körper positiv beeinflussen. So werden wichtige Vitalwerte kontrolliert und die Spende wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus. Zudem wird das Blut nach der Spende durch den Körper regeneriert, was zu einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens führen kann.

Wer Blut spenden will, muss gesund sein, ein ärztlicher Check-up ist also immer dabei. Doch das ist nicht alles: „Es gibt eine finnische Studie, die ergeben hat, dass regelmäßiges Blutspenden einem Herzinfarkt vorbeugt“, so Friedrich- Ernst Düppe vom Deutschen Roten Kreuz. „Aber noch überzeugender ist, was ich hier von den Menschen höre. Viele beschreiben die Wirkung als belebend.“ Andere können danach einige Zeit besser schlafen.

Hat eine Blutspende Nachteile?

Obwohl Blutspenden viele Vorteile haben, gibt es auch einige potentielle Nachteile. Nach einer Blutspende kann es zu vorübergehenden Beschwerden wie Müdigkeit, Schwindel oder leichten Kreislaufproblemen kommen. Zudem kann es zu einer vorübergehenden Abnahme des Eisen- und Flüssigkeitsspiegels im Körper kommen. Diese negativen Effekte sind jedoch meist geringfügig und klingen schnell wieder ab.

Was passiert mit dem Körper nach dem Blutspenden?

Nach einer Blutspende regeneriert der Körper das gespendete Blut innerhalb weniger Wochen. Der Körper produziert neue rote Blutkörperchen, um den Blutverlust auszugleichen, und der Flüssigkeits- und Eisenhaushalt normalisiert sich wieder. Viele Spender berichten darüber hinaus von einem gesteigerten Wohlbefinden und einem Gefühl der Zufriedenheit nach einer Blutspende. Es ist wichtig, den Körper nach der Spende ausreichend mit Flüssigkeit und Nährstoffen zu versorgen, um eine schnelle Erholung zu gewährleisten.

Übrigens: Wie lange Sie nach der Blutspende keinen Sport machen sollten, lesen Sie hier >>

Wie läuft eine Blutspende ab?

Zunächst vorweg: Eine Blutspende tut nicht weh – bis auf den kleinen Pikser am Anfang. Und man gibt sich viel Mühe, die Blutspendezentralen angenehm zu gestalten – mit Snacks, Obst und Aufenthaltsräumen. Rund eine Stunde dauert die Angelegenheit für Neueinsteiger. Man muss einen Fragebogen ausfüllen, wird ärztlich durchgecheckt. Die Blutentnahme dauert 10 bis 20 Minuten, bei der man auf einer Liege ruht. Auch danach sollte man sich noch eine halbe Stunde entspannen.

Meine Erfahrungen mit dem Blutspenden

Ich gehe selbst regelmäßig zum Blutspenden und fand die Vorstellung, mich freiwillig einem Nadelpiks auszusetzen, anfangs auch nicht gerade berauschend. Die Motivation, etwas Gutes zu tun und anderen mit der Spende zu helfen, überwog jedoch. Die Helfer vor Ort sind immer super freundlich, der ärztliche Check-up gibt mir Aufschluss über meine Gesundheit und Vitalwerte und die Blutspende selbst ist sehr entspannt und tut auch überhaupt nicht weh. Beschwerden gab es bei mir auch noch nie. Das Gefühl danach ist dafür umso schöner!

Wer bekommt das Blut?

„Vor allem Schwerkranken wird damit geholfen“, sagt Friedrich-Ernst Düppe. „Unfallopfer sind wesentlich seltener darauf angewiesen.“ Aber die Wahrscheinlichkeit, selbst zum Empfänger zu werden, ist hoch: Bei 80 Prozent der Bevölkerung fließt irgendwann fremdes Plasma durch den Körper. Beeindruckend ist auch der Bedarf: Jede Stunde fordern Kliniken beim DRK 625 Spenden für die ganz normale Versorgung an. Am Tag sind das runde 15000.

Wer darf nicht spenden?

Minderjährige und sehr schlanke Menschen, die weniger als 50 Kilo wiegen. Auch Schwangere und Stillende sollten pausieren. Ausgeschlossen sind Kranke und Homo- und Bisexuelle, die in den vergangenen vier Monaten einen neuen oder mehr als einen Sexpartner hatten. Auch wer im Malariagebiet Urlaub gemacht hat, gilt sechs Monate lang als schlechter Kandidat, weil man im Blut diese Erreger nicht extra testet. Wer sich tätowieren lässt, sollte vier Monate warten, denn das Risiko, dass man sich mit Infektionskrankheiten durch nicht sterile Nadeln infiziert hat, ist zu hoch. Alle anderen können gut viermal im Jahr Blut spenden.

Wo kann ich Blut spenden?

Das Deutsche Rote Kreuz ist immer noch eine der wichtigsten Anlaufstationen für Spender. Wo in Ihrer Nähe Termine angeboten werden, erfahren Sie über die Website im Internet (www.drk-blutspende.de) oder unter der kostenlosen Hotline 08 00/1 194911. Auch an Universitätskliniken können Sie Blut spenden. Wenden Sie sich am besten direkt an die Auskunft der Uniklinik der nächsten Stadt.