
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey mit insgesamt 2500 verheirateten Paaren hat ergeben, dass sich die Zahl der Scheidungen in Deutschland infolge der Corona-Einschränkungen voraussichtlich um ein Fünffaches erhöhen wird. Familienrechtlerin Alicia von Rosenberg, welche die Umfrage in Auftrag gegeben hat, erklärte: „Nicht nur die Ergebnisse dieser Scheidungsumfrage, sondern auch die bereits stark erhöhte Nachfrage in den Rechtsanwaltskanzleien lassen diesen Schluss zu.“
Laut der Erhebung gaben 2,2% der Befragten an, während den Corona-Einschränkungen von Ende März bis Ende Mai die Entscheidung getroffen zu haben, sich scheiden zu lassen. In einem vergleichbaren Zeitraum von zwei Monaten im Jahr 2018 seien es laut Statistischem Bundesamt nur 0,42% aller Verheirateten gewesen.
Zwei Gründe für Entschluss zur Scheidung
Laut Rosenberg gibt es zwei Gruppen von Scheidungswilligen. Bei den einen sei vor allem der räumliche Einschluss Grund dafür gewesen, dass man sich zu einer Scheidung entschieden habe. Bei der zweiten Gruppe handele es sich um bereits länger getrennte Paare, die durch das erzwungene Innehalten während der Coronakrise beschlossen hätten, mit dem Kapitel Ehe endgültig abzuschließen.