Blattläuse bekämpfen: So werden Sie die Schädlinge los

Blattläuse sind nur wenige Millimeter klein, können im Garten oder auf dem Balkon aber ziemlich großen Schaden anrichten. Wir wissen, wie Sie den Schädling erfolgreich bekämpfen können und einem erneuten Befall vorbeugen.

Im Frühling und Sommer können wir es gar nicht erwarten, bis die ersten Pflanzen ihre jungen Triebe und Knospen zeigen. Getrübt wird der Anblick meistens aber durch einen ganz besonders ungebetenen Gast: Blattläuse! Und die sind echte Gourmets. Den Pflanzensaft saugen sie bevorzugt aus den jungen Blättern und Triebspitzen der Pflanzen. Gerade für Jungpflanzen ist ein Befall extrem gefährlich. Nicht selten gehen sie bei akutem Blattlausbefall ein. 

Haben Sie Blattläuse in Ihren Pflanzen entdeckt, ist es daher wichtig, sofort zu handeln. Mit Chemie müssen Sie dem Befall zum Glück nicht zu Leibe rücken. Denn die Bekämpfung klappt auch mit schonenderen Methoden und sogar Hausmitteln.

Im Video: Die besten Hausmittel gegen Blattläuse

Was sind Blattläuse?

Blattläuse sind kleine Insekten, die sich von Pflanzensaft ernähren. Sie gehören zur Familie der Aphidoidea und sind weltweit verbreitet. Es gibt mehr als 5.000 verschiedene Arten von Blattläusen, die sich in Größe, Farbe und Form unterscheiden können. Die meisten Blattläuse sind zwischen 1 und 10 Millimeter groß und haben eine ovale oder längliche Form. Sie haben sechs Beine und zwei Antennen auf ihrem Kopf. Blattläuse sind bekannt dafür, dass sie Schäden an Pflanzen verursachen können, indem sie den Saft aus den Blättern und Stängeln saugen. Sie können auch Krankheiten übertragen und das Wachstum der Pflanze beeinträchtigen.

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Woher kommen Blattläuse?

Blattläuse können sowohl im Freien als auch in geschlossenen Räumen vorkommen. Die meisten Arten von Blattläusen haben spezifische Wirtspflanzen, auf denen sie leben und sich vermehren. Angezogen werden die Schädlinge zum Beispiel durch warmes und feuchtes Wetter oder durch eine Überdüngung der Pflanzen. Auch das Vorhandensein von Ameisen kann dazu führen, dass Blattläuse vermehrt auftreten, da die Ameisen den Honigtau, den die Blattläuse ausscheiden, als Nahrungsquelle nutzen. Und natürlich sind auch geschwächte oder sehr junge Pflanzen ein gefundenes Fressen für Blattläuse.

Welche Pflanzen befallen Blattläuse?

Blattläuse befallen eine Vielzahl von Pflanzen, insbesondere solche mit saftigen Blättern und Trieben. Dazu gehören unter anderem Rosen, Dahlien, Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis, Bohnen, Erbsen, Salat, Spinat, Kohl, Kräuter wie Basilikum und Petersilie sowie Zimmerpflanzen wie Ficus, Philodendron und Grünlilien. Blattläuse ernähren sich von dem Saft der Pflanzen und können so das Wachstum hemmen und die Blätter verkrüppeln lassen. Um einen Befall zu vermeiden oder zu bekämpfen, sollten die Pflanzen regelmäßig kontrolliert werden und bei Bedarf mit natürlichen Mitteln wie Neemöl oder Brennnesseljauche behandelt werden.

Blattläuse bekämpfen: Die besten Hausmittel und Tipps

Nützlinge ansiedeln

Es muss nicht immer die Chemiekeule sein. Blattläuse lassen sich auch auf schonende und biologische Weise bekämpfen. Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen können von Blattläusen gar nicht genug bekommen. Die Larven von Marienkäfern und Florfliegenkönnen Sie bequem online bestellen. Auch bei Ohrwürmern stehen die Tierchen ganz oben auf dem Speiseplan. Um Ihren Garten oder Balkon attraktiv für Nützlinge zu machen, lohnt es sich auf ein selbst gebautes Insektenhotel zu setzen. 

Achtung! Der asiatische Marienkäfer ist zur Bekämpfung eher ungeeignet. Zwar vertilgt er Blattläuse, kann für den heimischen Marienkäfer aber gefährlich werden.

Nistkasten aufstellen

Vögel wie Meisen, Sperlinge oder Grasmücken füttern ihren Nachwuchs am liebsten mit Blattläusen. Es lohnt sich also gleich doppelt einen Nistkasten im Garten oder (falls möglich) auf der Terrasse und dem Balkon aufzuhängen. So können Sie die Vögel nicht nur beobachten, Sie unterstützen die Tierchen auch noch beim Nestbau und werden dabei so ganz nebenbei mit Pflanzen ohne Schädlinge belohnt.

Tipp: Hier können Sie nachlesen, wie Sie einen Nistkasten selber bauen können >>

Pflanzensud verwenden

Auch mit der Kraft der Pflanzen können Sie es Blattläusen ganz schön unbequem machen. Besonders bewährt haben sich Sudaus Rainfarn, Waschnüssen, Brennnesseln:

Brennnesseln: Geben Sie hierfür zwei Hände Brennnesseln in einen Eimer und gießen Sie zwei Liter kaltes Wasser darüber. Den Sud etwa einen halben Tag stehen lassen - danach die befallenen Pflanzen gründlich einsprühen.

Rainfarn: Für diese Variante benötigen Sie 100 Gramm getrockneten Rainfarn. Diesen mit einem Liter Wasser ca. eine halbe Stunde kochen. Den abgekühlten Sud nun mit Wasser verdünnen und in eine Sprühflasche geben. Sind Ihre Pflanzen nur wenig befallen, ist ein Verhältnis von 1:10 ausreichend. Bei stärkerem 1:6. 

Waschnüsse: Geben Sie etwa 10 Waschnüsse in einen Liter Wasser und kochen Sie diese aus. Danach können Sie den abgekühlten Sud in eine Sprühflasche füllen und die betroffenen Pflanzen behandeln. Waschnüsse eignen sich übrigens auch hervorragend als Waschmittel für die Wäsche. 

Mit Neemöl gießen

Mit Neemöl lassen sich nicht nur Trauermücken besonders schnell in die Flucht schlagen, auch Blattläuse mögen das aus dem Niembaum gewonnene Öl überhaupt nicht gerne. Eingesprüht ist die Pflanze schon nach wenigen Tagen frei von Schädlingen.

Wermuttee

Als Tee hilft Wermut vor allem gegen Blähungen und Appetitlosigkeit. Und er kann noch viel mehr. Blattläuse mögen ihn überhaupt nicht gerne. Kochen Sie etwa 100 Gramm frischen oder 10 Gramm getrockneten Wermuttee mit einem Liter kochendem Wasser auf und lassen Sie diese etwa 24 Stunden ziehen. Danach die Blätter abseihen und den Tee unverdünnt gegen die Blattläuse anwenden.

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Oregano

Als Küchenkraut ist Oregano unverzichtbar - und ab sofort auch bei der Pflanzenpflege! Denn Oregano enthält viele natürliche Substanzen, die Motten und sogar Blattläuse in die Flucht schlagen. Das natürliche Schädlingsmittel lässt sich außerdem ganz einfach herstellen. Sie benötigen 100 Gramm frischen Oregano oder 10 Gramm getrockneten Oregano. Begießen Sie die Blätter nun mit kochendem Wasser und lassen Sie die Brühe für 15-20 Minuten ziehen. Im Anschluss nur noch abseihen und den Sud im Verhältnis 1:3 mit Wasser verdünnen.

Wasserstrahl verwenden

Mit einem scharfen Wasserstrahl können Sie die Blattläuse ebenfalls von den befallenen Pflanzen jagen. Seien Sie hier jedoch vorsichtig. Nicht alle Pflanzen sind auch für so eine Prozedur gemacht und könnten leicht kaputtgehen. 

Von Mischkultur profitieren

Auch Blattläuse mögen ganz bestimmte Pflanzen so gar nicht. Machen Sie sich daher die Mischkultur zunutze, um Ihre Pflanzen vor einem Befall mit Blattläusen zu schützen. Besonders abschreckend auf die Schädlinge wirken zum Beispiel folgende Pflanzen: Bohnenkraut, Lavendel, Rosmarin und Thymian. Pflanzen Sie diese einfach zwischen besonders betroffene Pflanzen oder stellen Sie einen Kübel auf, um den Befall zu reduzieren und einem neuen entgegenzuwirken. Ein Tipp, der auch wunderbar bei befallenen Zimmerpflanzen hilft! Weitere Pflanzen, die Blattläuse so gar nicht mögen, finden Sie hier>>

Die besten Mittel gegen Blattläuse

Manchmal sind Blattläuse besonders hartnäckig. Dann können spezielle Schädlingsbekämpfungsmittel helfen. Wir stellen Ihnen die 7 beliebtesten Produkte unter Hobbygärtnern vor.

Blattläusen richtig vorbeugen

um einen erneuten Befall mit Blattläusen vorzubeugen, können Sie einiges tun. In diesem Absatz stellen wir Ihnen drei nützliche Tipps vor, mit denen Sie es den Schädlingen schwer machen, Ihre Pflanzen erneut zu befallen:

Herbst und Winter sinnvoll nutzen

Schon im Herbst und Winter können Sie einiges für Ihren Garten tun, damit es erst gar nicht zu einem Blattlausbefall kommt. Klingt die Saison ab, legen viele Blattlausarten an Gehölzen ihre Eier ab. Auch Erwachsene Tiere können auf Gehölzen überwintern. Bei Obstbäumen ist es daher ratsam, die Stämme vor dem Weißanstrich besonders gründlich mit einer Bürste abzureiben. So können Sie überwinternde Schädlinge ganz einfach entfernen. Zusätzlich können Sie die gesamte Pflanze mit einem Präparat auf Pflanzenölbasis (z. B. dieses Neemöl) bearbeiten. Der Ölfilm legt sich auf die Eier der Blattläuse und unterbindet die Sauerstoffzufuhr. Die Schädlinge sterben ab.

Sparsam düngen

Düngen ist eigentlich eine gute Sache. Die Pflanze wird nicht nur mit wichtigen Nährstoffen versorgt, sie wächst auch schneller und bleibt widerstandsfähig. Eigentlich. Denn zu viel Dünger kann sogar schaden und einen Befall mit Blattläusen fördern. Besonders eine Überdüngung mit Stickstoff sollten Sie vermeiden. Der Stickstoff hilft der Pflanze dabei, übermäßig und viel Pflanzensaft zu produzieren - die Leibspeise der Blattläuse.

Regelmäßige Kontrollen

Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, entdecken Sie einen Blattlausbefall nicht nur eher, sondern können auch schneller handeln. Ist der Befall noch nicht ganz so groß, wird die betroffene Pflanze nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen. Fällt der Befall bei unregelmäßigen oder gar keinen Kontrollen erst später auf, ist die Pflanze meistens schon sehr geschwächt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Befall nicht überlebt wird, ist dann sehr hoch.