Mit Spannung wurde die Koalitionsverhandlung von SPD, Grüne und FDP verfolgt. Nun steht der Ampel-Vertrag. Auf 177 Seiten wollen Christian Lindner, Annalena Baerbock, Robert Habeck und Olaf Scholz mehr Fortschritt wagen. Ganz weit oben auf der Liste: Das Klima, die Legalisierung von Cannabis für Erwachsene, Entlastungen auf dem Arbeits- und Jobmarkt und: Frauen. Denn die kamen in der Vergangenheit nicht selten zu kurz. Damit ist jetzt zum Glück Schluss. Warum gerade das weibliche Geschlecht Grund zur Freude hat, lesen Sie hier.
3 Gründe, warum Frauen den Ampel-Vertrag feiern
Grund 1: Der Paragraf zur Abtreibung (219a) wird endlich abgeschafft
Steht eine Abtreibung im Raum, werden Frauen häufig alleine gelassen. Das möchte die Ampel-Regierung mit ihrem Koalitionsvertrag in Zukunft ändern. Genauer gesagt mit der Abschaffung des Paragrafen 219a. Informierten Ärztinnen und Ärzte in der Vergangenheit ausführlich über einen Schwangerschaftsabbruch, machten sie sich strafbar. Mit Inkrafttreten der Änderung können Ärztinnen und Ärzte (jungen) Frauen endlich ausreichend über Methoden, Nebenwirkungen und die rechtliche Lage aufklären und ihnen unterstützend zur Seite stehen. Hilfe, die bei so einem sensiblen Thema mehr als nötig ist, wie wir finden.
Grund 2: Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen in der Pflege
Im Jahr 2020 lag der Anteil von Frauen in der Altenpflege bei 82 Prozent. Und auch in der Krankenpflege sieht es ähnlich aus. Hier machen Frauen rund 80 Prozent aus. Ein Knochenjob, der immer noch nicht die Anerkennung erhält, die er verdient. Wie hart der Job ist, machte vor allem die Corona-Pandemie sichtbar. Niedrige Löhne, Überstunden und schlechte Arbeitsbedingungen machen weiblichen und männlichen Beschäftigten gleichermaßen zu schaffen.
Der Koalitionsvertrag von SPD, Grüne und FDP möchte das ändern: Neben einem Pflegebonus von 3.000 Euro sieht der Ampel-Vertrag außerdem höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, die Abschaffung des geteilten Dienstes und steuerfreie Zuschläge vor.
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Grund 3: Familienzeit ohne Einbußen
Nach der Geburt ist für Väter und (alleinerziehende) Mütter oft nicht an Entspannung zu denken. Die Arbeit macht sich schließlich nicht von alleine. Auch hier wollen SPD, Grüne und FDP im Koalitionsvertrag für die Zukunft nachsorgen. Nach der Geburt des Kindes bekommen beide Partner zwei Wochen frei – voll bezahlt. Zusätzlich dazu soll die Kindergrundsicherung eingeführt werden, die einen einkommensunabhängigen Garantiebetrag sowie einen Zusatzbetrag je nach Einkommen beinhaltet.
