11 Fehler, die jeder beim Überwintern von Topfpflanzen macht

11 Fehler, die jeder beim Überwintern von Topfpflanzen macht

Die Töpfe einfach nur an einen warmen Ort stellen und das war's? So leicht geht Überwintern leider doch nicht. Denn dabei können Sie tatsächlich eine ganze Menge falsch machen und so das Leben Ihrer Pflanze aufs Spiel setzen. Wollen Sie Ihre Topfpflanzen erfolgreich überwintern, sollten Sie diese 11 Fehler unbedingt vermeiden.

Die Gartensaison ist meistens dann vorbei, wenn die Bäume kahl sind und die Gartenmöbel in den Schuppen oder Keller wandern. Für die Topf- und Balkonpflanzen gibt es jedoch auch jetzt noch einiges zu tun. Denn Geranien, Lavendel, Rosen oder Flieder wollen ausreichend auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden. Überwintern Pflanzen nicht richtig, kann sich dies negativ auf Ihre Gesundheit auswirken: Schädlinge haben leichteres Spiel, die Blüte fällt weniger üppig aus oder Erkrankungen wie Pilze können der Pflanze zu schaffen machen. Um Ihre Topfpflanzen erfolgreich zu überwintern, sollten Sie diese 11 Fehler daher unbedingt vermeiden.

11 Fehler, die jeder beim Überwintern von Topfpflanzen macht

Fehler 1: Sie verwechseln "winterhart" und "winterfest"

Tatsächlich lassen sich Pflanzen in drei Gruppen einteilen. Und zwar in folgende: Pflanzen, die in der Wohnung überwintern, jene, die kühl aber frostfrei überwintern müssen und solche, die den Winter ohne Probleme draußen überstehen. Wird eine Pflanze beim Kauf als "winterfest" angepriesen, kann sie nicht den gesamten Winter über draußen stehen gelassen werden. Die Pflanze benötigt in der Regel zusätzlichen Schutz, beispielsweise durch Gartenvlies, Kokosmatten, Schutzhauben oder Jutesäcke. Überwintert die Pflanze ohne Schutzvorkehrungen, übersteht sie die Saison meistens nicht. Bei "winterharten" Pflanzen wie Heidekraut, Kirschlorbeer oder Bergenien müssen Sie sich jedoch keine Sorgen machen. Die Pflanzen trotzen Schnee und Eiseskälte ohne Probleme.

Fehler 2: Sie gießen nicht

Auch wenn Pflanzen im Winter weniger Wasser und Nährstoffe benötigen, aufs Gießen sollten Sie trotzdem nicht verzichten. Die Pflanzen könnten sonst austrocknen und absterben. Gießen Sie Topfpflanzen am besten alle zwei Wochen, jedoch nicht zu viel. Topf- und Kübelpflanzen, die draußen überwintern, sollten Sie zudem nur an frostfreien Tagen gießen. Dann aber ruhig ausgiebig. Tipp: Eine Schicht aus Rindenmulch oder Stroh auf der Erde verhindert, dass die Feuchtigkeit zu schnell entweicht und die Pflanze austrocknet.

Das ist der Unterschied zwischen winterhart und winterfest>>

Fehler 3: Sie schützen die Töpfe nicht

Gerade im Topf benötigen die Wurzeln Ihrer Pflanzen zusätzlichen Schutz. Andernfalls erfrieren sie. Sie können die Töpfe beispielsweise mit Jute, Kokosmatten, Luftpolsterfolie oder Gartenvlies umwickeln. Stellen Sie Topfpflanzen, die draußen überwintern können, am besten dicht an dicht an eine wind- und regengeschützte Hauswand. Um das empfindliche Wurzelwerk auch von unten zu schützen, sollten Sie die Topfpflanzen am besten noch auf ein Holzbrett oder eine Styroporplatte stellen. 

Fehler 4: Sie schneiden nicht richtig zurück

Der Rückschnitt ist für bestimmte Topfpflanzen wie den Lavendel ganz schön wichtig. Wir verstehen, dass Sie Ihrer Pflanze dabei nicht "wehtun" oder unnötig viel wegschneiden wollen. Doch zaghaft müssen und sollten Sie bei diesem Schritt gar nicht sein. Durch das Zurückschneiden der Zweige helfen Sie der Topfpflanze, über den Winter Kraft zu sparen. So kann die Pflanze im Frühjahr nicht nur kompakter, sondern auch gleich viel schöner aufblühen. Der Rückschnitt dient aber auch dem Pflanzenschutz. Schneiden Sie beim Rückschnitt Ihrer Topfpflanzen auch kranke oder verletzte Stellen ab, beugen Sie so Krankheiten und einem Schädlingsbefall vor.

Fehler 5: Sie lassen die Topfpflanzen im Sonnenlicht stehen

Nicht nur wir freuen uns in den dunkelsten Monaten des Jahres über ein paar wärmende Sonnenstrahlen, sondern auch die geliebten Topfpflanzen? So logisch die Schlussfolgerung vielleicht auch klingen mag, für Ihre Topfpflanzen ist Sonnenlicht in der Überwinterungszeit eher kontraproduktiv. Denn direktes Sonnenlicht stört tatsächlich die Winterruhe von Pflanzen wie Geranien, Fuchsien oder Engelstrompeten. Im schlimmsten Fall treibt die Pflanze zu früh aus. Steht die Pflanze dann wieder draußen, können die empfindlichen Triebe erfrieren. Die Mühe der Pflanze war umsonst.

Fehler 6: Sie gönnen den Topfpflanzen keine Winterruhe

Die Gesundheit unserer Pflanzen liegt uns im Herbst und Winter besonders am Herzen. Viele Pflanzenfreunde reagieren dann häufig übervorsichtig und holen einfach alle Topfpflanzen zum Überwintern ins Haus. Ein großer Fehler. Um gut gedeihen zu können, benötigen viele Pflanzen neben ihren Wachstums- auch Ruhephasen. Die Pflanzen sind also evolutionsbedingt an den Wechsel der Jahreszeiten gewöhnt und müssen nicht ins Haus geholt werden. Damit die Winterruhe reibungslos gelingt, sollten Sie unbedingt auf den richtigen Standort achten. Er trägt entscheidend zum erfolgreichen Überwintern Ihrer Topfpflanzen bei.

Fehler 7: Sie entfernen die Untersetzer nicht

Gerade beim Überwintern kann Staunässe zu einer echten Falle für Ihre Topfpflanzen werden. Staut sich Wasser nach einem Regenguss oder nach dem Gießen in den Untersetzern, reagieren viele Topfpflanzen darauf sehr empfindlich. Im schlimmsten Fall sterben sie. Kommt dann noch Frost hinzu, ist das Fiasko perfekt. Bocken Sie die Töpfe Ihrer Pflanzen beispielsweise mit Holzklötzchen auf. So kann überschüssiges Wasser auch beim Überwintern ungehindert abfließen.

Fehler 8: Sie lassen Blumenzwiebeln in der Erde

Nicht alle Blumenzwiebeln überwintern gleich. Tulpen, Hyazinthen, Hasenglöckchen, Muscari, Milchsterne, Schneeglöckchen, Krokusse, Scilla, Sternhyazinthen, Allium und Narzissen überstehen die kalte Jahreszeit auch ohne Schutzvorkehrungen in der Erde. Wollen Sie sich an Ihren Gladiolen, Dahlien und Begonien auch im kommenden Jahr wieder erfreuen, müssen Sie diese unbedingt im Herbst ausgraben und aufs Überwintern vorbereiten. Sie können die Blumenzwiebeln beispielsweise in einer mit Zeitungspapier ausgelegte Holzkiste aufbewahren und in den Keller stellen. Besonders beliebt sind diese Weinkisten von Weine der Pfalz, die sich noch dazu praktisch und platzsparend aufeinanderstapeln lassen.

Tipp: Damit die Blumenzwiebeln gut überwintern und auch im kommenden Jahr wieder als Beet- oder Topfpflanze heranwachsen können, sollten Sie die Zwiebeln nicht aufeinanderstapeln. Auch Feuchtigkeit sollte vermieden werden, um das Risiko für Schimmelbildung oder einen Schädlingsbefall so gering wie möglich zu halten.

Fehler 9: Sie kontrollieren Ihre Pflanzen nicht

Bevor Sie Pflanzen zum Überwintern ins Haus holen, sollten Sie diese unbedingt auf mögliche Schädlinge kontrollieren. Denn nicht nur unsere Pflanzen freuen sich über ein kuscheliges Plätzchen, sondern eben auch gefräßige Insekten. Überwintern Sie gleich mehrere Pflanzen an einem Ort, können die Schädlinge schnell auch auf die übrigen Pflanzen im Winterquartier übergreifen. Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, die Pflanzen vor dem Umzug ins Winterquartier ausreichend zu untersuchen. Im Zweifel können Sie die Pflanze auch mit einer Mischung aus Neemöl und Wasser behandeln.

Fehler 10: Sie überwintern Ihre Pflanzen dunkel und warm

Zum Schutz projizieren wir unsere Bedürfnisse im Herbst und Winter häufig auch auf unsere Topfpflanzen. Damit sie die kalte Jahreszeit gut überstehen, kommen Sie daher häufig ins Warme. Doch das ist nicht für jede Topfpflanze die optimale Lösung. Pflanzen aus den Tropen oder Subtropen sollten zum Überwintern unbedingt ins Haus geholt werden. Bei anderen Exemplaren gilt es, winterhart und winterfest zu unterscheiden und die einzelnen Bedürfnisse genau im Blick zu haben.

Tipp: Achten Sie beim Überwintern außerdem auf das richtige Licht- und Temperaturverhältnis. So sollten Topfpflanzen beispielsweise nicht an einem dunklen und viel zu warmen Ort überwintern. Die Pflanze kommt sonst völlig durcheinander. Je kälter es ist, desto weniger Licht benötigen Topfpflanzen.

Fehler 11: Sie schneiden Ihre Pflanzen zu radikal zurück

 

Beim Rückschnitt Ihrer Pflanzen sollten Sie generell sehr vorsichtig sein. Fällt dieser zu radikal aus, gefährden Sie die Gesundheit Ihrer Pflanzen. Ein radikaler Rückschnitt im Spätherbst oder Winter birgt die Gefahr für Frostschäden. Um Pflanzen mit einem Frostschaden zu retten, sollten Sie diese sofort reinholen und an einem kühlen Ort (fünf bis sieben Grad) stellen. Die leblosen Triebspitzen müssen zudem entfernt werden. Besonders junge Topfpflanzen sind anfällig für Frostschäden. Behalten Sie diese also gut im Auge.

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