
In Ostasien werden sie als nahrhafte Kost und natürliches Heilmittel schon seit vielen tausend Jahren geschätzt: Algen. Sie sind meist geschmacksneutral bis leicht würzig-salzig und werden besonders in der japanischen Küche schon lange als Standard-Gemüse verwendet. Algen werden in Japan gekocht, gebraten oder gedämpft und als Tee und Gewürz weiterverarbeitet. Sie dienen als Zusatz in Suppen, Salaten oder als getrockneter Snack. Insgesamt werden jährlich bis zu neun Millionen Tonnen der Unterwasserpflanze geerntet und als Viehfutter, Dünger, Lebensmittel und Kosmetika weiterverarbeitet. Algen diesen außerdem als wichtiger Rohstoff für Lebensmittelzusätze wie Agar, Alginat oder Carragen und werden auch in der Molekularküche verwendet. Bei uns in Europa ist der Meeressalat erst seit einigen Jahren weitläufig bekannt und vor allem als Sushi-Zutat beliebt.
Viel Eiweiß, wenig Fett
Die kleinen grünen Blätter der Algenpflanze wachsen unter der Meeresoberfläche und werden auch als Seetang bezeichnet. Frischen Algen bestehen zu gut 90 Prozent aus Wasser und enthalten darüber hinaus Eiweiß (knapp 6 Prozent), Kohlenhydrate (2 Prozent) sowie weniger als ein Prozent Fett und Jod. Das Eiweiß und die Kohlenhydrate aus den Algen lassen sich allerdings aufgrund des niedrigen Fettgehalts schwer verdauen. Deshalb empfiehlt sich der Verzehr, sofern Sie die Algen nicht ohnehin als Beilage zu fettreichem Fisch essen, mit etwas Öl.
Gesundheitliche Wirkung
Durch die Kombination aus dem geringen Fett- und dem hohen Ballaststoffanteil eignen sich Algen besonders gut als Lebensmittelbegleiter während einer Diät oder Ernährungsumstellung. Neben den genannten Inhaltsstoffen enthalten Algen auch viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Zink, verschiedene Vitamine und Eisen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden sie schon seit über 5000 Jahren zur Blutreinigung und Senkung des Blutdrucks angewendet. Sie wirken außerdem positiv auf Magen und Darm und stärken die Abwehrkräfte. In Japan wird die Alge sogar vorbeugend gegen Brustkrebs empfohlen.
Vorsicht vor zu viel Jod
Der hohe Jodgehalt kann allerdings auch gesundheitsgefährdend sein: Jod ist zwar wichtig für den Hormonstoffwechsel, kann uns aber in zu hohen Maßen auch schädigen. Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion sollten deshalb auf den Verzehr von Algen verzichten. Insbesondere Algen aus Asien sind mit Vorsicht zu genießen, da sie mindestens ein Jahr im Wasser wachsen und deshalb mit einem erhöhten Jodgehalt geerntet werden. Ein Gegenbeispiel: Algen, die auf Sylt gezüchtet werden, verbringen nur drei bis vier Monate unter der Meeresoberfläche und haben deshalb einen niedrigen Jodgehalt. Allerdings wird der Jodgehalt von Algen zum Verzehr nicht exakt gemessen. Deshalb sollten Algen grundsätzlich nur in Maßen genossen werden.
Die Artenvielfalt der Algen

Der Verzehr von Algen ist sicher
Insgesamt sind die Menschen seit dem Tsunami in Fukushima und dem damit zusammenhängenden Atomunfall vorsichtiger im Verzehr von Algen geworden. Die deutsche Gesundheitszentrale gibt allerdings Entwarnung, da nur noch wenige Algen aus Japan nach Deutschland eingeführt werden. Vielmehr kommen Sie nun aus dem Inland, aus China, Spanien, Frankreich und den USA. Dabei ist nichts zu befürchten, und die Algen können guten Gewissens verzehrt werden.
