Extremes Übergewicht: Ursachen und Hilfe

Extremes Übergewicht: Ursachen und Hilfe

Extremes Übergewicht kann eine hohe Belastung für die Gesundheit sein. Wir gehen den Ursachen auf den Grund und geben Tipps, wie starkes Übergewicht vermieden werden kann.

Frau steht auf Waage - Wir gehen den Ursachen auf den Grund und geben Tipps, wie Übergewicht vermieden werden kann© Thinkstock

Massives Übergewicht ist längst kein Phänomen mehr, das nur in der Fast-Food-Nation Amerika vorherrscht. Auch in Deutschland sind laut RKI fast 50 Prozent der Frauen sowie über 60 Prozent der Männer übergewichtig. Die Bundesrepublik landet somit auf Platz vier der "dicksten Länder der Welt". Sogar viele Kinder leiden schon an Übergewicht.

Gründe für extremes Übergewicht

Ein Grund für das zunehmende Übergewicht unter Kindern und Erwachsenen sind die veränderten Lebensgewohnheiten. Während vor einigen Jahrzehnten der Anteil an körperlicher Arbeit im Berufsleben noch vergleichsweise hoch war, sind die meisten von uns heute zu reinen Schreibtischtätern geworden. Auch viele Kinder verbringen nach der Schule viel Zeit vor der Spielkonsole, dem Tablet oder dem Fernseher. Bewegung an der frischen Luft findet wenig statt. Wenn dann noch eine energiereiche Ernährung auf genetische Veranlagung trifft, ist das Übergewicht quasi vorprogrammiert. Wird das Übergewicht krankhaft, spricht man von Fettsucht oder auch Adipositas.

Was ist Adipositas?

Viele Adipositas-Erkrankte erleben, dass ihre Krankheit als Ausdruck von Willensschwäche gesehen wird. Meist liegt die Ursache aber eher in mangelnder Bewegung und falscher Ernährung – nicht selten auch durch psychische Probleme ausgelöst. Wenn die Energiezufuhr höher ist, als Energie vom Körper verbrannt wird, kommen schnell neue Pfunde hinzu. Ab einem Body Mass Index (BMI) von 25 gilt ein Mensch als übergewichtig. Von einer Adipositas spricht man bei einem BMI von 30. Bei einer Größe von 1,70 Meter wären das 86 Kilogramm. Achtung: Der BMI berücksichtigt keine Unterschiede zwischen Muskel- und Fettmasse. Dementsprechend kann der BMI bei sehr sportlich trainierten Menschen fälschlicherweise Muskelmasse als Fettmasse deuten. Knapp ein Viertel der deutschen Bevölkerung ist adipös. Eine Veranlagung, an Adipositas zu erkranken, kann genetisch bedingt sein.

Folgen der Fettleibigkeit

Fettleibigkeit führt zu einer eingeschränkten Lebensqualität und erhöht das Sterblichkeitsrisiko. Oftmals kann Atemnot entstehen oder die Gelenke und der Rücken durch das hohe Gewicht schmerzen. Schon bei wenig Anstrengung geraten adipöse Menschen ins Schwitzen. Der Schweiß setzt sich in den Hautfalten ab und kann hier zu einer Pilzinfektion führen. Darüber hinaus ist die seelische Belastung nicht zu unterschätzen: Viele Menschen reagieren auf fettleibige Menschen ablehnend und wertend. Im schlimmsten Fall kann dies bei den Betroffenen zu Depressionen führen. Auf Dauer können auch Folgeerkrankungen wie Diabetes, hoher Blutdruck, Gallensteine oder Herz-, Kreislauferkrankungen auftreten.

Hilfe bei Übergewicht

Der erste Schritt zur Gewichtsreduktion ist das Eingeständnis, dass man auf Hilfe angewiesen ist. Dann könnte eine begleitete Therapie infrage kommen. Gespräche mit anderen Betroffenen und aufbauende Worte können außerdem einiges bewirken. Im Team wird über Ängste, Befürchtungen und Erlebtes gesprochen. Es wird zusammen an einer Lösung gearbeitet, sowie an einer Veränderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Gegenseitige Stärkung ist sehr fördernd, da Adipositas nicht selten die Folge eines psychischen Problems und Sorgen ist. Auch Motivation wird mit Gleichgesinnten gefördert: Eine Verabredung mit Therapie-Kollegen zum Nordic Walking oder Fitness kann behilflich sein.

Magenverkleinerung bei Übergewicht

Wenn Ernährungsumstellung und vermehrte Bewegung keine Wirkung zeigen, ist eine Magenverkleinerung eine Option. Die Operation wird jedoch erst durchgeführt, wenn alle anderen Versuche gescheitert sind und der Patient seit über fünf Jahren einen BMI von über 40 hat. Wenn ein adipös Erkrankter sich für ein Magenband, einen Magenballon oder eine Magenverkleinerung entscheidet, sollte er sich den Risiken und Folgen bewusst sein. So eine Operation ist vor allem bei Fettleibigen eine hohe, körperliche Belastung. Ziel dieser Maßnahme ist es, das Körpergewicht nach der Magenreduktion langsam zu senken und anschließend stabil zu halten. Der Patient muss sein Leben nach dieser Operation also auch umstellen. Ein Ernährungs- und Fitnessplan muss erstellt und dauerhaft umgesetzt werden. Erfolge stärken den Willen und auf lange Sicht das Selbstbewusstsein!

Im Video: Starkes Übergewicht nimmt bei Kindern zu

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