
Psychologe Leon Windscheid steht wieder für "Terra Xplore" und ""Terra X" vor der Kamera.
Bei "Wer wird Millionär?" knackte Leon Windscheid 2015 die Million – danach ging es steil aufwärts für den Psychologen. Ob sich der Autor, Podcaster und jetzt sogar TV-Moderator auch mal um seine eigene mentale Gesundheit kümmert? Das hat er uns einem exklusiven Interview verraten!
Leon Windscheid im Interview: "Wenn man sich selbst okay findet, reicht das vollkommen aus"
Warum sind New York, Paris und Istanbul zu Weltstädten aufgestiegen? Was ist ihr Geheimnis? Und wie lassen sich alte Männlichkeitsbilder durch neue, gesunde, ersetzen? Als Host von "Terra Xplore: Toxische Männlichkeit" und "Terra X: Weltstädte" geht Psychologe Dr. Leon Windscheid genau diesen Fragen auf den Grund. Uns hat er in einem Interview mehr über beide Sendungen verraten – und uns außerdem den oder anderen Einblick in sein Privatleben gegeben.
fuersie.de: Psychologe, Autor, Podcaster – und seit 2023 auch noch der Moderator verschiedener Terra X-Reihen. Gibt es eigentlich irgendetwas, dass Sie nicht können?
Natürlich gibt es das. Ich habe einfach das große Glück, dass ich meine Leidenschaft für meine Wissenschaft, die Psychologie, mit anderen teilen darf. Daher kann ich alles, was ich mache, mit Freude machen. Sei es der Podcast, "Terra X" und "Terra Xplore" oder auch meine neue Bühnenshow "Alles Perfekt", die im November startet – das alles sind Herzensprojekte, denen ich mich mit vollem Einsatz widme. Ich bin sehr froh darüber, dass es so gut läuft.
fuersie.de: In "Terra Xplore: Toxische Männlichkeit" nehmen Sie traditionelle Männlichkeitsbilder unter die Lupe. Warum ist das Thema gerade so aktuell wie nie?
Es wird häufig unterschätzt, wie viel Gewalt in unserer Gesellschaft von Männern ausgeht und wie groß der Machtunterschied zwischen Männern und Frauen auch hierzulande ist. Viele denken bei "toxischer Männlichkeit" eher an einen Kalifatstaat, verschleierte Frauen und Zwangsheirat. Aber auch bei uns gibt es eine große Altersarmut bei Frauen, weil sie zu Hause geblieben sind, während der Mann das Geld verdient hat und auch Femizide sind bei uns leider keine Seltenheit. Daher ist es an der Zeit, dass eine neue Geschichte vom Mannsein erzählt wird.
fuersie.de: Was macht das neue, gesunde Männlichkeitsbild für Sie aus – und können Sie sich mit diesem identifizieren?
Ich war für die Sendung in einer Berufsschule zu Besuch, um herauszufinden, wie junge Leute über das Mannsein denken. Die Schüler bekamen die Aufgabe, den perfekten Mann mit Künstlicher Intelligenz zu kreieren. Es war wahnsinnig interessant zu sehen, wie vielfältig die unterschiedlichen Ansätze waren: Ein Schüler stellte einen Mann mit großem Bizeps dar, für eine Schülerin war der perfekte Mann einer, der mit Bier in einem Stadion prostet. Es gab aber auch Schüler, deren perfekter Mann zu Hause mit den Kindern gebacken hat, während seine Frau auf der Arbeit war. Von diesen verschiedenen Ansätzen können wir uns eine Scheibe abschneiden. Ich finde, dass eine Gesellschaft nur davon profitieren kann, wenn sie den Begriff der Männlichkeit breiter fasst. Meiner Meinung nach, sollte man den Begriff vom Mannsein nicht so eng sehen und alles in eine Schublade stecken wollen, sondern lieber offen für neue Ideen sein und danach streben stetig den eigenen Horizont zu erweitern.
fuersie.de: Für "Terra X: Weltstädte" sind Sie nach New York, Paris und Istanbul gereist. Welche Stadt hat Sie am meisten fasziniert?
Da kann ich mich beim besten Willen nicht festlegen. Paris, die Stadt der Liebe, die noch so viel mehr ist, Istanbul, ist so lebendig, dass seine Energie regelrecht auf einen überspringt, und New York, der niemals schlafende Riese – alle drei sind auf ihre Art fantastische Städte. Wie soll man sich da entscheiden?
Ich war Schüler in einem französischen Internat, daher hat Paris für mich natürlich schon immer ein Sehnsuchtsort gewesen. Wie viele Geheimnisse und Mythen diese Stadt zu bieten hat, ahnen viele von uns Deutschen gar nicht, da wir glauben, dass wir über die Weltstadt in unserer Nachbarschaft schon ganz gut Bescheid wüssten.
Wie viele andere hat New York mich aber auch schon immer fasziniert. Der Big Apple mit seinen ganzen Superlativen ist einfach der Inbegriff einer Weltstadt. Und auch Istanbul ist wahnsinnig beeindruckend und steckt voller Weltgeschichte, nahezu jeder Stein ist von historischer Bedeutung. Und trotz dieser ganzen Geschichte, kenne ich kaum einen Ort, der so lebendig, bunt und energiegeladen ist.
fuersie.de: Sie beschäftigen sich tagtäglich mit der menschlichen Psyche, hören zu, geben Ratschläge. Kommt ihre eigene mentale Gesundheit da nicht manchmal zu kurz?
Es ist eher andersherum, mich bringt die Auseinandersetzung mit Gefühlen mir selbst näher und ich fange an, auch mich besser zu verstehen. Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass es in mir drin eine unglaubliche Angst gibt, zu scheitern oder nicht gut genug zu sein und ich deswegen dazu neige im Hamsterrad zu rennen. Seitdem ich das weiß, bin ich davon zwar noch nicht befreit, aber ich kann dem ein bisschen gegensteuern und mir ab und zu sagen, dass ich genug bin. Viele Menschen wollen sich selbst lieben, das ist eigentlich völliger Quatsch. Wenn man sich selbst okay findet, reicht das vollkommen aus. In dieser Selbstakzeptanz werde ich deutlich besser.
fuersie.de: Wie kümmern Sie sich am besten um sich selbst?
Heute Morgen war ich zum Beispiel Joggen am Aasee. Und dann wohne ich ja mit meinem Bruder und Freunden seit vielen Jahren in einer 5er WG. Das erdet einen schon, wenn man zusammen Doppelkopf spielt oder am Wochenende gemeinsam in eine Münsteraner Bar geht. Also der Ausgleich kommt nicht zu kurz.
Leon Windscheid ist erfolgreicher Autor
Wussten Sie, dass Leon Windscheid schon mehrere Bücher geschrieben hat? Sein wohl bekanntester Ratgeber "Besser fühlen" erschien erstmalig im Jahr 2021, das dazu passende Workbook 2022. Schon 2017 brachte Leon Windscheid das Buch "Das Geheimnis der Psyche" raus, eine überarbeitete Taschenbuchausgabe ist seit 2018 unter dem Titel "Hey Hirn! Warum wir ticken, wie wir ticken" erhältlich.
Hat Leon Windscheid Freundin und Kinder?
Im Interview hat es uns Leon Windscheid selbst verraten: Der beliebte Psychologe lebt schon seit vielen Jahren in einer 5er WG – von einer Freundin und Kindern ist hier allerdings nicht die Rede. Sollte Leon Windscheid jedoch in einer Beziehung sein, würde er dies bestimmt für sich behalten, denn er legt großen Wert auf seine Privatsphäre. Über sein Leben außerhalb des Rampenlichts ist demnach nur wenig bekannt.