Essen sollte eigentlich etwas sein, das Spaß macht und mit Genuss verbunden ist. Doch oftmals fühlen wir uns danach einfach nur voll und verspüren teilweise ein unangenehmes Gefühl. Was Sie bei Bauchschmerzen nach dem Essen tun können und woher es überhaupt kommt, verraten wir hier.
Wichtig: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt konsultieren.
Warum tut mir nach dem Essen immer der Bauch weh?
Für einen schnellen Überblick haben wir hier häufige Ursachen für Bauchschmerzen nach dem Essen für Sie zusammengefasst.
- Unverträglichkeiten: Laktoseintoleranz, Fructosemalabsorption, Glutenunverträglichkeit
- Reizdarmsyndrom: Eine funktionelle Störung des Darms
- Ernährungsfehler: Zu viel Fett, zu scharfes Essen, zu schnelles Essen
- Infektionen: Magen-Darm-Grippe, Lebensmittelvergiftung
- Medikamentennebenwirkungen: Manche Medikamente können Verdauungsprobleme verursachen
- Organische Erkrankungen: Z.B. Zöliakie, chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Bauchschmerzen nach dem Essen: Ursachen im Detail
Im Folgenden betrachten wir noch einmal genauer, welche Ursachen es für Bauchschmerzen nach dem Essen gibt.
Lebensmittelunverträglichkeiten
- Laktoseintoleranz: Hier fehlt dem Körper das Enzym Laktase, um Milchzucker (Laktose) zu verdauen. Symptome treten oft kurz nach dem Verzehr von Milchprodukten auf.
- Fructosemalabsorption: Bei dieser Unverträglichkeit kann der Darm Fruchtzucker nicht ausreichend aufnehmen. Typische Symptome sind Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen.
- Glutenunverträglichkeit (Zöliakie): Hier reagiert das Immunsystem auf das Klebereiweiß Gluten. Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung und kann zu schweren Darmschäden führen.
- Histaminintoleranz: Bei einer Histaminintoleranz kann der Körper das Histamin, ein biogenes Amin, nicht ausreichend abbauen. Es kommt zu einer Vielzahl von Symptomen, darunter auch Bauchschmerzen.
Reizdarmsyndrom (RDS)
Das RDS ist eine funktionelle Störung des Darms, bei der es zu einer verstärkten Wahrnehmung von Darmbewegungen kommt. Stress, bestimmte Lebensmittel und hormonelle Schwankungen können die Symptome verschlimmern.
Ernährungsfehler
- Zu viel Fett: Fettreiche Speisen können die Verdauung verlangsamen und zu Beschwerden führen.
- Scharfes Essen: Scharfe Speisen reizen die Magenschleimhaut und können zu Bauchschmerzen führen.
- Zu schnelles Essen: Wenn wir zu schnell essen, schlucken wir viel Luft mit, was zu Blähungen und Bauchschmerzen führen kann.
- Künstliche Süßstoffe: Einige künstliche Süßstoffe können bei empfindlichen Personen zu Verdauungsproblemen führen.
Infektionen
- Magen-Darm-Grippe: Viren oder Bakterien können eine Magen-Darm-Grippe verursachen, die mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen einhergeht.
- Lebensmittelvergiftung: Verdorbene Lebensmittel können zu einer Lebensmittelvergiftung führen, die ebenfalls mit starken Bauchschmerzen verbunden ist.
Medikamentennebenwirkungen
Viele Medikamente, insbesondere Schmerzmittel, Antibiotika und Blutdrucksenker, können als Nebenwirkung Verdauungsprobleme verursachen.
Organische Erkrankungen
- Gallensteine: Gallensteine können zu Koliken führen, die sich als starke Schmerzen im Oberbauch äußern.
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronische Entzündungen des Darms, die zu anhaltenden Bauchschmerzen führen können.
- Tumore: In seltenen Fällen können Bauchschmerzen auch auf einen Tumor hinweisen.
Zusätzliche Aspekte
- Psychische Faktoren: Stress und psychische Belastungen können die Verdauung beeinträchtigen und zu Bauchschmerzen führen.
- Hormonelle Schwankungen: Besonders bei Frauen können hormonelle Schwankungen während der Menstruation oder in den Wechseljahren zu Verdauungsbeschwerden führen.
- Allergien: Allergien gegen bestimmte Lebensmittel können ebenfalls Bauchschmerzen auslösen.
Was können Betroffene tun?
Ein Ernährungstagebuch kann helfen, mögliche Auslöser zu identifizieren. Außerdem sollten Sie langsam und bewusst essen, gut kauen und auf die Signale des Körpers achten. Auch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen. Generell fördert regelmäßige Bewegung die Verdauung und auch Schlaf ist wichtig für die Regeneration des Körpers.
Was tun bei unklaren Bauchschmerzen?
Bei anhaltenden oder immer wiederkehrenden Bauchschmerzen nach dem Essen ist es wichtig, die Ursache abklären zu lassen. Ein Arzt kann durch eine gründliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere Diagnostik die Ursache deiner Beschwerden feststellen.
Wann sollte man bei Bauchschmerzen zum Arzt gehen?
Sie sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn Ihre Bauchschmerzen nach dem Essen von folgenden Symptomen begleitet werden:
- Blut im Stuhl
- Erbrechen
- Fieber
- ungewollter Gewichtsverlust
- starke Schmerzen, die nicht nachlassen
Wann sollten Sie zum Gastroenterologen gehen? Wenn der Hausarzt keine eindeutige Diagnose stellen kann, ist eine Überweisung zum Spezialisten sinnvoll.
Bauchschmerzen jeden Tag? Das könnte dahinterstecken
Wenn Bauchschmerzen nach dem Essen zur täglichen Begleiterscheinung werden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Chronische Bauchschmerzen können auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen, wie:
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
- Zöliakie (Unverträglichkeit von Gluten)
- Gallensteine
- Tumore

