Wer liebt es nicht im Sommer schnell eine leichte Bluse überzuwerfen, in der man nicht schwitzt? Leinenstoffe sind einfach perfekt für hohe Temperaturen und ein absolutes Must-have für den nächsten Strandurlaub.
Natürliche Leinen werden aus Fasern der Flachspflanze hergestellt. Die Fasern bestehen zu 70 Prozent aus Zellulose. Zudem enthält sie Pflanzenleim und Wachse. Da zwischen den Fasern nur wenig Luft eingeschlossen wird, hat der Stoff eine kühlende Wirkung auf die Haut. Außerdem nimmt er Feuchtigkeit gut auf und trocknet schnell. Im Gegensatz zu Teilen aus Baumwolle sind Kleidungsstücke aus Leinen daher auch gut für besonders heiße Tage geeignet. Ob als Kleid, Bluse oder Hose – Leinen gehören einfach in die Sommergarderobe. Auch Leinen-Bettwäsche kann in warmen Nächten für eine Abkühlung auf der Haut sorgen. Außerdem gilt das Material als antibakteriell.
Wer den kühlenden Stoff wäscht, sollte allerdings ein paar Dinge beachten. Bei uns erfahren Sie, wie die Lieblingsteile ihre Form behalten und Sie lange Zeit erfreuen werden.
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Leinen waschen: So geht es richtig
Die erste Wäsche
Wichtig ist es, zu wissen, dass Leinen-Textilien bei der ersten Wäsche in der Regel bis zu fünf Prozent einlaufen können. Wer sich für ein Leinen-Kleidungsstück entscheidet, welches keine synthetischen Fasern enthält, sollte daher darauf achten, dass es schön locker sitzt und im Zweifel eher zu einer Nummer größer greifen, denn das Material zieht sich bei dem Waschvorgang etwas zusammen.
Da der Leinenstoff generell weniger anfällig für Verschmutzungen ist, kann es auch reichen, die Kleidungsstücke zunächst auszulüften und nur zu waschen, wenn es wirklich notwendig ist. Dies spart Wasser und sorgt dafür, dass Sie länger etwas von den Teilen haben.
Temperatur, Waschgang und Waschmittel wählen
Wählen Sie in jedem Fall einen schonenden Waschgang für Leinenstoffe und verringern Sie die Schleuderzahl auf höchstens 600 Umdrehungen. Leinen benötigen beim Waschen viel Feuchtigkeit, da die Fasern viel Wasser aufsaugen. Wenn Sie Leinenstoffe waschen, sollten Sie daher immer etwas weniger Textilien als normal in die Waschtrommel geben.
Eingefärbte Leinen sollten Sie bei 40 Grad waschen, damit die Farbe der Textilien erhalten bleibt und Sie lange Zeit erfreut. Weiße Leinen können sogar bei bis zu 60 Grad gewaschen werden. Bettwäsche aus Naturleinen können sogar bei sehr hohen Temperaturen bis zu 95 Grad in die Maschine. Verwenden Sie am besten ein Feinwaschmittel für die Wäsche und verzichten Sie auf Weichspüler, denn dieser kann der Optik des Stoffes schaden. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass das Material bei maximal 600 Umdrehungen pro Minute geschleudert wird.
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Leinen waschen: Mit diesen Hausmitteln Flecken entfernen
Sie möchten einzelne Flecken aus dem Leinenstoff entfernen? Da Leinenstoffe Flüssigkeit schnell aufsaugen, setzen sich auch hartnäckige Flecken gut und gerne in dem Stoff ab. Wir verraten Ihnen, welche Hausmittel helfen können.
Zitrone und Salz
Einfach ein paar Tropfen Zitronensaft auf den Fleck geben und diesen anschließend mit Salz herausziehen. Vor dem Waschen sollten Sie den Leinenstoff noch für mehrere Stunden in die Sonne legen. Wichtig? Wenden Sie diesen Trick nur bei weißen Leinen an, da die Sonne den Stoff sonst ausbleichen könnte. Danach ab mit den Kleidungsstücken in die Wäsche. Bei Bedarf den Vorgang wiederholen.
Natron
Mischen Sie einfach 4-5 Esslöffel Natron mit der gleichen Menge Wasser und tragen Sie die entstandene Masse auf den Fleck auf. Danach für eine halbe Stunde einwirken lassen und die Paste abkratzen. Nach dem Waschvorgang sollte der Fleck entfernt sein.
Maisstärke
Klingt verrückt? Funktioniert aber richtig gut! Die Maisstärke einfach auf den Fleck geben und kurz einwirken lassen. Danach die Leinen im kalten Wasser mit etwas Seife auswaschen.
Essig
Schweißflecken und Schweißgeruch können Sie auch mit diesem Hausmittel aus den Leinen entfernen. Dafür einfach die betroffene Stelle mit einer Essig-Wasser-Mischung beträufeln, kurz einwirken lassen und anschließend in die Waschmaschine geben.
Hier finden Sie die schönsten Teile aus Leinen für den Sommer:
Vorteile von Leinen
Einer der größten Vorteile von Leinen ist seine Atmungsaktivität. Das Material ist sehr luftdurchlässig und lässt Feuchtigkeit schnell verdunsten, was es zu einem idealen Stoff für warme Sommermonate macht. Leinen ist auch sehr strapazierfähig und langlebig. Es kann jahrelang halten, ohne zu reißen oder zu verschleißen. Darüber hinaus ist Leinen hypoallergen und antimikrobiell, was es zu einer guten Wahl für Menschen mit empfindlicher Haut macht. Schließlich ist Leinen auch umweltfreundlich, da es biologisch abbaubar ist und weniger Wasser und Energie bei der Herstellung benötigt als andere Materialien.
Ist das Material hitzebeständig?
Tatsächlich können Sie Leinen problemlos bügeln. Achten Sie allerdings darauf, dass der Stoff noch leicht feucht ist. Außerdem sollten Sie Leinen immer auf links bügeln. Der Stoff verträgt eine recht hohe Temperatur und sollte bei 200 Grad gebügelt werden. Wer ein Dampfbügeleisen besitzt, sollte dieses verwenden.
In den Trockner sollten Sie die Leinen-Textilien allerdings nicht tun, da die heiße Luft dafür sorgen kann, dass die Kleidungsstücke einlaufen. Hängen Sie die Teile lieber an der frischen Luft auf und verzichten Sie auf die Maschine.
Weitere Pflegetipps für Leinen
Sie können Leinenstoffe zwar bügeln, sollten dies allerdings nicht zu häufig tun, da die Fasern zerstört werden und das Material seine typische Struktur verliert. Auf Reisen können Sie die Textilien daher gut in einer extra Tüte aufbewahren, um das Material vor dem Knittern zu schützen. Entstandene Falten können entfernt werden, indem Sie die Stoffe an einem Bügel in das Badezimmer hängen. Der Wasserdampf, welcher beim Duschen und Baden entsteht, glättet das Material auf natürliche Weise.
Leinen ohne Hitze knitterfrei bekommen
Leinen ist ein wunderschönes und natürliches Material, das jedoch oft sehr schnell knittert. Sie haben keine Zeit oder Lust, das Material zu bügeln? Es gibt es einige Tricks, um es ohne Hitze knitterfrei hinzubekommen. Zunächst sollte man das Leinen nach dem Waschen nicht in den Trockner geben, sondern lieber aufhängen und trocknen lassen. Wem dies nicht ausreicht, kann versuchen, den Stoff glattzuziehen und die Falten vorsichtig herauszustreichen. Ein hundertprozentig glattes Ergebnis ist allerdings schwer zu erreichen, wenn Sie keine Hitze einsetzen. Besser funktioniert es mit Mischstoffen, die nur anteilig Leinenfasern enthalten.
