
Kokosblütenzucker soll gesünder sein als weißer Haushaltszucker. Aber stimmt das auch?
Kokosblütenzucker wird als natürliche und gesündere Alternative zu klassischem Haushaltszucker empfohlen. Zudem soll der aus Kokosblüten gewonnene Zucker mineralstoff- und vitaminreicher sein. Ob sich der Kauf wirklich lohnt, das erkläre ich Ihnen in diesem Artikel.
So gesund ist Kokosblütenzucker
Um herauszufinden, ob Kokosblütenzucker wirklich gesünder ist, als herkömmlicher Zucker, lohnt es sich, einen Blick auf seine Nährstoffe zu werden: Tatsächlich enthält Kokosblütenzucker zahlreiche Mikronährstoffe wie zum Beispiel Kalium, Eisen und Zink. Das hebt ihn deutlich von anderen Zuckeralternativen ab. Auch liefert er eine (wenn auch geringe Menge) Inulin – ein Ballaststoff, der eine gesunde Darmflora unterstützt. Allerdings müssten unverhältnismäßig große Mengen Kokosblütenzucker gegessen werden, um auch nur ansatzweise an die Nährstoffmenge zu kommen, die andere unverarbeitete Lebensmittel bereits in kleinen Portionen liefern können.
Ist Kokosblütenzucker gesünder als normaler Zucker?
Bekannt geworden ist Kokosblütenzucker vor allem aufgrund seines geringen glykämischem Index, der den Blutzuckerspiegel nur sehr langsam ansteigen lassen soll. Doch selbst wenn der glykämische Index etwas niedriger ist als bei herkömmlichen Zucker, so hat Kokosblütenzucker einen höheren Anteil an Fruktose – und dieser treibt den Blutzuckerspiegel wieder in die Höhe und macht schnell dick. Und dann wäre da noch die Tatsache, dass Kokosblütenzucker eine Menge Kalorien enthält. 100 Gramm bringen es schon auf 380 Kalorien, was sich nahezu mit dem Kaloriengehalt von Haushaltszucker deckt. Wirklich gesünder ist Kokosblütenzucker damit also nicht, wenn man von den Nährstoffen einmal absieht.
Wie viel Kokosblütenzucker ist gesund?
Halten wir also fest: Die Quelle des Zuckers spielt nur selten eine Rolle. Denn, ob es sich nun um herkömmlichen Zucker, Rohrzucker oder eben Kokosblütenzucker handelt – im Übermaß sind alle Zuckerarten ungesund! Also gilt für Kokoszucker das gleiche wie für normalen Zucker: Er sollte immer nur sparsam verwendet werden. Für Erwachsene empfiehlt die WHO höchstens 25 Gramm freien Zucker pro Tag.
Diese Nachteile hat Kokosblütenzucker
Und noch etwas sorgt dafür, dass Kokosblütenzucker nicht immer die bessere Wahl ist – und das ist die Tatsache, dass Kokosblütenzucker nicht unbedingt nachhaltig ist. Kokosblütenzucker, den wir in Deutschland kaufen können, stammt meist aus Südostasien und der lange Transportweg belastet die Umwelt. Auch gibt es nur wenige Hersteller, die Kokosprodukte wirklich nachhaltig und ökologisch produzieren.
Übrigens: Kokoszucker ist um einiges teurer als normaler Zucker, oft muss man mit dem 10- bis 20-fachen Preis rechnen. Je nachdem, ob das Süßungsmittel aus konventionellem oder fairem Anbau stammt.
Wie wird Kokosblütenzucker gewonnen?
Kokosblütenzucker, der auch Palmzucker genannt wird, wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt. Dafür wird der Blütenstand der Kokosnusspalme angeritzt und der austretende Nektar wird gefiltert und eingekocht – solange, bis die Flüssigkeit vollständig verdampft ist und kristalliner Kokosblütenzucker zurückbleibt. Kokosblütenzucker ist leicht braun und erinnert optisch an Rohrzucker. Seine Kristalle sind aber etwas feinkörniger. Und auch geschmacklich lässt sich ein Unterschied feststellen: Denn Kokosblütenzucker schmeckt wie eine Mischung aus Malz und Karamell.
Kokosblütenzucker - gesund oder nicht? Das Fazit
Wer auf industriell hergestellten Zucker verzichten möchte, für den kann Kokosblütenzucker eine gute, jedoch nicht unbedingt gesündere Alternative sein. Behalten Sie folgendes im Hinterkopf: Auch bei Kokosblütenzucker kommt es auf die Menge an. Denn Zucker bleibt Zucker! Ganz egal, ob dieser nun aus Honigwaben, Kokosblüten oder eben Zuckerrüben gewonnen wird.

Kokosblütenzucker wird aus dem Blütennektar der Kokospalmen gewonnen.
Was kann man mit Kokosblütenzucker machen?
Kokosblütenzucker kann man 1:1 wie Haushaltszucker verwenden, denn die Sorten ähneln sich in ihrer Süßkraft. Vor allem passt Kokosblütenzucker mit seinem malzig-karamelligen Geschmack gut zu Desserts und Kuchen, aber auch zum Süßen von Kaffee und anderen Getränken eignet er sich.
Quellen: zentrum-der-gesundheit.de, oekotest.de, netdoktor.de, verbraucherzentrale.de