
Herr Doktor, ich glaube, ich habe mir im Urlaub in der Sauna etwas eingefangen“, flüsterte neulich eine Patientin und schaute schamvoll nach unten. „Eine Blasenentzündung.“ Der Urintest ergab, dass sie tatsächlich an einem Harnwegsinfekt litt. Durch die vermeintlich unhygienische Sauna war er allerdings mit Sicherheit nicht ausgelöst worden. Die Ursache von Blasenentzündungen sind nämlich unsere eigenen Darmbakterien. Die gelangen häufig in den Bereich des Harnröhrenausgangs. Der Körper hält sie zwar meist in Schach. Durch Stress, Unterkühlung, Hormonschwankungen oder ein schwächelndes Immunsystem beispielsweise können sie sich aber ausbreiten, die Harnröhre bis zur Blase hinaufsteigen – und dort eine Entzündung auslösen.
Was nur wenige wissen: Bei einer Vielzahl von Harnwegsinfekten sind überhaupt keine Antibiotika nötig, besonders wenn Sie frühzeitig, also beim ersten Brennen, mit einer Pflanzentherapie beginnen. Dafür eignen sich zum Beispiel Goldrutenkraut, Liebstöckelwurzel und Orthosiphonblätter. Sie helfen, die Bakterien auszuspülen und die Vermehrung der Keime zu reduzieren. Noch größere Meister auf dem Gebiet der Bakterienvernichtung sind Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel. Alle diese Pflanzensubstanzen gibt es rezeptfrei in der Apotheke, und Sie können sie je nach Geschmack einzeln oder zu gleichen Teilen auch als Mischung verwenden.

