
Jin Shin Jyutsu bewahrte mich vorm Bornout
SANDRA VÖLKER (38) war bis 2008 Leistungsschwimmerin
Die Geburt meiner Tochter Lotta Sophie vor sechs Jahren war ein Wendepunkt in meinem Leben: Die Schwangerschaft, die Geburt, das Stillen – plötzlich war mein Körper, dem ich doch sonst immer alles abverlangen konnte, einfach nur ausgelaugt.
Außerdem fühlte ich mich überfordert, litt ständig unter Anspannung, war völlig erschöpft und stand kurz vor einem Burnout. Da schickte mein Heilpraktiker mich zum Jin Shin Jyutsu. Ich legte mich einfach auf die Bank, schlief während des ,Strömens‘ ein und wachte auf mit einem inneren Frieden, wie ich ihn lange nicht gespürt hatte. Nach einigen Behandlungen konnte ich meine neue Rolle als Mutter annehmen. Gleichzeitig verschwanden übrigens auch meine Kopfschmerzen. Beim Jin Shin Jyutsu lerne ich immer wieder Neues über mich selbst.
Heute weiß ich: Wenn es irgendwo schmerzt, ist das ein Hilferuf von Körper und Seele. Und wenn ich auf mein eigenes Inneres höre, weiß ich wirklich, was gut für mich ist und wo meine Grenzen liegen. Mit Jin Shin Jyutsu kann ich mir selbst helfen. Diese Unabhängigkeit fasziniert mich. Wenn eine Erkältung naht, berühre und aktiviere ich beispielsweise die ,Energieschlösser‘ 15 und 3, damit der Körper wieder in sein harmonisches Gleichgewicht zurückfindet. Oft genug werde ich dann gar nicht erst krank. Und wenn doch: Dann gibt es Griffe gegen Schnupfen, Husten oder auch hohes Fieber.“
Das sagt ihre Therapeutin, Bettina Roschewitz: „Beim Jin Shin Jyutsu, auch ,Strömen‘ genannt, sind unsere Hände so etwas wie Starthilfekabel. Diese uralte Heilkunst geht davon aus, dass in unserem Körper die Lebensenergie in bestimmten Bahnen und nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten fließt.
Ist der Mensch krank – egal, ob er Kopfschmerzen, eine Blasenentzündung oder ein seelisches Problem hat –, dann ist dieser Fluss ins Stocken geraten. Durch das sehr sanfte Auflegen der Hände auf bestimmte Körperenergiebereiche kann die Energie zwischen den beiden Polen unserer Hände wieder frei strömen. Zudem wird unsere Selbstheilungskraft gestärkt. Erfahrene Jin-Shin-Jyutsu-Therapeuten führen keine langen Vorgespräche.
Durch das Fühlen der energetischen Pulse spüren wir, in welchen Bereichen der Fluss gestört ist. Es gibt mehr als 100000 Griffkombinationen. Braucht der Patient körperliche Hilfe, nutze ich Griffe, um seine Schmerzen zu lindern. Geht es ihm seelisch nicht gut, halte ich die Körperbereiche, die ihm helfen, in seine Mitte zurückzufinden und die Probleme des Lebens entspannter anzugehen. Was ganz wunderbar ist am Jin Shin Jyutsu: Jeder kann sich mit seinen eigenen Händen auch selbst helfen.“
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Woher kommt die Therapie?
Sie ist vor mehreren Tausend Jahren in der Mongolei entstanden. Seit den 60er- Jahren wird sie auch bei uns praktiziert.
Was kann sie heilen?
u. a. Schmerzen, Schlafstörungen, Erschöpfung
Kosten
60–80 Euro pro Stunde, die Kassen zahlen nicht
Therapeutensuche
z. B. www.jin-shin-jyutsu-in-hamburg.de
Buch-Tipp
Alice Burmeister/Tom Monte: „Heilende Berührung“, MensSana, 10,99 Euro

Dank Fußreflexzonen-Therapie kann ich schmerzfrei Rad fahren
CHRISTINA KLEINER (46), Bürokauffrau aus Emmendingen, hatte rheumatische Gelenkschmerzen
Meine erste Erfahrung mit der Fußreflexzonen-Therapie war be eindruckend: Wochenlang hatten mich extreme Nackenschmerzen geplagt, ich konnte den Kopf kaum drehen. Schließlich schenkte meine Mutter mir einen Behandlungsgutschein. Als ich nach knapp einer Stunde wieder auf der Straße stand, kribbelte es im Rücken, ich war beschwingt und einfach nur gut gelaunt – Entspannung total. Und mein Nacken? Die Muskulatur war gelöst.
Vor allem aber hat sich diese Spannung nicht wieder aufgebaut. Einige Zeit später blieb meine Regelblutung plötzlich längere Zeit aus. Auch das konnte über die Füße von innen wieder behoben werden. Seit einigen Jahren leide ich unter Polyarthritis, einer chronischen Rheumaform der Gelenke, in Händen, Schultern, Knien und Füßen.
Die Schmerzen führen dazu, dass eigentlich jeder Muskel in meinem Körper verspannt ist. Seit ich jeden Monat zu dieser Druckpunkt-Massage gehe, ist alles viel weicher. Ich konnte die Schmerzmedikamente deutlich reduzieren. Eigentlich wollte ich mein Fahrrad schon verkaufen. Doch inzwischen fahre ich wieder jeden Tag auf meinem Drahtesel die 20 Kilometer zu meiner Arbeitsstelle hin und zurück. Ohne Schmerzen.“
Das sagt ihre Therapeutin, Annemarie Oldach: „Die Füße sind so etwas wie eine verkleinerte Landkarte des Körpers – sie repräsentieren den gesamten Organismus. Bestimmte Areale, die Reflexzonen, stehen über Nerven, Bindegewebe und andere Energiebahnen mit einzelnen Organen in Verbindung: So spiegeln die Zehen Kopf und Hals wider, der Punkt bei Ischiasschmerzen liegt in der Ferse.
Ich erkenne an den Füßen Hautveränderungen und fühle, welche Zonen empfindsamer sind. Schildert jemand etwa Verdauungsprobleme, kümmere ich mich nicht nur um den Darm, sondern ich ,frage‘ den Fuß mit meinen Händen, ob die Ursache in der Leber, Galle oder im muskulären Bereich liegt. Mit Daumen und Zeigefinger streiche ich kreisend über das Gewebe und gebe so einen Impuls in die Tiefe.
Die Organe werden besser durchblutet, und der Lymphfluss, wichtig für den Abtransport von Stoffwechselprodukten, kommt in Schwung. Die blockierte Lebensenergie fließt wieder, die Selbstheilungskraft des Körpers wird aktiviert. Durch die Nähe zum Patienten und Gespräche entwickelt sich auch eine tiefe emotionale Entspannung. So behandle ich den Menschen in seiner Ganzheit ganz gezielt im Kleinen.“
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Woher kommtdie Therapie?
Die Grundlagen schuf Anfang des 20. Jahrhunderts der amerikanische Arzt William Fitzgerald
Bei welchen Beschwerden geeignet?
u. a. Rücken-, Gelenk- und Muskelprobleme, Schlafstörungen, Allergien
Kosten
40–60 Euro (ca. 45 Min.), Kassen zahlen nicht
Therapeutensuche
www.fussreflex.de (Hanne-Marquardt-Schule)
Buch-Tipp
Franz Wagner: „Reflexzonen-Massage“, GU, 12,99 Euro

Osteopathie hat mich vor der OP gerettet
WALTRAUT ERHART (62), Sekretärin aus Darmstadt, litt unter chronischen Schulterschmerzen
Das Dilemma begann ganz harmlos: Ich stützte meinen Kopf in die Hand und spürte plötzlich einen heftigen, ziehenden Schmerz in der Schulter. Im Laufe der nächsten Monatewurde er immer stärker. Auto fahren, Betten beziehen, einen Aktenordner aus dem Schrank nehmen – das alles war fast unmöglich. Der Hausarzt verschrieb Physio- und Wärmetherapie, Schmerzmittel – nichts half. Der erste Orthopäde erhöhte die Medikamentendosis – ohne Erfolg. Orthopäde zwei spritzte Kortison – keine Wirkung. Ich traute mich nicht mehr, den Arm zu bewegen. ,Da kann man nur noch operieren‘, hieß es schließlich.
Weil ich nichts unversucht lassen wollte, vereinbarte ich vor der geplanten OP noch einen Termin bei einem Osteopathen. Und da war plötzlich jemand, der fragte, der hörte zu, der dehnte, der drückte – auch mit Kraft, der bewegte mit seinen Händen nicht nur meine Schulter, sondern ließ mich spüren, dass mein Körper ein Ganzes ist und sich mit den richtigen Impulsen von außen auc h selbst heilen kann. Nach vier Behandlungen kam die Schmerzspirale zum Stillstand, nach acht Sitzungen konnte ich den Arm wieder über den Kopf heben, ohne die Zähne zusammenbeißen zu müssen. Und nicht nur mein Hund Benni freut sich, dass ich wieder Bälle werfen kann.“
Das sagt ihre Therapeutin, Marina Fuhrmann: „Unser Körper kann nur gut arbeiten, wenn alles problemlos ineinandergreift. Wie bei einer Maschine: Wenn’s irgendwo hakt, stoppt sie. Und liegt ein Stein auf einem Wasserschlauch, fließt am Ende kaum noch Wasser. Diesen ,Stein‘ suchen wir Osteopathen.
Mit Augen und Händen taste und erfühle ich Verspannungen, Verhärtungen, Schwellungen, Narbengewebe und Bewegungseinschränkungen. Kommt ein Patient etwa mit Kopfschmerzen in die Praxis, die Wirbelsäule ist aber ohne Befund, stellt sich am Ende der Untersuchung und nach einem intensiven Gespräch vielleicht heraus: Ursache war eine alte Sprunggelenksverletzung. Durch sanftes Drücken, Drehen und Ziehen löse ich Blockaden im Gewebe, setze einen Therapiereiz. Und dann greift langsam die Selbstregulation des Körpers.“
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Woher kommtdie Therapie?
US-Arzt Andrew T. Still entwickelte sie Ende des 19. Jahrhunderts
Was kann sie heilen?
u. a. Schmerzen, Verdauungsprobleme, Wechseljahrsbeschwerden
Kosten
Ca. 70 Euro pro Sitzung, einige Kassen geben einen Zuschuss
Therapeutensuche
www.osteopathie.de
Buch-Tipp
Torsten Liem: „Osteopathie“, MensSana, 9,95 Euro
