
Ein Lipödem kann Schmerzen bereiten. Wir verraten, was die Symptome sind.
Dieser Artikel bietet einen kompakten Überblick über das korrekte Einschätzen der Symptome, Diagnoseprozesse und therapeutische Herangehensweisen und gibt Betroffenen eine gute Orientierung für den Umgang mit dem Lipödem.
Was genau ist eigentlich Lipödem?
Beim Lipödem handelt es sich um eine Fettverteilungsstörung, die durch ungleichmäßige Fettansammlungen unter der Haut gekennzeichnet ist. Diese können zu Schwellungen und Druckschmerz führen. Im Gegensatz zum Lymphödem betrifft ein Lipödem in der Regel beide Körperseiten gleichzeitig. Von der allgemeinen Fettleibigkeit (Adipositas) unterscheidet sich ein Lipödem durch die Lokalisierung und Schmerzempfindlichkeit der Schwellungen. Ungefähr 10 bis 11% der Frauen sind von der Erkrankung betroffen.
Symptome des Lipödems erkennen
Während sich manche Krankheiten am Geruch erkennen lassen, ist das beim Lipödem nicht der Fall. Es zeichnet sich vielmehr durch seine charakteristische Optik aus. Obwohl es eine häufige Erkrankung ist, wird ein Lipödem leider oft erst relativ spät erkannt. Für die betroffenen Frauen ist das ein Problem. Sie bekommen häufig gesagt, dass sie durch eine Umstellung ihrer Ernährung oder durch Sport etwas gegen die Fetteinlagerungen tun können. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die Symptome des Lipödems zu erkennen, ist daher sehr wichtig und sorgt dafür, dass frühzeitig echte Hilfe in Anspruch genommen werden kann. Zu den Hauptkennzeichen gehören:
- Disproportionale Fettansammlungen an Hüften, Beinen und Armen (oft auch als Reithosenphänomen bezeichnet)
- Druckschmerzhaftigkeit
- Neigung zu Hämatomen
- Wellenartige Hautbeschaffenheit
Ärztliche Abklärung und Diagnosestellung
Die Diagnosestellung erfolgt beim Lipödem primär durch Anamnese und klinische Untersuchung. Patientinnen schildern typische Symptome wie Schmerzen und Schwellungen. Bei der körperlichen Begutachtung achten Ärzte auf die charakteristische Fettverteilung und die Beschaffenheit der Haut.
Differentialdiagnosen
Die folgenden 3 Differentialdiagnosen kommen beim Verdacht auf Lipödem in Betracht und müssen entsprechend abgegrenzt werden:
- Lymphödem
- Phlebödem
- Adipositas
Behandlungsoptionen bei Lipödem
Zur Behandlung des Lipödems stehen mehrere Optionen zur Verfügung. Konservative Therapieansätze beinhalten vor allem die Kompressionstherapie, bei welcher Venen und Lymphgefäße durch spezielle Kompressionskleidung unterstützt werden sowie die Physikalische Therapie, bei welcher der Lymphabfluss durch manuelle Lymphdrainage gefördert wird. Mittels Bewegungstherapie wird die Mobilität der Patientin so gut wie möglich erhalten und gefördert.
Ein gutes Gewichtsmanagement und eine ausgewogene Ernährung helfen, die Symptome zu lindern, allein durch die Ernährung lässt sich das Lipödem aber nicht in den Griff bekommen.
Operativ lässt sich durch eine Liposuktion, umgangssprachlich als „Fettabsaugen“ bezeichnet, pathologisches Fettgewebe entfernen. Dies kann die Lebensqualität Betroffener durch Schmerzreduktion und Anpassung der Körperkonturen erheblich verbessern.
Positiver Blick in die Zukunft für Lipödem-Patientinnen
Ein multidisziplinärer Behandlungsansatz hat sich beim Lipödem bewährt. Konventionelle Medizin, Physiotherapie, und psychologische Betreuung, bei erheblicher Belastung gegebenenfalls auch eine Psychotherapie, gehen bei der Behandlung durch Experten der verschiedenen Fachrichtungen Hand in Hand. Aktuelle Forschungen machen Hoffnung und versprechen ein tieferes Verständnis der Krankheit und die Entwicklung neuer Therapien. Patienten wird daher geraten, sich regelmäßig über Neuerungen zu informieren. Es gibt Hoffnung, dass das Management des Lipödems durch den medizinischen Fortschritt schon bald besser und effektiver möglich ist.