
Eine Ehe ohne Sex ist gar nicht so selten. Laut einer Umfrage von Elite Partner haben 10 Prozent aller Paare keinen Sex mehr.
In einer Partnerschaft ist Sex für Mann oder Frau manchmal ein Problem. Dabei gibt es auch viele andere Wege, Intimität herzustellen. Einige Paare haben schon seit Jahren keinen oder nur noch wenig Sex. Das muss nicht immer schlimm sein. Wir wissen, ob eine Ehe oder Beziehung ohne Sex funktionieren kann, warum es zu sexlosen Zeiten kommt und was im Körper passiert, wenn man längere Zeit nicht mehr intim geworden ist.
Kann eine Ehe ohne Sex funktionieren?
Ja, eine Ehe kann ohne Sex funktionieren, solange beide Partner damit einverstanden sind und ihre Bedürfnisse auf andere Weise erfüllt werden. Nur dann kann die Beziehung halten. Eine sexlose Beziehung oder Ehe können viele verschiedene Ursachen haben. Wichtig ist, dass die Partner in diesen Fällen andere Formen der Intimität, wie emotionale Nähe, gemeinsame Interessen und Unterstützung, in den Vordergrund stellen, um ihre Beziehung zu stärken. Offene und ehrliche Kommunikation und Kompromisse eingehen, um eine erfüllende und glückliche Ehe zu führen, ist dann besonders wichtig.
Woran kann Sexlosigkeit in einer Beziehung liegen?
Aber welche Ursachen hat eine sexlose Ehe eigentlich? Oftmals liegt es nicht nur daran, dass beide Partner keine Lust mehr verspüren, sondern es hat einen Grund, den Sie angehen können. Wenn in einer Partnerschaft der Sex ausbleibt, muss es nicht schlimm sein, allerdings kann dieser Umstand zum Problem werden, wenn das Sexleben für eine Person wichtiger ist als für die andere.
- Kommunikationsprobleme: Eine schlechte Kommunikation über sexuelle Bedürfnisse, Wünsche oder Ängste kann zu Unzufriedenheit führen und das Verlangen nach Sex verringern. Sprechen Sie über Ihre Wünsche und Probleme, nur so kann sich die Situation verbessern.
- Stress und Zeitmangel: Hoher Stress, berufliche Belastungen oder andere Verpflichtungen sind auch Gründe für eine sexlose Zeit. Dann verspüren Paare durch weniger Zeit und Energie keine Lust auf die Intimität. Meist sind diese Phasen aber temporär. Sprechen Sie am besten darüber und kommunizieren Sie, dass Sie gerade keine Kapazität für Sex haben.
- Körperliche oder psychische Gesundheitsprobleme: Krankheiten, Medikamente oder psychische Probleme können das sexuelle Verlangen beeinflussen oder sogar ausschließen. Antidepressiva können zum Beispiel zu einer dauerhaft verminderten Libido führen.
- Beziehungsprobleme: Probleme in der Beziehung wie mangelnde Vertrauenswürdigkeit, Konflikte, Untreue oder mangelnde emotionale Verbindung wirken sich auch negativ auf die sexuelle Intimität aus.
- Veränderungen im Leben: Lebensereignisse wie die Geburt eines Kindes, die Wechseljahre, Alterung oder der Verlust eines geliebten Menschen können das sexuelle Verlangen beeinflussen. Oft sind auch diese Situationen nur von temporärer Natur.
- Unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse: Wenn Partner verschiedene Vorlieben haben, kann dies zu Konflikten oder einem Mangel an sexueller Befriedigung führen. In diesem Fall gilt auch, reden Sie darüber und finden Sie einen Kompromiss.
Unser Tipp: Suchen Sie gemeinsam nach Lösungen, wenn einer Partei in der Beziehung die Sexlosigkeit nicht gefällt. In einigen Fällen kann es sogar hilfreich sein, professionelle Hilfe von einem Therapeuten oder Sexualtherapeuten in Anspruch zu nehmen, um Unterstützung und Anleitung zu erhalten.
Wie viel Sex ist "normal"?
Laut einer Umfrage von Elite Partner mit 6.774 Personen (Paare) wurden diese gefragt, wie oft diese in den letzten 12 Monaten Sex hatten. Dabei kam heraus, dass sogar 10 % aller Befragten gar keinen Sex mehr hätten.
- Mehrmals pro Woche: 24 %
- Einmal pro Woche: 19 %
- Mehrmals im Monat: 24 %
- Einmal im Monat: 9 %
- Seltener: 9 %
- Gar nicht: 10 %
Was passiert im Körper, wenn man keinen Sex mehr hat?
Sie haben keinen Sex mehr in Ihrer Beziehung oder Ehe? Tatsächlich wirkt sich eine sexuelle Abstinenz auch auf unseren Körper aus. Interessanterweise aber genau umgekehrt, als wir annehmen würden: Anstatt einer proportional zur Zeit steigenden Lust verlieren wir mit längerer Enthaltsamkeit eher den Appetit – das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer! Nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“ wird so der Leidensdruck als körperliche Reaktion auf die Dürrephase natürlich reguliert. Die Folge: Der Sex verliert an Priorität in unserem Leben und wir gewöhnen uns quasi daran.
Was ist eine Vagina-Depression?
Das Phänomen der Vaginalen Atrophie, auch Vagina-Depression genannt, behauptet, dass sich die weiblichen Geschlechtsorgane zurückbilden, wenn man sie lange Zeit nicht sexuell einsetzt. Damit ist gemeint, dass die Scheidenwände durch fehlende Stimulation schlechter durchblutet werden und infolgedessen dauerhaft an Elastizität und Geschmeidigkeit verlieren. Doch was ist dran?Tatsächlich gibt es dieses Phänomen – es hat allerdings nichts mit einer längeren Sexpause zutun. Die sogenannte Vagina-Depression tritt typischerweise ganz natürlich aus hormonellen Gründen während der Wechseljahre auf. In jüngeren Jahren sollten befeuchtende Scheidensekrete unabhängig von der Frequenz der sexuellen Aktivität gebildet werden können. Falls nicht, sprechen Sie bitte mit Ihrem Frauenarzt.
Wie ist der erste Sex nach längerer Abstinenz?
Hatten Sie eine Weile keinen Geschlechtsverkehr mit ihrem Partner mehr, kann es in der Tat vorkommen, dass der Körper quasi ein wenig eingerostet ist. Die körperliche Reaktion auf Stimulationen kann so etwas langsamer ausfallen, auch die Feuchtigkeitsbildung in der Scheide kann ein wenig länger auf sich warten lassen. Ebenso sind die Schleimhäute beim ersten Akt nach einer längeren Abstinenz schlechter durchblutet, sodass es leichter zu kleinen Verletzungen kommen kann. Lassen Sie es daher langsam angehen, nehmen Sie sich Zeit und gerne auch ein befeuchtendes Gleitgel zur Unterstützung. Eine Rückbildung der Geschlechtsorgane oder andere irreversible körperliche Schäden hat eine längere Sexpause allerdings nicht! Und:Spätestens mit dem ersten Sex kommt die Lust und die körperliche Einsatzfähigkeit ganz schnell wieder zurück. Das ist übrigens auch der Grund, warum wir häufig nach dem Sex innerhalb kürzester Zeit ein gesteigertes Verlangen auf das nächste Mal verspüren.