Wer träumt nicht von einer schicksalhaften Begegnung mit der großen Liebe? Dass die Chemie im ersten Augenblick stimmt und von den ersten Sekunden an klar ist, dass eine echte Verbindung zwischen zwei Menschen besteht. Viele Paare sprechen davon, dass sie es bereits beim ersten Blick in die Augen wussten, aber lässt sich hier wirklich von Liebe sprechen?
Eine Partnerschaft sollte auf Vertrauen und Freundschaft basieren, welche erst mit gemeinsamer Zeit entstehen. Wir gehen den Fragen auf den Grund, ob es die Liebe auf den ersten Blick gibt und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass aus einer vielversprechenden Begegnung eine Beziehung entsteht.
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Mythos oder Realität?
Als schicksalhafte Begegnung, der Pfeil Amors oder auch wie ein Blitzeinschlag – so werden häufig erste Begegnungen beschrieben, bei denen für beide Seiten von Beginn an klar ist, dass es sich um Liebe handelt. Recht unwahrscheinlich, oder vielleicht doch nicht? Liebe ist auf Grundpfeiler wie Intimität, Fürsorge und Zuneigung gebaut, die erst entstehen können, wenn man sich kennt und geborgen fühlt.
Ein erster Blick kann allerdings schon eine kleine Verliebtheit und auf jeden Fall Attraktivität zeigen. In der Psychologie gibt es dafür sogar das Feld der Attraktivitätsforschung, die sich damit beschäftigt, was Frauen und Männer im ersten Moment anziehend an der anderen Person finden. Oft wird davon gesprochen, dass Personen in den ersten 100 Millisekunden schon entscheiden, ob sie sich verlieben werden oder nicht.
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Das Konzept der schicksalhaften Begegnung
Eine schicksalhafte Begegnung beschreibt ein Ereignis, das das Leben einer Person auf unvorhersehbare Weise verändert. Es kann sich um eine zufällige Begegnung mit einem Menschen handeln, der später zu einem wichtigen Freund oder eben auch Partner wird. Oder es kann sich um eine Entscheidung handeln, die in dem Moment getroffen wurde und die den weiteren Lebensweg maßgeblich beeinflusst hat.
Auch Liebe auf den ersten Blick wird als eine Art schicksalhafte Begegnung bezeichnet, die eine unerwartete Wendung im Leben darstellt. Es gibt keine klare Definition für eine schicksalhafte Begegnung, aber sie wird oft als etwas betrachtet, das nicht geplant oder erwartet wurde, aber dennoch einen tiefgreifenden Einfluss auf das Leben hat. So wie auch das Kennenlernen mit einem potenziellen Partner oder Partnerin.
Das passiert im Körper, wenn wir uns verlieben
Beim Verlieben kommen die meisten Menschen in einen Hormonrausch, welcher unvergleichbar ist. Wir verraten, was im Körper passiert, um besser nachvollziehen zu können, ob der erste Augenblick ausreicht, um sich zu verlieben und die wahre Liebe zu finden.
Schmetterlinge im Bauch
Diese entstehen durch einen Anstieg des Adrenalinspiegels. Dies kann auch bei einem ersten Treffen der Fall sein und uns beim Flirten aufgeregt und aufgeputscht fühlen lassen.
Hormonrausch
Beim Verlieben feuert der Körper ein regelrechtes Hormonfeuerwerk ab. Die Glücksbotenstoffe Endorphin und Dopamin werden im Gehirn ausgeschüttet und sorgen dafür, dass Sie Glück empfinden. Das Hormon Oxytocin wird dann ausgeschüttet, wenn es zu körperlicher Nähe kommt und bindet die Verliebten aneinander. Dieses wird auch bei einer Geburt oder in der Stillzeit ausgeschüttet, um Mutter und Kind aneinander zu binden.
Sich gut riechen können
Auch Pheromone, welche chemische Signalstoffe sind, sollen die Partnerwahl beeinflussen und finden ihren Ursprung in der Tierwelt. Der Körpergeruch eines Menschen informiert das Gegenüber darüber, welche genetische Veranlagung dieser besitzt und ob es sich dabei um einen "genetischen Match" handelt. Eine sofortige Attraktion zwischen zwei Personen lässt sich daher auch auf den Geruch zurückführen.
Das sagt die Studie
Ein Forscherteam aus Israel stellte nun fest, dass die Synchronisation in den ersten Minuten dafür entscheidend ist, dass wir uns verlieben. Die im "Scientific Reports" veröffentlichte Studie zeigt, dass zwei Menschen bereits in den ersten zwei Minuten wissen, ob sie sich interessant finden. Dabei wurden 46 Paare beim Speed-Dating untersucht und die elektrodermalen Aktivitäten in den ersten 5 Minuten untersucht.
Nach der Verabredung bewerteten die Teilnehmer ihr romantisches Interesse und ihre sexuelle Anziehung zueinander und es wurde die physiologische Synchronität und das Verhalten während des Dates untersucht. Zudem wurden die Teilnehmenden nach dem Date zu ihren romantischen und sexuellen Interesse an der anderen Person befragt.
Bei der Frau
Die Partnerpräferenz der Frauen stimmte weitgehend mit der elektrodermalen Synchronität überein und war zudem ausschlaggebend für das sexuelle Verlangen der Frau, welches im Anschluss an das Speed-Date abgefragt wurde. Für Frauen sei es daher entscheidend, dass ein hohes Maß an Synchronität bestand. Sogenannte "Super-Synchronisierer" waren für die teilnehmenden Frauen am begehrenswertesten.
Bei dem Mann
Beim Mann war dieser Punkt nicht so ausschlaggebend. Aufeinander abgestimmte Paare, die synchron waren, verspürten aber dennoch eine größeres romantisches und sexuelles Interesse aneinander.
Wie sieht es beim Online-Dating aus?
Viele Menschen lernen ihren Partner heutzutage im Internet kennen. Hier kann vielleicht nicht von Liebe auf den ersten Blick gesprochen werden, sondern eher auf den ersten Klick. Eine Studie der Universität Wien zeigt, dass mittlerweile fast 25 Prozent der Beziehungen online entstehen. Das große Gefühl kann bei einer Betrachtung eines Profilbildes zunächst nicht entstehen. Eine gegenseitige Attraktion lässt sich allerdings auch hier schnell feststellen. Wer sympathisch auf den Bildern rüberkommt, entspricht eher der Vorstellung, die das Gegenüber sich in einem Partner oder einer Partnerin wünscht. Eine Kompatibilität und Gemeinsamkeiten können allerdings erst nach dem ersten Kontakt und Treffen festgestellt werden.
Was ist eine Dualseele?
Sie kennen bestimmt den Begriff "seelenverwandt"? Eine sogenannte Dualseele ist ein spirituelles Konzept, das besagt, dass es für jeden Menschen eine andere Seele gibt, die eine perfekte Ergänzung darstellt. Diese Seele wird als Dualseele bezeichnet und soll aus derselben Quelle stammen wie die eigene Seele. Es wird angenommen, dass Dualseelen sich in verschiedenen Inkarnationen treffen und sich gegenseitig helfen, ihre spirituelle Entwicklung zu fördern. Die Beziehung zwischen Dualseelen wird oft als intensiv und tief empfunden, aber auch von Herausforderungen begleitet. Viele Menschen glauben, dass sie ihre Dualseele im Laufe ihres Lebens finden werden und dass diese Begegnung ihr Leben für immer verändern wird. Allerdings gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, es handelt sich dabei um ein spirituelles Konzept.
Unser Fazit
Einen Rausch mit Schwitzen und einem unregelmäßig schlagenden Herzen gibt es in der Tat. Dieser wird durch Glückshormone ausgelöst, die auch schon bei einer ersten Begegnung ausgeschüttet werden. Man würde tatsächlich eher von einer Anziehung oder Attraktivität auf den ersten Blick sprechen. Ein Vertrauensverhältnis und eine tiefe emotionale Verbindung entsteht erst im Laufe der Beziehung. Erst dann würden wir wirklich von echter Liebe sprechen. Allerdings gibt es spirituelle Konzepte, die davon ausgehen, dass es so etwas wie Seelenverwandte und Schicksal gibt.
