Kaffee Entzug: Ich habe eine Woche lang auf Koffein verzichtet – das waren die Folgen

Kaffee ist für viele Menschen ein unverzichtbarer Teil ihres Alltags – mich inklusive. Das enthaltene Koffein sorgt für Energie und Wachsamkeit. Doch was passiert eigentlich, wenn man plötzlich aufhört, Kaffee zu trinken? In diesem Artikel erfahren Sie, was der Kaffee Entzug mit mir gemacht hat, welche Symptome auftreten können und welche Vorteile er mit sich bringt.

Redakteurin Laura Carstens hat einen Kaffee Entzug gemacht

Redakteurin Laura Carstens hat einen Kaffee Entzug gemacht.

© Foto: Esther Tuttle/Unsplash; Privat

Mein erster Gang am Morgen (gleich nach dem Bad) ging immer straight Richtung Kaffeemaschine. Während der Laptop für die Arbeit hochfuhr, plätscherte der erste Kaffee schon in die Tasse. Noch nicht mal richtig die Augen auf und das Koffein wurde schon in den Körper gepumpt. Natürlich blieb es meist auch nicht bei der einen Tasse. Richtig gesund erschien mir das zwar nicht, doch ich war der Meinung, ohne das Koffein könnte ich nicht produktiv sein. Als Challenge setzte ich mir einen Kaffee Entzug für sieben Tage. Meine Erfahrungen damit verrate ich Ihnen hier.

Kaffee Entzug: Diese Erfahrungen habe ich gemacht

Mein Koffein Konsum wurde immer höher. Also beschloss ich, eine Woche lang darauf zu verzichten und meinem Körper eine Pause zu gönnen. Diese drei Learnings habe ich aus dem Kaffee Entzug mitgenommen.

#1 Der Körper kann sich schnell entwöhnen

Vor allem die ersten ein bis zwei Tage war es für mich sehr ungewohnt, auf Kaffee zu verzichten. Ich hatte das Gefühl, dass ich gleichzeitig müde und hibbelig war. Der Vormittag kann sich ohne Koffein ganz schön in die Länge ziehen und auch das Nachmittagstief wird nicht so leicht überwunden. Neben der Müdigkeit hatte ich auch das Gefühl, mich nicht so gut konzentrieren zu können und war auch am Abend eher körperlich erschöpft. Doch nach drei bis vier Tagen änderten sich diese Symptome jedoch schon wieder und mein Körper gewöhnte sich an den Kaffee Entzug.

#2 Kaffee sollte ein Genussmittel sein

Nach der Woche Kaffee Entzug habe ich das koffeinhaltige Getränk neu schätzen gelernt. Ich trinke zwar nach wie vor Kaffee, jedoch deutlich bewusster und mehr als Genussprodukt statt Mittel zum Zweck. Ich würde den Kaffee Entzug jedem empfehlen, der seinem Körper mal eine Pause gönnen und generell seinen Koffeinkonsum etwas überdenken möchte.

#3 Nicht gleich nach dem Aufstehen den ersten Kaffee

Mein größtes Learning: Morgens bleibe ich erst einmal bei Wasser und trinke den ersten Kaffee erst später, wenn ich Lust drauf habe. So kann mein Körper morgens erst einmal in Ruhe wach werden und wird nicht sofort mit Koffein vollgepumpt. 

Was passiert bei einem Kaffee Entzug?

Ein Kaffee Entzug tritt ein, wenn man den Konsum von koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee plötzlich reduziert oder komplett einstellt. Koffein blockiert im Körper die Wirkung des Neurotransmitters Adenosin, welcher die Wachheit und Aufmerksamkeit beeinflusst. Bei einem Entzug sinkt der Koffeinspiegel im Blut, wodurch die Adenosinwirkung plötzlich wieder ungehindert einsetzt. Dadurch kann es zu verschiedenen körperlichen und psychischen Symptomen kommen.

Welche Symptome können bei einem Kaffee Entzug auftreten?

Bei einem Kaffee Entzug können verschiedene Symptome auftreten, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Dazu gehören Kopfschmerzen, Müdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände und körperliche Erschöpfung. Diese Symptome können in den ersten Tagen nach dem Kaffeeentzug auftreten und dauern meist einige Tage an.

Welche Vorteile hat ein Kaffee Entzug?

Ein Kaffee Entzug kann verschiedene Vorteile mit sich bringen. Anfangs mag es schwierig sein, doch es kann sich durchaus lohnen. Diese positiven Auswirkungen kann der Kaffee Entzug mit sich bringen:

  • Verbesserte Schlafqualität
  • Regulierung des Energielevels
  • Stabilisierung des Blutzuckerspiegels
  • Reduzierung von Angstzuständen und Stress
  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Vermehrte Ausschüttung von Glückshormonen

Zudem gewöhnt sich der Körper wieder an natürliche Wachmacher und kann sich so besser und ausgeglichener fühlen.

Meine Tipps für den Koffein Entzug

Um den Koffein Entzug zu erleichtern, können Sie verschiedene Maßnahmen treffen. Statt wie ich komplett auf Kaffee zu verzichten, können Sie Ihren Konsum auch schrittweise reduzieren. Um mich abzulenken, fing ich zudem an viel mehr Wasser zu trinken. Statt dem ersten Becher Kaffee gab es gleich nach dem Aufstehen also erst einmal ein großes Glas Wasser. Was ich ebenfalls als kleinen Wachmacher-Ersatz empfehlen kann: Tageslicht und frische Luft. Wer zur Arbeit fährt, kann einen kleinen Spaziergang machen (wenn auch nur zum Auto) – im Home Office half es mir schon, gut durchzulüften und frische Luft reinzulassen.