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Dickmaulrüssler bekämpfen: 4 effektive Tipps gegen den Schädling
Der Dickmaulrüssler ist unter den Käfern ein besonders verbreiteter Schädling. Wir verraten Ihnen 4 effektive Tipps, mit denen Sie Ihre Pflanzen schützen können und den ungebetenen Gast nachhaltig bekämpfen.
Was sind Dickmaulrüssler?
Der Dickmaulrüssler ist ein kleiner, dunkler Käfer mit hellen Flecken auf dem Panzer. Er ist als Schädling ziemlich weit verbreitet und gilt als besonders hartnäckig. Der nachtaktive Käfer frisst kleine Buchten in die Blätter von Pflanzen, während die Larven sogar die Wurzeln beschädigen. Besonders gern befällt er Gehölze mit derben Blättern wie den allseits beliebten Rhododendron, Kirschlorbeer, Buchsbaum oder Rosen.
Leider ist der Käfer jedoch nicht besonders wählerisch. Er frisst ebenfalls Erdbeeren, Kübelpflanzen und viele verschiedene Staudenarten – kaum eine Pflanze ist sicher vor dem Dickmaulrüssler.
Larven des Dickmaulrüsslers besonders schädlich
Während der Blattbefall nicht schön aussieht, ist der Befall des ausgewachsenen Käfers jedoch eher ein optisches Problem. Schlimmere Schäden richten hingegen die Larven des Dickmaulrüsslers an. Sie leben im Wurzelbereich und fressen für die Pflanze wichtige Feinwurzeln an, weshalb sie für die Gewächse eine größere Bedrohung darstellen.
Wann schlüpfen die Larven?
Um nachhaltige Schäden an Ihren Pflanzen zu verhindern, sollten Sie also unbedingt gegen die Larven des Dickmaulrüsslers vorgehen. Diese schlüpfen von Mai bis Ende August. Als Eiablage wird von den Muttertieren ein sandiger, humusreicher Boden im Wurzelbereich der Pflanze gewählt. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die ersten Larven und beginnen sofort zu fressen. Sie überwintern dann im Boden und verpuppen sich ab April. Drei Wochen später schlüpfen die jungen Käfer.
Dickmaulrüssler bekämpfen: 4 effektive Tipps gegen den Schädling
Dickmaulrüssler mit Nematoden bekämpfen
Eine weit verbreitete und effektive Methode, um Dickmaulrüssler zu bekämpfen, ist der Einsatz von Nematoden. Die Parasiten sind winzig klein und nur unter dem Mikroskop erkennbar. Da die Fadenwürmer für Menschen und Tiere ungefährlich sind, ist ihr Einsatz unbedenklich. Die Nematoden bewegen sich im Bodenwasser aktiv auf die Larven zu und befallen diese. Nach drei Tagen sterben die Larven des Dickmaulrüsslers ab. Diese Methode ist besonders effektiv und nachhaltig, da sich die Parasiten schnell weitervermehren und so alle Larven des Käfers plattmachen.
Wie setzt man Nematoden ein und wo bekommt man sie?
Wichtig ist für diese Methode der richtige Zeitpunkt des Einsetzens. In der Regel eignen sich die Monate April und Mai sowie August und September – hier schlüpfen nämlich die meisten Larven der Dickmaulrüssler. Den Parasiten können Sie unter dem Handelsnamen „HM-Nematoden” im Gartencenter bestellen.
Haben Sie die Lieferung erhalten, sollten Sie diese relativ zügig aussetzen. Vorher wässern Sie die befallene Pflanze, da die Fadenwürmer Wasser zur Fortbewegung benötigen. Vermeiden Sie jedoch unbedingt Staunässe! Ein reguläres Gießen reicht aus.
Achten Sie darauf, die Nematoden am Abend oder bei bewölktem Himmel auszusetzen, da sie empfindlich auf UV-Licht reagieren.
Dickmaulrüssler absammeln
Mit Kontakt-Insektiziden kommen Sie nur schwer gegen den Käferbefall an, da diese sich kaum zeigen und nachtaktiv sind. Das Absammeln funktioniert folgendermaßen: Stellen Sie einen mit Holzwolle gefüllten Blumentopf unter die befallene Pflanze. Darin verstecken sich die Käfer tagsüber – und Sie können Sie einfach einsammeln und vernichten.
Pflanzen unschmackhaft machen
Alternativ können Sie den Dickmaulrüsslern auch den Geschmack verderben. Dazu setzen Sie Neempresskuchen ein, das sind die ausgepressten Samen des Neembaums. Sie enthalten Neemöl, welches für Insekten giftig ist. Platzieren Sie Neempresskuchen flach in den Boden rund um die Pflanze. So kann diese die Wirkstoffe aufnehmen, was zur Folge hat, dass die Blätter für die Dickmaulrüssler nicht mehr schmackhaft sind.
Streuen Sie Neempresskuchen alle zwei Monate nach, um nachhaltig gegen die Käfer vorzugehen. Aber Achtung: Der Samen ist auch für Nematoden giftig, setzen Sie diese Methoden also nicht gleichzeitig ein.
Natürliche Feinde fördern
Der Dickmaulrüssler hat außerdem natürliche Feinde. Zur Bekämpfung des Käfers können Sie Ihren Garten für diese attraktiv machen. Das wären zum Beispiel Igel oder Eidechsen, Erdkröten und verschiedene Gartenvögel. Sorgen Sie für Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten, um die Feinde des Dickmaulrüsslers anzulocken. Auch freilaufende Hühner helfen dabei, den Käfer loszuwerden.
Dickmaulrüssler-Befall vorbeugen
Da die Käfer nicht fliegen können, erfolgt die Ausbreitung oft über anderen Pflanzen. Achten Sie daher schon beim Kauf darauf, ob die Blätter beschädigt aussehen und die Pflanze befallen sein könnte. Auch das Verwenden von torfhaltiger und humusreicher Erde sollten Sie – wenn möglich – einschränken. Hier fühlt sich der Dickmaulrüssler nämlich besonders wohl.
Im Video: Was hilft gegen Käfer-Larven auf selbst angebautem Obst?
