Einkochen im Backofen

Einkochen im Backofen

Wenn vom Einkochen, Einmachen oder Einwecken gesprochen wird, denken die meisten unverzüglich an den Kochtopf oder einen professionellen Einmachautomaten. Wir haben eine einfache Anleitung, wie das Einkochen im Backofen funktioniert.

Frau kniet vor Backofen© izusek / iStock
Einkochen im Backofen

Inhalt Einkochen im Backofen

1. Lebensmaittel mit Einwecken haltbar machen
2. Welche Gläser gibt es?
3. Vorbereitung der Gläser
4. An die Arbeit
5. In den Backofen
6. Weitere Tipps zum Einkochen im Ofen

Lebensmittel mit Einwecken haltbarmachen

Einkochen oder einwecken ist eine alte Tradition, um frisches Sommergemüse und Obst für den Winter haltbar zu machen. Also dient die Arbeit zum einen der Vorratshaltung, zum anderen dem Verwehrten von übrig gebliebenem Obst und Gemüse. Von Kirschen und Äpfeln über Pflaumen bis Gurken bietet der Sommergarten so einiges, um leckere Chutneys, Apfelmus, Konfitüren oder Kompott daraus herzustellen. Dazu werden die Lebensmittel in Gläser gefüllt und in einem Einkochtopf oder im Backofen bei Temperaturen zwischen 75 und 100 Grad Celsius für bis zu 120 Minuten Einkochzeit erhitzt. Bei diesem Prozess werden die Mikroorganismen weitestgehend abgetötet und die Neuentstehung verhindert. Außerdem wird die lebensmitteleigene Enzymaktivität reduziert, also das Braunwerden von Obst. Beim Einkochen dehnen sich Luft und Wasserdampf im Glas, wodurch ein Überdruck entsteht. Beim Abkühlen wiederum entsteht ein Unterdruck und somit ein Vakuum – der Deckel wird dadurch luftdicht verschlossen und die Lebensmittel lange haltbar gemacht. Je nach Zuckergehalt sind die Produkte ein bis zwei Jahre lang haltbar. Das Einkochen im Ofen hat gegenüber einem Topf den Vorteil, dass man viele Gläser auf einmal einwecken kann.

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Wussten Sie das? Einkochen, einmachen und einlegen sind nicht das gleiche: Der Vorgang des Einkochens wird in diesem Artikel ausführlich beschrieben. Beim Einmachen wird gekochtes Gut (beispielsweise Marmelade) in vorzugsweise Twist-off-Gläser gegeben und verschraubt. Anschließend werden die Gläser für ein paar Minuten umgedreht (ob das nötig ist, darüber scheiden sich die Geister). Nach dem Auskühlen gibt es das typische Plopp-Geräusch, wenn man den Deckel öffnet. Einlegen ist konservieren ohne Kochen.

Welche Gläser gibt es?

Zum Einkochen verwenden Sie herkömmliche Weckgläser mit Gummiring und Klammern. Im Handel gibt es Einmachgläser in den verschiedensten Größen zu kaufen:

Bormioli Fido: Gläser mit Bügelverschluss 6 teilig – 500 ml ca. 14,70 Euro
Viva: 10 Flaschen mit Prozellan-Bügelverschluss – 200 ml ca. 31,90 Euro
VBS: 24 Stück mit Bügelverschluss – 150 ml, ca. 30 Euro

Vorbereitung der Gläser

Wie auch beim klassischen Einkochen muss beim Einkochen mit dem Backofen darauf geachtet werden, dass die Einmachgläser dicht schließen und sauber sind. Dazu werden die Gläser vor dem Befüllen sterilisiert. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Gläser auskochen, abtropfen und trocknen lassen.
  • Gläser heiß abwaschen und ein paar Minuten bei 100 Grad im Ofen trocknen.
  • Bereits saubere Gläser bei 60 Grad in der Spülmaschine waschen.
  • Gummiringe von Weckgläsern zwei Minuten lang in Wasser mit einem Schuss Essig kochen.

Beachten Sie folgendes:

  • Schraubdeckel sind ab 80 Grad steril
  • Gläser und Deckel zum Trocknen auf ein Handtuch stellen, diese aber NICHT damit abtrocknen! Die Handtücher sind nicht steril.
  • Gläser und Deckel können wiederverwendet werden, wenn sie heil sind.
  • Die Gummiringe werden mit der Zeit spröde und müssen ausgetauscht werden. Wenn Luft eindringt, verdirbt der Inhalt.

An die Arbeit

Nun kommen das Obst oder Gemüse ins Spiel, das eingemacht werden soll. Hierzu werden die Früchte gründlich gewaschen und gesäubert und nach Belieben kleingeschnitten. Anschließend werden sie dicht in die Einmachgläser gefüllt. Obst sollte zum Einkochen mit einer abgekochten Wasser-Zuckerlösung im Verhältnis 5:1 übergeossen werden. Gemüse wird mit nur mit abgekochtem Wasser aufgefüllt. Mit Gewürzen und Kräutern wird das Einmachgut besonders aromtisch.

In den Backofen

Die Einweckgläser müssen gründlich verschlossen und dann in eine mit Wasser gefüllte Fettpfanne (ein bis zwei Zentimenter hoch) gestellt werden. Achten Sie bitte darauf, dass sich die Gläser gegenseitig nicht berühren. Nun wird der Ofen auf eine Temperatur von 175°C aufgeheizt. Halten Sie die Einmachgläser dabei im Auge: Der Ofen muss ausgeschaltet werden, sobald die Flüssigkeit in den Gläsern anfängt zu köcheln. Dabei entstehen Blasen, die an der Glaswand abperlen. Lassen Sie den Ofen geschlossen, sodass die Gläser noch etwa 30 Minuten darin schwitzen können - dies ist der eigentliche Einkochprozess. Danach können Sie die Gläser aus dem Wasserbad nehmen abkühlen lassen. Ob das Einkochen im Backofen funktioniert hat erkennen Sie in zwei Schritten:
 
  1. Entfernen Sie die Klammern.
  2. Heben Sie jedes Glas am Deckel vorsichtig ein Stück hoch - bleibt der Deckel fest sitzen, dann hat das Einkochen im Backofen funktioniert. Löst sich der Deckel bzw. zieht das Glas Luft, dann hat es leider nicht geklappt.


Weitere Tipps zum Einkochen im Ofen

Mit einem Umluftherd können Sie genauso gut einkochen wie mit einem Elektroherd. Achten Sie bei Umluft aber etwas genauer auf die Vorgänge in Ihrem Ofen, denn die Luft wird meist schneller heiß. Deshalb kann es sein, dass der Einkochprozess, also das Abperlen der Flüssigkeit, hier etwas schneller einsetzt. Wenn Sie nun richtig Lust aufs Einkochen bekommen haben, stellen wir Ihnen gerne ein paar Rezepte und Tipps zum Gemüse und Obst Einkochen vor, zum Beispiel zum Einkochen von Zwetschgen oder zum Gurken Einlegen.

Viel Spaß!

 

 

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