Was ist Contouring?
Beim Contouring handelt es sich um eine Schminktechnik, bei der die Vorzüge unseres Gesichtes mithilfe von Schattierungen besonders hervorgehoben werden. So lassen sich Wangenknochen in Szene setzen, Lippen voller wirken lassen, die Nase schmälern oder die Stirn verkürzen. Doch damit die gewünschten Effekte auftreten, müssen die Akzentuierungen korrekt und präzise gesetzt werden. Welche Pinselstriche Sie wo setzen müssen, welche Farbnuancen die richtigen sind und eine Anleitung fürs Contouring zeigen wir Ihnen hier.
Das braucht man fürs Contouring
Um das Gesicht mithilfe von hellen und dunklen Schattierungen perfekt in Szene zu setzen, benötigen Sie die richtigen Utensilien. Dabei gibt es eine große Auswahl an Produkten. Je nachdem, wofür Sie sich entscheiden, werden verschiedene Tools benötigt.
Wer flüssige oder cremige Konsistenzen einsetzt, etwa Fluids, Cremes, Contouring-Sticks oder Paletten, braucht zum Auftragen auch einen Make-up- und Verblendungsschwamm oder feste Contouring-Pinsel. Für Puder werden sowohl feine als auch flufffige Contouring-Pinsel benötigt, mit denen die Schattierungen an den verschiedenen Stellen präzise aufgetragen und verblendet werden können.
Welche Nuance sollten die Produkte haben?
Die richtigen Nuancen der Make-up-Produkte hängen von Ihrem ursprünglichen Naturhautton ab. Die Schattierungen sollten maximal drei Nuancen dunkler oder heller sein. Achten Sie darauf, dass der Ton keinen Gelbstich hat und sich an Ihrem natürlichen Grundton orientiert. Für den hellen Teil eignet sich ein klassischer Concealer.
Die Schattierungen werden jeweils in matter Textur durchgeführt, ohne Schimmer- oder Glitzereffekte. Glänzende Produkte wie Bronzer und Highlighter können später zusätzlich eingearbeitet werden.
Anleitung fürs Contouring: Wo welche Schattierungen setzen?
Die Kunst des Konturierens ist, die Schattierungen im Gesicht so zu setzen, dass Sie Vorzüge hervorheben und Makel in den Hintergrund rücken. Sie können diese Technik mit einer Zeichnung vergleichen: Künstler schaffen ebenfalls durch Schattierungen einen 3D-Effekt auf dem Blatt Papier. Wir verraten Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie richtig konturieren.
1. Gesichtsform kennen
Um richtig zu konturieren, müssen Sie wissen, welche Vorzüge Sie haben und welche Makel Sie ausgleichen möchten. Bei einem besonders runden Gesicht versuchen Sie mithilfe des Contouring Ihre Gesichtskonturen zu betonen, das Gesicht schmaler wirken zu lassen und Wangenknochen hervorzuheben. Bei eckigen Gesichtern kann das Contouring dabei helfen, Weichheit zu schaffen, scharfe Linien zu entkräften und es weniger streng wirken zu lassen.
Auch einzelne Körperteile wie Lippen, Nase oder Kinn kann optimiert werden – je nach Wunsch.
2. Contouring-Linien richtig setzen
Wissen Sie, was Sie in Ihrem Gesicht erreichen möchten, haben Sie bereits einen guten Fahrplan. Tragen Sie zu alllererst Ihre gewöhnliche, neutrale Grundierung im gesamten Gesicht auf. Nun werden Schattierungen gesetzt. Als Grundregel können Sie sich merken, dass dunkle Schattierungen schmälern, während helle Farbe optisch für Weichheit und Volumen sorgt. In der richtigen Kombination miteinander können Sie den Effekt verstärken.
Schmale Nase
Wer seine Nase optisch schmälern möchte, zieht jeweils eine senkrechte Linie an jeder Seite der Nase mit dem dunklen Make-up. Auf dem Nasenrücken können Sie für einen noch stärkeren Effekt einen senkrechten Strich mit dem hellen Make-up ziehen. Wer seine Nase außerdem optisch verkürzen möchte, lässt den hellen Strich auf dem Nasenrücken weg und färbt dafür den unteren Teil der Nasenspitze (gern auch um die Nasenlöcher herum) mit dem dunklen Farbton.
Definierte Wangenknochen
Um die Wangenknochen schön herauszuarbeiten, ziehen Sie mit der dunklen Nuance einen schrägen Strich etwas über dem Mundwinkel bis hin zum Ohr. Er sollte genau unter Ihrem Wangenknochen sitzen. Für einen noch stärkeren Effekt, tragen Sie jeweils genau darüber und darunter einen Strich mit der hellen Farbe auf.
Wache Augen
Tragen Sie wie gewohnt Ihren Concealer unter den Augen auf (oder auch den hellen Make-up-Ton) und ziehen Sie einen breiten Strich von unter dem Auge am äußeren Augenwinkel vorbei, schräg oben über die Schläfe bis hin zum Haaransatz. Verblenden Sie alles nach unten hin. So wirkt Ihr Auge wacher und offener. Ebenfalls helle Highlights sollten Sie unter der Augenbraue setzen. Ziehen Sie einfach eine fingerdicke Linie entlang der Augenbraue, um das Auge optisch anzuheben.
Kürzeres Kinn/Gesicht
Die dunkle Farbe verkürzt – deshalb sollten Sie, wie bei der Nase, für ein kürzer aussehendes Kinn dieses von unten mit dem dunklen Make-up schattieren.
Schmaleres Gesicht
Wer sein Gesicht insgesamt verschmälern möchte, setzt mit der dunklen Nuance an beiden Seiten einen langen, senkrechten Strich entlang des Haaransatzes von der Stirn bis zum Kinn.
Vollere Lippen
Um die Lippen optisch etwas zu vergrößern, wird wieder helle Farbe eingesetzt. Auch, wenn es zuerst komisch aussieht – aber fahren Sie Ihre Lippenkontur außen um den Mund herum etwa fingerdick nach und umranden Sie diese wiederum mit einem Strich in der dunklen Farbe.
3. Richtig verblenden
Das richtige Verblenden ist ein wichtiger Teil des erfolgreichen Contouring. Die aufgetragenen Farben sollen präzise an Ort und Stelle bleiben, nicht wild durch das Gesicht gewischt werden. Dennoch soll Ihr Gesicht am Ende nicht von dicken Balken geschmückt sein.
Mithilfe von Schwamm, Pinsel oder Finger verblenden Sie zuerst die hellen Farben, danach die Dunklen! Rubbeln Sie dabei nicht zu stark hin und her, um den Effekt nicht kaputtzumachen. Idealerweise tupfen Sie ganz leicht, bis keine strengen Linien mehr zu sehen sind. Wenn leichtes Wischen nötig ist, achten Sie darauf, den Pinsel in die richtige Richtung zu bewegen (meist nach oben).
4. Highlights setzen
Highlights setzen kleine aber feine Akzente, die einen tollen Unterschied machen können. Verwenden Sie dafür einen schimmernden Highlighter-Stick, Fluid oder auch glänzendes Puder. Tragen Sie mit einem schmalen Pinsel oder dem kleinen Finger nur minimale Punkte auf: mittig genau über der Oberlippe, im inneren Augenwinkel, unter dem höchsten Punkt der Augenbraue, auf dem höchsten Punkt des Wangenknochens, auf dem Nasenrücken, entlang der Schlüsselbeine auf dem Dekolleté.
Auch Bronzer kann nun entlang der Wangenknochen, am oberen Haaransatz über der Stirn sowie entlang der Kieferknochen aufgetragen werden.
Ein wenig Rouge auf den Wangen sorgt für einen extra Frischekick!
