
Auch wenn wir uns in Deutschland über weiter sinkende Inzidenzwerte und erste größere Lockerungen freuen dürfen – die Delta-Variante des Coronavirus veranlasst aktuell allen Grund zur Sorge. Der Wert der Infektionen mit der Mutante letzte Woche laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei rund 15 Prozent. In der Vorwoche betrug dieser etwa 8 Prozent.
Schützt eine Corona-Impfung vor der Delta-Variante?
Wer eine vollständige Impfung hat, ist auch vor der ansteckenden Delta-Variante gut geschützt. Jedoch scheinen die Schutzwirkungen geringer auszufallen, als gegen die reguläre Corona-Variante. Geschätzt wird, dass Biontech eine Schutzwirkung von 88 Prozent hat. Allerdings schätzen die Daten des israelischen Gesundheitsministeriums den Impfschutz geringer ein: Laut ihnen soll er nur noch bei 64 Prozent liegen. Für den Impfstoff Moderna liegen noch keine genaue Daten vor. Laut der Gesundheitsbehörde Public Health England liegt die Wirksamkeit beim Vektorimpfstoff AstraZeneca bei etwa 60 Prozent.
Allerdings ist hierbei wichtig, dass man bereits vollständig, also zweifach, geimpft ist. Nach der ersten Impfung liegt die Schutzwirkung der britischen Regierung zu folge gerade einmal bei etwa 33 Prozent. RKI-Präsident Lothar Wieler gegenüber der Süddeutschen:
Unvollständig geimpfte Menschen können das Virus weiterverbreiten.
Neusten Informationen zufolge soll auch der Impfstoff Janssen von Johnson & Johnson, der nur einmal verabreicht wird, gegen die Delta-Variante schützen. Eine genaue Prozentzahl ist aber noch nicht bekannt.
Zweitimpfung mit mRNA-Impfstoff bei AstraZeneca
Wer seine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten hat, soll nun laut STIKO-Empfehlung als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff erhalten. Die Immunantwort mit dieser Kreuzimpfung soll den Impfschutz deutlich steigern. Nach vier Wochen soll dann schon die Zweitimpfung mit Moderna oder Biontech stattfinden.
Soll die Zweitimpfung vorgezogen werden?
Ob es Sinn macht, die Zweitimpfung vorzuziehen? Oppositionspolitiker wie Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen fordern dies zumindest und sind sich einig, dass eine zweite Impfung schon nach drei Wochen stattfinden sollte. Dies berichtete nun die Welt am Sonntag. FDP-Politiker Andrew Ullmann sagte außerdem:
Die Ständige Impfkommission sollte ihre Empfehlung zu den Impfintervallen überarbeiten und den Zeitpunkt der Zweitimpfung vorziehen.
