Östrogene werden sowohl in den Eierstöcken als auch in den Nebennieren produziert und zählen zu den wichtigsten Hormonen im weiblichen Körper. Kommt es zu einem Östrogenmangel, können bei Frauen verschiedene Beschwerden wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen auftreten. Mehr zu den Symptomen bei Östrogenmangel erfahren Sie hier >>
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Östrogen?
- Im Video: 10 Veränderungen in den Wechseljahren, die Sie beeinflussen können
- Wie lässt sich ein Östrogenmangel feststellen?
- Östrogenmangel und Östrogendominanz
- Östrogenmangel beheben: Erkennen Sie die Ursache
- Hormonersatztherapie bei Östrogenmangel in den Wechseljahren
- Östrogenmangel mit Hausmitteln beheben
- Östrogenmangel mit Ernährung beheben
- Kann die Pille bei Östrogenmangel helfen?
- Östrogenmangel und Kinderwunsch
Was ist Östrogen?
Östrogene sind weibliche Geschlechtshormone, die vor allem in den Eierstöcken, aber auch in der Plazenta und der Nebenniere produziert werden. Sie sind an der Steuerung des Zyklus beteiligt und spielen auch in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Östrogen sorgt dafür, dass der Follikel im Eierstock heranreift. Außerdem verändert sich unter Einfluss von Östrogen der Schleimpfropf im Gebärmutterhals zum Zeitpunkt des Eisprungs so, dass Spermien leichter eindringen können. Auch das Wachstum des Brustgewebes wird durch Östrogen beeinflusst. Des Weiteren hemmt Östrogen den Knochenabbau und erhöht die Konzentration des HDL-Cholesterins.
Im Video: 10 Veränderungen in den Wechseljahren, die Sie beeinflussen können
Wie lässt sich ein Östrogenmangel feststellen?
Zwar ist der Östrogenspiegel bei jeder Frau etwas unterschiedlich, im Durchschnitt jedoch beträgt er rund 50 Pikogramm pro Milliliter (pg/ml). Sinkt der Wert unter 15 pg/ml spricht man bei Frauen von einem Östrogenmangel. Ob Sie unter einem Östrogenmangel leiden, finden Sie also am besten heraus, indem Sie Ihren Östrogenwert von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt untersuchen lassen. Ein Östrogenmangel lässt sich anhand einer Blutuntersuchung feststellen. Da der Östrogenwert im Verlauf des Zyklus jedoch Schwankungen unterliegt, lohnt es sich, vor einer Diagnose mehrere Blutabnahmen vorzunehmen.
Östrogenmangel und Östrogendominanz
Gerät der Hormonhaushalt durcheinander, kann es nicht nur zu einem Mangel an Östrogen kommen, sondern auch zu einer Östrogendominanz. Typische Symptome sind eine lange und schmerzhafte Periode, Wassereinlagerungen und ein unerfüllter Kinderwunsch.
Östrogenmangel beheben: Erkennen Sie die Ursache
Um einen Östrogenmangel zu beheben, ist es wichtig, die Ursache dafür zu kennen. Kommt es im Zuge der Wechseljahre zu Beschwerden, kann zum Beispiel eine Hormonersatztherapie Linderung verschaffen. Liegt dem Östrogenmangel jedoch eine Nebenniereninsuffizienz der Fehlentwicklung der Eierstöcke zugrunde, sollte die Behandlung in erster Linie auf die vorliegende Erkrankung gerichtet werden.
Hormonersatztherapie bei Östrogenmangel in den Wechseljahren
Wie schon erwähnt ist es in den Wechseljahren meist die Hormonersatztherapie, die bei einem Östrogenmangel in Erwägung gezogen wird. Hierbei werden künstliche Östrogene von außen zugeführt – zum Beispiel in Form einer Salbe oder als Zäpfchen im Genitalbereich. Auch Tabletten oder Pflaster haben sich als Behandlungsmethode in den Wechseljahren bewährt. Voraussetzung ist immer die ausführliche Beratung durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt.
Östrogenmangel mit Hausmitteln beheben
Auch Hausmittel können das hormonelle Gleichgewicht auf natürliche Weise wiederherstellen. Mönchspfeffer zum Beispiel kann Frauen bei Brustspannen, Wassereinlagerungen und Verstimmungen helfen, während die Traubensilberkerze dem Körper pflanzliches Östrogen zuführt und so die Wirkung des Hormons unterstützen kann. Auch Johanniskraut ist ein bewährtes Hausmittel bei Östrogenmangel. Johanniskraut kann zwar nichts an der Östrogenkonzentration im Körper ändern, sich aber positiv auf depressive Verstimmungen auswirken. Jedoch gilt auch hier: Halten Sie vorher Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Auch pflanzliche Mittel sind nicht immer empfehlenswert, da sie ebenfalls unerwünschte Nebenwirkungen haben können.
Östrogenmangel mit Ernährung beheben
Wussten Sie, dass es sogar auch Lebensmittel gibt, die den Östrogenspiegel positiv beeinflussen können? Dazu zählen vor allem Lebensmittel, die sogenannte Phytoöstrogene enthalten. Phytoöstrogene sind in ihrer Struktur dem Östrogen ähnlich und kommen zum Beispiel in Lebensmitteln wie Pflaumen, Sesam, Leinsamen, getrockneten Datteln oder Aprikosen vor.
Vor allem bei Frauen in der Perimenopause sollen Phytoöstrogene eine positive Wirkung auf den Hormonhaushalt haben und typische Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche reduzieren.
Kann die Pille bei Östrogenmangel helfen?
Liegt bei jungen Frauen ein Östrogenmangel vor, kann auch die Antibabypille Teil der Behandlung sein. So kann zum Beispiel ein Präparat eingesetzt werden, dass das fehlende Hormon in synthetischer Form beinhaltet. Auch so wird der Körper dabei unterstützt, wieder ins hormonelle Gleichgewicht zu kommen. Es gibt aber auch synthetische Östrogene, die das körpereigene Östrogen unterdrücken und somit genau das Gegenteil bewirken.
Östrogenmangel und Kinderwunsch
Bei einem Östrogenmangel kann es passieren, dass der Eisprung ausbleibt, Eizellen nicht ausreichend heranreifen oder der Gebärmutterhals zu wenig Schleim produziert, sodass Spermien weniger beweglich sind und nicht bis zum Ei vordringen können – was sich natürlich auf einen möglichen Kinderwunsch auswirkt. Wird ein Östrogenmangel bei Frauen nicht behandelt, kann es sein, dass dieser unerfüllt bleibt.
