Schulangst beim Kind: Was Eltern tun können

Schulangst beim Kind: Was Eltern tun können

Magenschmerzen, Unwohlsein – Ihrem Kind geht es gar nicht gut, wenn es morgens in die Schule muss? Was Sie in diesem Fall tun können!

Anzeichen, dass Ihr Kind Schulangst hat

Man kennt es auch als Erwachsener, wenn man mit einem unguten Gefühl morgens zur Arbeit geht: Wie wird der Tag? Wie ist die Stimmung? Werde ich von Chef und Kollegen wieder getriezt? Kindern geht es da nicht anders, zumal neben verbalem Terror auch körperliche Auseinandersetzungen keine Seltenheit sind. Heutzutage sind viele Kinder auch Cybermobbing ausgesetzt – also Mobbing über die Soziale Medien. Da werden kom­pro­mit­tie­rende Fotos oder Videos auf Facebook und Co. hochgeladen und geteilt und an alle Mitschüler versendet. Das Kind wird nicht nur der Lächerlichkeit preisgegeben, was einmal im World Wide Web ist, ist nur schwer wieder zu entfernen.

Symptome für Schulangst:

  • Ihr Kind mag generell nicht mehr aufstehen
  • Schlafstörungen, mitunter einhergehend mit Bettnässen
  • Bauchschmerzen und Durchfall
  • Unkonzentriertheit
  • innerliche Unruhe
  • Kind spricht nicht mehr oder stottert
  • Ängstlichkeit
  • Wutausbrüche
  • Ausgeprägte Lustlosigkeit- und Antriebslosigkeit
  • Depressionen
  • schlechte Noten

Wenn Ihr Kind diese Anzeichen hat, und zwar durchgehend, dann besteht dringend Handlungsbedarf!

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Schulangst: Was können Eltern tun?

Für Eltern ist die Schulangst der Kinder oft schwierig zu handhaben, weil der Schulbetrieb außerhalb ihres täglichen Wirkungsbereiches liegt. Man ist nicht vor Ort und kann nicht konkret in die Geschehnisse eingreifen. Aber es gibt eine Menge, was Eltern tun können – und müssen!

  1. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es lieben und dass es mit allen Problemen zu Ihnen kommen kann. Bestärken Sie es, wo Sie nur können.
    Versuchen Sie, es aus der Defensive herauszubekommen und dass es sich nicht mehr als Opfer fühlt – das ist erstmal das Wichtigste überhaupt!
     
  2. Wenn Ihr Kind auf Nachfragen mauert, bleiben Sie trotzdem dran – versuchen Sie einen ruhigen Moment des Gespräches zu suchen. Gleich nach der Schule macht das keinen Sinn, denn auch Erwachsene mögen es nicht, wenn man gleich mit der Tür ins Haus fällt.
     
  3. Begleiten Sie Ihr Kind zur Schule – das Präsentsein zeigt Mobbern, dass es eine höhere Instanz gibt und sie sind zumindest gewarnt.
     
  4. Auch wenn es zäh und unangenehm werden kann: Suchen Sie das Gespräch mit dem zuständigen Lehrer und notfalls auch mit den Eltern der mobbenden Kinder. Natürlich werden diese hinter ihren Kindern stehen – aber dies ist der einzige Weg, die Angelegenheit vielleicht noch friedlich klären zu können.
     
  5. Falls Cybermobbing im Spiel ist: Bestehen Sie auf die Löschung der Inhalte und beauftragen Sie eventuell auch einen Rechtsanwalt. Es wurden Persönlichkeitsrechte verletzt und Grenzen überschritten.
     
  6. Wenn Sie ein körperlich schwächliches Kind haben, was anderen Schülern einen Anreiz bietet, dann gehen Sie mit ihm beispielsweise zum Judo. Selbstverteidigungskurse helfen ebenfalls, die eigene Persönlichkeit zu stärken und sich nicht mehr so angreifbar zu machen.
     
  7. Wenn Sie das Problem nicht in den Griff bekommen, dann gibt der Klügere auch mal nach: Überdenken Sie einen Schulwechsel. 

Für Ihr Kind ist es wichtig zu wissen, dass die Situation nicht ausweglos ist. Das wäre so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann! Bleiben Sie also dran und bestärken Sie Ihr Kind – egal was kommt, bleiben Sie an seiner Seite!

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