Kaiserschnitt: Die alternative Geburtsmethode

Kaiserschnitt: Die alternative Geburtsmethode

Früher nur aus medizinischer Notwendigkeit durchgeführt, heute ein beliebtes Wunschverfahren: Die Entbindung durch den Kaiserschnitt. Auch Sie ziehen die alternative Geburtsmethode in Erwägung? Dann erfahren Sie hier alles zum Ablauf, zum Verfahren und zur Heilung.

Kaiserschnitt© becon/iStock
Kaiserschnitt: Die alternative Geburtsmethode

Ein Drittel der Geburten in Deutschland wird bereits durch den Kaiserschnitt, auch Schnittentbindung genannt, durchgeführt. Bei dem operativen Eingriff öffnet der Arzt die Bauchdecke und Gebärmutter, der Fötus liegt frei und kann aus dem Bauch der Mutter entnommen werden. Ob auf persönlichen Wunsch hin, aus medizinischer Notwendigkeit heraus (Sekundäre Sectio) oder bereits mit dem Arzt geplant (Primäre Sectio): Ein Kaiserschnitt ist eine Methode, für die sich jede Frau entscheiden kann.

Der Ablauf eines Kaiserschnitts

Der Kaiserschnitt wird in der Regel erst nach der Vollendung der 38. Woche der Schwangerschaft durchgeführt. In Notfallsituationen kann mit einer Vollnarkose entbunden werden, normalerweise entscheiden sich die meisten Mütter aber auf Rat des Arztes hin zu einer Regionalanästhesie, meist durch die PDA. Dabei wird nur der betroffene Bereich betäubt, damit Sie keine Schmerzen haben, aber die Geburt aktiv mitbekommen und das Kind direkt nach der Entbindung im Arm halten können. Zuerst setzt der Arzt den Pfannenstiel-Schnitt und schneidet die Bauchdecke auf. Damit die Narbe später unauffälliger ist, wird der Schnitt häufig an der Bikinifalte angesetzt. Fett-, Muskel- und Gewebsschichten werden durchtrennt und die freie, geleerte Harnblase wird zur Seite geschoben. Zuletzt wird die Gebärmutter geöffnet und das Baby kann herausgenommen werden. Nun wird noch die Nabelschnur durchtrennt und der Arzt untersucht das Neugeborene schnell. Wenn alles okay ist, säubert die Hebamme das Baby und übergibt es, eingewickelt in kuschelige Decken, der Mutter.

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Im Regelfall kann der Vater des Kindes – oder eine andere Vertrauensperson – mit im Operationssaal sein und Sie seelisch unterstützen. Die Entbindung durch den Kaiserschnitt dauert nur ca. 30 Minuten, danach werden Sie in einen Nebenraum gebracht und können mit Ihrem Baby im Arm zur Ruhe kommen.

Die Misgav-Ladach-Technik

Der sogenannte "sanfte Kaiserschnitt" ist eine relativ neue OP-Methode, die schonender für die Mütter ist. Im Grunde genommen ähnlich wie beim klassischen Kaiserschnitt, dehnt und reißt der Chirurg bei der Misgav-Ladach-Technik die Gewebsschichten und die Gebärmutter vorsichtig auf, nachdem er den Pfannenstiel-Schnitt gesetzt hat. Ja, das hört sich erst einmal brutaler und schmerzhafter als die präzisen Schnitte des Kaiserschnitts an, hat aber tatsächlich einige Vorteile. Beispielsweise weniger Blutungen/Blutverlust, schnellere Heilung und weniger Schmerzen. Somit müssen Sie nach der Entbindung nicht so lange im Krankenhaus bleiben.

Risiken

Aufgrund deutlich verbesserter OP-Methoden sind kaum noch Risiken bei einem Kaiserschnitt vorhanden, höchstens solche, die mit jedem operativen Eingriff einhergehen. Beispielsweise Narkosezwischenfälle, hoher Blutverlust, Verletzung umliegender Organe oder Infektionen. Langfristige Risiken können posttraumatische Belastungsstörungen sein, in manchen Fällen kann es zu Verwachsungen der Narbe oder zu Beschädigungen der Nerven kommen.

Heilung

Es gibt einige Dinge die Sie tun können, um die körperliche Heilung nach einem Kaiserschnitt zu beschleunigen. Rückbildungsgymnastik hilft, den Babybauch optimal wieder kleiner werden zu lassen, die Muskulatur wird dabei gestärkt und die Haut gestrafft. Bauchmassagen lockern ebenfalls das Gewebe und unterstützen eine sanfte Rückbildung, außerdem hilft der Kontakt mit dem eigenen Körper, das neue Gefühl des "leeren" Bauches anzunehmen, mit dem einige Frauen zu kämpfen haben. Narbenpflege durch spezielle Salben verschönert die Optik des Schnittes. Eine Kräftigung des Beckenbodens erzielen Sie ebenfalls durch bestimmte Gymnastikübungen.

Einen Kaiserschnitt umgehen

Eine gesunde Lebensweise während der Schwangerschaft kann Risiken und Probleme bei der Geburt verringern. Vitaminreiche und ausgewogene Ernährung und Bewegung durch Schwangerschaftsgymnastik gehören dazu. Lassen Sie sich von einer Hebamme betreuen, die Sie immer im besten gesundheitlichen Zustand hält und regelmäßig abcheckt. Schwebt Ihnen schon während der Schwangerschaft ein Kaiserschnitt vor, dann vergleichen Sie im Voraus die umliegenden Krankenhäuser miteinander, um sicherzugehen, dass Sie die bestmögliche Behandlung bekommen.

Untersuchungen nach der Geburt
Eine Schwangerschaft bringt viele Veränderungen mit sich. Ebenso eine Geburt. Die Nachuntersuchung ist deshalb sehr wichtig.
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