Haarausfall bei Babys

Haarausfall bei Babys

Hormonelle Veränderungen führen bei vielen Säuglingen in den ersten sechs Lebensmonaten zu Haarausfall. Welche Ursachen gibt es dafür? Und leidet jedes Baby unter Haarausfall?

Vielfach unbemerkt fallen bei Babys in den ersten 3 bis 6 Monaten nach der Geburt die Haare aus. Wer ein Baby auf die Welt bringt, dass nur einen leichten Haarflaum hat, wird es wahrscheinlich kaum merken. Haben die Jüngsten bei der Geburt schon ein schönes Haupthaar, sind die Eltern jedoch meist schnell in Sorge.

Haarverlust bei Babys: Kein Grund zur Sorge

Haarausfall bei Babys hat in der Regel eine harmlose Ursache und ist kein Grund zur Sorge. Noch während der Schwangerschaft erhalten die Föten einen Großteil der Hormone von ihren Müttern. Darunter auch das Hormon, dass für das Haarwachstum zuständig ist. Ist die Schwangerschaft vorbei, wird die Bildung dieses Hormons im weiblichen Körper eingestellt. Es kann sein, dass auch die Mutter nun die anstehende Ruhezeit des Haares merkt und plötzlich überdurchschnittlich viele Haare verliert.

Die ersten Wochen nach der Geburt gehören dagegen der Wachstumsphase des Haares beim Neugeborenen. Nicht selten kommt eine richtige Pracht auf dem Kopf zum Vorschein und man denkt schon, das Baby sei in Wahrheit etwas älter. Bei Kindern, die mit vollem Haar auf dem Köpfchen zur Welt gekommen sind, wird sich der Haarausfall besonders deutlich machen.

Hormonhaushalt der Babys verändert sich

Während einige Babys ganz ohne Haare geboren werden, oder nur einen kleinen Flaum besitzen, gibt es auch solche, die bereits beim Erblicken der Welt schönes Haar auf dem Kopf haben. Daher merken die Eltern unterschiedlich stark überhaupt etwas von dem natürlichen Prozess und dem Haarausfall bei Babys. Typischerweise werden die Haare zunächst etwas dünner oder bleiben einfach beim Bürsten in der Babybürste hängen. Eltern brauchen sich hier keine Sorgen machen, denn der Hormonhaushalt ist Ursache für den Ausfall. Während direkt nach der Schwangerschaft das Wachstumshormon für kräftiges Haarwachstum sorgt, baut es sich in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt wieder ab. Das Wachstum verlangsamt sich erst und geht nahtlos über zum Ausfall der Haare. Das ist natürlich individuell bei jedem Baby anders stark ausgeprägt und es gibt keine feste Regel dafür. Bei Erwachsenen sind nicht alle Haare gleichzeitig in der Ruhe, Wachstums- oder Ausfallphase. Nur bei den neuen Erdenbürgern liegt dies am Anfang ihres Lebens vor. Alle Haarfollikel geraten gleichzeitig in die Ruhephase und fallen im Anschluss daran auch gleichzeitig aus. Der Zyklus der Haare pendelt sich von alleine ein und die Haare wachsen wieder nach.

Wachstum nach Haarausfall: Darum verändert sich die Haarfarbe

Eine wunderschöne Laune der Natur zeigt sich bei vielen ursprünglich blonden Babys nach dem Haarausfall. Sie werden häufig zu dunkelhaarigen Babys und auch Locken zeigen sich nach dem Ausfall der ersten Haare, obwohl diese glatt waren. Der Grund für den Farbwechsel auf dem Köpfchen findet sich in den Pigmenten. Deren Anzahl ist beim Babyhaar noch deutlich geringer als bei der späteren genetisch festgelegten Haarfarbe. Meist sind die nachwachsenden Haare stärker pigmentiert und die Haarfarbe wird dunkler. Bei anfangs hellen Haaren fällt dieser Unterschied den Eltern deutlich eher auf, als bei dunkelhaarigen Babys. Seltener kommt es allerdings vor, dass ein Säugling mit dunklen Haaren auf die Welt kommt und dann rothaarig wird.

Auch die Lockenpracht bei der Geburt verschwindet oft wieder. Babyhaare sind sehr fein und dünn und neigen dazu, sich leicht am Köpfchen zu kräuseln. Wächst nach dem Haarausfall das „richtige“ Kopfhaar heran, glättet es sich häufig, da es kräftiger ist und nicht mehr so leicht aufrollt. Erst zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr wächst das „Erwachsenen-Haar“ beim Kleinkind. Wie kräftig dies ist, welche Farbe es hat oder ob es lockig ist, hängt von der Vererbung ab und ist nicht von außen beeinflussbar. Auch wenn unter Eltern der Mythos besteht, den Säuglingen den Kopf zu rasieren, damit das Haar besser nachwächst. Das häufige Schneiden eines Haares hat keinerlei Einfluss auf sein Wachstum – auch nicht bei Erwachsenen.

Übrigens: Auch die Augenfarbe des Babys kann sich im Laufe der ersten Monate noch verändern. Oft lässt sich erst ab dem 6. Lebensmonat die endgültige Augenfarbe eines Babys erkennen, danach geht die Farbanpassung nur noch sehr langsam vonstatten. In seltenen Fällen kann es auch mehrere Jahre dauern, bis sich die Farbe der Augen endgültig entwickelt hat.

Haarausfall bei Babys: Kahle Stelle am Hinterkopf

Sicherlich haben Sie auch schon mal Babys gesehen, die hinten am Kopf eine Halbglatze haben. Diese Kinder liegen meist sehr viel auf dem Rücken und drehen beim Schlafen den Kopf nur selten zur Seite. Eltern sollten das Kind beobachten und ggf. den Seitenwechsel des Babys bewusst anregen. Dazu hilft eine Spieluhr, die von der Seite kommt. Das Baby wird automatisch den Kopf zur spannenden Spieluhr drehen. Auch das nächtliche Drehen des Kindes, mal auf die linke und mal auf die rechte Seite, kann helfen. Grundsätzlich gehen Kinderärzte davon aus, dass die Haare durch den Druck und die Reibung an der Stelle ausfallen. Der kreisrunde Haarausfall am Hinterkopf ist in der Regel ebenfalls total harmlos und regelt sich mit der Zeit oder der Hilfe der Eltern von alleine. Haben Sie allerdings das Gefühl, Ihr Nachwuchs möchte sich so gar nicht auf die Seite drehen, dann könnten Blockaden im Hals oder Nackenbereich dafür verantwortlich sein und Sie sollten mit dem Kinderarzt sprechen.

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Wann wegen Haarausfall beim Baby zum Arzt?

Sollte sich der Haarausfall auch noch nach dem sechsten Lebensmonat bei Ihrem Baby zeigen, dann ist zur Vorsicht der Besuch beim Arzt anzuraten. Eine weitere Untersuchung wird zeigen, ob eventuell ein Nährstoffmangel vorliegt. Während dieser Lebensphase kommt es häufig zu einem erhöhten Bedarf an Nährstoffen, da die Mutter vom Stillen selbst unter einer Mangelversorgung leidet. Und sie gibt die Nährstoffe über die Muttermilch an das Baby weiter.

Aber auch Pilzerkrankungen oder Milchschorf können für den Haarverlust Ihre Babys sorgen. Pilze auf der Kopfhaut machen sich durch kreisförmige, rote Entzündungen bemerkbar und sollten unbedingt vom Arzt abgeklärt werden. Milchschorf geht oft mit Juckreiz und blutigen Stellen einher und kann eine Vorstufe von Neurodermitis sein kann, weshalb auch hier ein Besuch beim Arzt unabdingbar ist.

Grundsätzlich ist der Haarausfall beim Baby jedoch ein natürlicher Prozess, der sich durch den veränderten Hormonhaushalt erklären lasst. Das Haarwachstum und der Zyklus von Wachstum, Ruhephase und Ausfallen stellt sich nach und nach beim Baby von selbst ein und schon bald lächelt Sie Ihr Nachwuchs mit der vererbten Haarpracht entgegen.

Im Video: So oft sollte man Babys wirklich baden

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