
Die Verwendung von Naturkosmetik erlebt einen stetig wachsenden Boom. Immer mehr Menschen greifen in Sachen Kosmetik und Pflege lieber zu Produkten mit natürlichen Inhaltsstoffen, die insbesondere auch die Nachhaltigkeit fördern. Doch haben Sie schon von der Power-Pflege aus den Bergen gehört? Da die Pflanzen von der Alm meist extremen Wetter-Bedingungen ausgesetzt sind, besitzen sie besonders höhere Resistenzen und strotzen vor Kraft - die natürlich auch unserer Haut zu Gute kommt.
1 Enzian macht Mischhaut schön.
Die Extrakte aus dem blauen Wunder haben einen sanften Peeling-Effekt und regen die Haut an, Feuchtigkeit zu binden. Und genau das ist ideal für Mischhaut, die oft eine verdickte Hornschicht hat – und zu wenig Feuchtigkeit speichert. Außerdem schützt Enzian vor Pigmentflecken. Besonders effektiv: eine Maske mit der Power-Blume (z.B. „Bio enzymes mask“ von Talika, 1 Beutel ca. 10 Euro).
2 Arnika feuert die Durchblutung an.

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3 Alpenrose regeneriert im Schlaf.
Sie wächst selbst noch auf 3200 Metern und ist extrem resistent gegen UV-Strahlen und Kälte. Aber das robuste Blümchen hat nicht nur Nehmer-, sondern auch Geber-Qualitäten: In Cremes hilft sie der Haut, sich gegen Umwelteinflüsse zu schützen. Als ätherisches Öl (Apotheke) wirkt sie entspannend und ausgleichend. Kleine Duft-Therapie für zu Hause: 10 Tropfen Alpenrosen-Öl in eine Duftlampe geben, Augen schließen – und 20 Minuten chillen.
4 Latschenkiefer entstresst müde Beine.
Das ätherische Öl der Nadeln stimuliert die Haut und regt die Blutzirkulation an. In Lotionen und Salben besänftigt es Muskelkater und Gelenkbeschwerden. Und der beruhigende Duft der Kiefer ist ein Evergreen in Entspannungsbädern. Relax-Rezept: eine große Schüssel mit lauwarmem Wasser füllen, je Liter 15 Tropfen Latschenkiefer-Öl dazugeben, Füße ca. 15–20 Minuten darin baden.
5 Angelika verwöhnt trockene Haut.
Die Pflanze, auch Engelwurz genannt, verstärkt in Cremes die Wasserzirkulation der Haut und unterstützt ihre natürliche Speicherkraft. Das macht sie praller und elastischer. Ihr ätherisches Öl strafft und schützt vor freien Radikalen (z. B. als Gesichtswasser „Brume Rosée du Matin“ von L’Occitane, 100 ml ca. 13 Euro).
6 Edelweiß entzückt als Jungbrunnen.
Ganze 150 Substanzen haben Wissenschaftler in der seltenen Gebirgsblume entdeckt und ihre Anti-Aging-Wirkung in Studien bewiesen. Edelweiß schützt unsere Haut vor Lichtalterung und Fältchen, lindert Reizungen und regt die Kollagenbildung an (z.B. als Gesichtscreme „pure Altitude Crème Edelweiss N° 1“ von Fermes de Marie, 60 ml ca. 49 Euro).
7 Calendula entspannt sensible Haut.
Die orange Ringelblume, auch Sonnenwirbel oder Mariengold genannt, entwickelt beeindruckende Heilkräfte. Ihre Extrakte lassen Wunden schneller heilen, lindern Hautirritationen und fördern die Regeneration und Zellerneuerung. Und die enthaltenen Carotinoide stärken die Widerstandsfähigkeit, das bekommt empfindlicher Haut besonders gut. After-Sun-Rezept: Calendula-Salbe aus der Apotheke reichlich auf gereizte Hautpartien auftragen und gut einziehen lassen. Überschüssige Creme mit einem Tuch abnehmen.
8 Klette stimuliert die Hauterneuerung...
...und unterstützt die Kollagenproduktion. Der Pflanzenstoff kurbelt in Cremes die aktive Regeneration an und schenkt der Haut mehr Festigkeit. KlettensamenÖl enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren und glättet feine Fältchen (z. B. „VitaminFluid“ von Pharmos Natur, 50 ml ca. 73 Euro).
9 Buchenknospe macht müde Zellen munter.
In ihrem Extrakt schlummert die geballte Energie von Bio-Wirkstoffen. Das macht sie zu einem Anti-Aging-Talent, das Frische ins Gesicht zaubert. In Cremes erhöht Buchenknospe die Stoffwechsel-Aktivität der Haut und beschleunigt die Zellerneuerung (z.B. „Naturalift Sérum de Jeunesse“ von Melvita, 30 ml ca. 28 Euro).
10 Wacholder belebt die Sinne.
Der rekordverdächtige Nadelbaum ist durch nichts zu schocken: Er hat die höchste Kältetoleranz und wächst im Wallis selbst auf 3750 Meter Höhe. Das ätherische Öl aus seinen Beeren regt die Durchblutung an, vitalisiert die Haut und stärkt das Gewebe. Seine Flavonoide schützen vor Umweltstress – und der aromatische Duft macht tatendurstig. In Körperölen und Duschgels wirkt Wacholder deshalb wie ein Weckruf. Hallo-wach-Rezept: 1 TL getrocknete, zerdrückte Wacholderbeeren (Apotheke) mit 1⁄4 l kochendem Wasser überbrühen, 5 Minuten ziehen lassen. 1–2 Tas sen täglich erfrischen und entschlacken.
„Bergkräuter haben viel Energie“
Lydia Fritz-Ilg aus dem österreichischen Kleinwalsertal fertigt in ihrer Manufaktur Beauty-Produkte aus den Alpen*
FÜR SIE: Warum sind Sie Kräuterfrau geworden?
Lydia Fritz-Ilg: Eigentlich habe ich Bankkauffrau gelernt. Aber ich bin auf einem Bergbauernhof aufgewachsen. Durch meine Kindheitserinnerungen weht der Duft frisch gemähter Bergwiesen. Dieser Duft hat mich nie losgelassen, ich fühle mich der Natur tief verbunden. Deshalb habe ich mich weitergebildet und schließlich selbstständig gemacht.
Und was ist Ihr Konzept?
Ich möchte Menschen mehr Achtsamkeit und Zugang zur Pflanzenwelt vermitteln. Altes Kräuterwissen soll wieder in unseren Familien gelebt werden.
Was macht Alpenpflanzen eigentlich so besonders?
Schon die Mythologie sagt, dass Alpenkräuter einen dreifachen Bergsegen haben. In der Realität ist es so, dass diese Pflanzen viel robuster sind und mit härteren Lebensbedingungen zurechtkommen müssen. Deshalb sind sie mit mehr Inhaltsstoffen und Energie ausgestattet. Das finde ich wirklich faszinierend.
* Im Spa des „Travel Charme Ifen Hotel“ in Hirschegg wird man mit ihren Kreationen verwöhnt, bestellen kann man sie unter www.alchemilla-montana.com.
