
Selbst gemachte Haarseife ist ideal für alle, denen natürliche Inhaltsstoffe wichtig sind.
Sie wünschen sich saubere und gepflegte Haare, wollen aber auf die zum Teil sehr schädlichen Inhaltsstoffe in herkömmlichen Shampoos verzichten? Selbst gemachte Haarseife macht es möglich. In unserem Rezept erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie genau das geht und geben Ihnen nützliche Tipps und Tricks mit an die Hand.
Haarseife selber machen: Einfaches Grundrezept
Haarseife selber machen ist gar nicht so schwer. Sie brauchen dafür pflanzliche Öle, Wasser und Natriumhydroxid (NaOH). Es muss jedoch sehr gründlich und vorsichtig gearbeitet werden, da die Lauge sehr ätzend ist.
Zutaten für die Haarseife
Wenn Sie Haarseifen selber machen möchten, müssen Sie folgende Zutaten für unser Rezept bsorgen:
- 100 ml Destilliertes Wasser
- 41,15 g Natriumhydroxid
- 150 g Kokosfett
- 105 g Olivenöl
- 45 g Sheabutter
Achtung: Natriumhydroxid ist stark ätzend, weshalb Sie bei der Verarbeitung am besten Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille tragen sollten. Sorgen Sie zudem für eine gute Durchlüftung und reinigen Sie vorher und nachher alle Arbeitsflächen gründlich.
Anleitung zur Herstellung von Haarseife
Wenn Sie alle Zutaten für die Haarseife besorgt haben, können Sie auch schon mit unserem Rezept loslegen:
- Zur Herstellung der Lauge verwenden Sie das Natriumhydroxid. Seien Sie beim Abwiegen SEHR präzise!
- Geben Sie zuerst kaltes, destilliertes Wasser in einen großen Topf.
- Anschließend rühren Sie das weiße Pulver vorsichtig mit einem Schneebesen hinein. Achtung: Hierbei entsteht eine chemische Reaktion, die das Wasser bis zu 80 Grad erwärmt. Vermeiden Sie Spritzer und seien Sie vorsichtig!
- Lassen Sie die Lauge anschließend bis auf 30 Grad abkühlen.
- Mischen Sie in der Zwischenzeit die gewünschten Öle zusammen. Gegebenenfalls müssen diese erst geschmolzen werden.
- Geben Sie diese anschließend in die Lauge und rühren Sie die Masse, bis alles dickflüssig wird. Hierfür können Sie einen Mixstab verwenden.
- Bevor der sogenannte Seifenleim fest wird, gießen Sie die Haarseife in eine Seifenform.
- Nach 24 Stunden ist die Seife vollständig verfestigt und kann in gewünschte Formen geschnitten werden.
Unser Tipp: Verwenden sollten Sie die Haarseife erst nach einer Reifezeit von 3 bis 4 Wochen an einem kühlen, trockenen Ort.
Was ist Haarseife?
Haarseife ist eine Alternative zu herkömmlichem Shampoo und ähnelt einem festen Seifenstück. Sie enthält ebenfalls Waschsubstanzen, mit denen Kopfhaut und Haare von Schmutz, Talg, Hautschuppen und Fett gereinigt werden. Haarseife besteht ausschließlich aus natürlichen Tensiden, die aus gesiedetem Fett und Lauge hergestellt werden.
Unterschied zwischen Haarseife und festem Shampoo
Feste Haarseife und festes Shampoo sind nicht das Gleiche. Beide Produkte ähneln einem Seifenstück und enthalten Waschsubstanzen, sogenannte Tenside. Allerdings enthalten Haarseifen ausschließlich natürliche Tenside, die durch gesiedetes Fett und Lauge hergestellt werden. Sowohl festes als auch flüssiges Shampoo enthalten dagegen synthetische Waschsubstanzen. Diese Tenside werden künstlich hergestellt und unterscheiden sich dadurch im pH-Wert. Shampoos werden künstlich pH-neutral an den leicht säuerlichen Wert der Haut angepasst, der bei etwa 5,5 liegt. Seifen sind dagegen recht basisch, ihr pH-Wert liegt zwischen 8,5 und 9,5.
Vorteile von selbst gemachter Haarseife
Der Vorteil von Haarseife im Vergleich zu Shampoo ist vor allem der Verzicht auf synthetische Inhaltsstoffe. Feste Haarseifen eigenen sich deshalb besonders bei zu Allergien neigender Haut oder einer trockenen Kopfhaut. Auch in puncto Nachhaltigkeit überzeugt die feste Haarseife. Sie enthält keine chemischen, synthetischen Zutaten, kommt mit wenig und vor allem häufig umweltfreundlicher Verpackung aus und ist super ergiebig. Ein weiterer Vorteil, der für feste Haarseifen spricht, ist die praktische Handhabung. Sie sind kompakt und lassen sich ohne Probleme mit auf Reisen nehmen – selbst im Handgepäck im Flugzeug.
Für wen ist selbst gemachte Haarseife geeignet?
Selbst gemachte Haarseife ist vor allem für Menschen geeignet, die Wert auf eine nachhaltige Lebensweise mit weniger Abfall legen und unnötige Chemikalien in ihrer Körperpflege vermeiden möchten. Geeignet? Ist das feste Haarshampoo aber so ziemlich für jeden. Damit Ihre Haare von den natürlichen Wirkstoffen profitieren können, sollte die selbst gemachte Haarseife jedoch auf Ihren Haartyp und Ihre Haarbedürfnisse abgestimmt sein.
Welche Zutaten eignen sich für welchen Haartyp?
Je nach Haartyp können Sie verschiedene Zutaten in Ihre feste Haarseife geben, die den Bedürfnissen Ihrer Kopfhaut und Ihres Haartyps entsprechen. Ersetzen Sie gerne gewisse Öle und Fette nach Ihren Vorlieben.
Avocadoöl
Störrische Haare machen Ihnen das Leben schwer? Eine Haarseife mit Avocadoöl bändigt selbst die störrischste Mähne. Avocadoöl ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender, der sich auch für die Pflege von Locken bewährt hat.
Distelöl
Wenn es Ihren Haaren an Glanz und Lebendigkeit fehlt, dann empfehle ich Ihnen auf eine selbst gemachte Haarseife mit Distelöl zu setzen. Auszüge aus der Distel machen die Haare glänzend und weich, die Längen werden hydratisiert.
Kokosnussöl
Spröde, dick und trocken. Diese Beschreibung trifft zufällig auf Ihre Haare zu? Mit Kokosöl als Zutat in Ihrer selbst gemachten Haarseife bekommen Sie dieses haarige Problem schnell wieder in den Griff. Kokosöl ist außerdem für eine gute Schaumbildung bekannt und wirkt entzündungshemmend.
Lavendelöl
Ihre Kopfhaut ist sensibel und reagiert schnell mit dem einen oder anderen Ekzem? Dann setzen Sie bei der Herstellung von Haarseife auf Lavendel. Die mediterrane Pflanze wirkt antibakteriell und hilft außerdem bei schnell fettendem Haar und Schuppen.
Melissenöl
Tschüss fettige Haare! Selbst gemachte Haarseife mit Melissenöl sorgt für Frische und wirkt gut gegen schnell fettendes Haar. Zudem ist Melissenöl reich an essenziellen Nährstoffen und Antioxidantien, die unsere Haarfollikel stärken und vor Schäden schützen können.
Olivenöl
Sie haben empfindliche, trockene Kopfhaut und Ihre Haare sind eher spröde? Dann ist selbst gemachte Haarseife mit Olivenöl ideal für Ihren Haartyp. Die Inhaltsstoffe im Olivenöl beruhigen die Kopfhaut. Zudem kann Olivenölseife schwache und kraftlose Haare stärken und das Haarwachstum positiv beeinflussen.
Sheabutter
Selbst gemachte Haarseife mit Sheabutter ist eine wahre Wohltat für trockene und strapazierte Haare. Sie versorgt die Haare mit einer Extraportion Feuchtigkeit, glättet die Haarspitzen und Längen und sorgt dafür, dass die Haare insgesamt geschmeidiger und leichter kämmbar werden. Haarseife mit Sheabutter ist übrigens auch sehr gut für die Pflege von Locken geeignet.
Zitronenöl
Reichern Sie Ihre selbst gemachte Haarseife mit Zitronenöl an, wirkt dieses antiseptisch und hilft gegen Schuppen. Haarseife mit Zitronenöl hilft außerdem dabei, Kalkpartikel in hartem Wasser zu lösen und die Haare von Ablagerungen zu befreien.
Wie lange hält selbstgemachte Haarseife?
Grundsätzlich hängt die Haltbarkeit der Seife von den verwendeten Zutaten ab. In der Regel kann man davon ausgehen, dass sie etwa ein Jahr lang haltbar ist. Um die Haltbarkeit zu verlängern, sollte man die selbst gemachte Haarseife trocken und kühl lagern. Am besten eignet sich dafür ein Seifennetz oder eine Seifenschale mit Löchern, damit die Seife gut trocknen kann.
Nachdem die Seife verwendet wurde, sollte sie unbedingt trocknen. Lassen Sie die Seife daher am besten nicht einfach in der Dusche liegen. Durch das stehende Wasser und die Feuchtigkeit können sich nämlich besonders schnell Keime bilden. Trocken bleibt die Seife lange frisch und einsatzbereit.