Richtige Pflege für lockige Haare: Die wichtigsten Tipps gegen Frizz

Wer mit einer tollen Lockenpracht gesegnet ist, kämpft häufig gegen Trockenheit, Frizz und krauses Haar. Das liegt daran, dass Locken besonders gepflegt werden müssen. Wir verraten, was Sie beim Waschen, Trocknen und Pflegen beachten sollten, um definierte und glänzende Naturlocken zu bekommen.

Wie entstehen Locken?

Manche Menschen haben von Natur aus glatte Haare, andere wellige, und wieder andere springende Locken. Woher kommt das und wie sind Naturlocken eigentlich aufgebaut?

Wie unsere Haarstruktur aussieht, ist genetisch bedingt und lässt sich nicht natürlich beeinflussen. Locken werden dabei in der Regel dominant vererbt, setzen sich also häufig gegenüber glatten Haaren durch.

Während glattes Haar einen runden Querschnitt aufweist, haben Naturlocken einen ovalen Querschnitt. Diese Beschaffenheit sorgt dafür, dass sich das Haar zusammenzieht und lockt. Es wächst quasi nicht gerade, sondern schräg aus der Kopfhaut. Je elliptischer der Querschnitt, desto kleiner und extremer die Locke. Aber auch die Haarwurzeln von Naturlocken sind biochemisch anders umhüllt. Deshalb benötigen Locken eine andere Pflege, als glattes Haar.

Im Video: Das hilft wirklich gegen Haarbruch

    Die richtige Pflege für Locken

    Locken sind häufig besonders widerspenstig. Menschen mit Naturlocken klagen oft über Trockenheit und Frizz. Kein Wunder – das natürliche Fett der Kopfhaut hat quasi einen weiteren Weg bis zu den Haarspitzen, als bei glattem, gerade anliegendem Haar. Welche Pflege ist also nötig, damit eine strohige Krause zu glänzenden, definierten Locken wird?

    Die richtige Haarwäsche für Locken

    Damit die Locken schön definiert und nicht trocken und spröde werden, beginnt die richtige Pflege schon bei der Haarwäsche. Da lockige Haare nicht so nah an der Kopfhaut anliegen, werden sie in der Regel weniger schnell fettig und müssen nicht so häufig gewaschen werden. Halten Sie sich unbedingt daran, die Haare nicht öfter als nötig zu waschen, um sie nicht zu strapazieren und weiter auszutrocknen.

    Eine ordentliche Portion Feuchtigkeit ist wichtig, wenn Sie Ihre Locken waschen. Greifen Sie zu einem Shampoo, das extra auf lockige Haarstrukturen oder trockenes Haar ausgerichtet ist. Danach ist ein reichhaltiger Conditioner mit Ölen unabdingbar. Auch eine verwöhnende Kur oder Haarmaske sollte regelmäßig angewandt werden. Inhaltsstoffe wie Keratin, Proteine, Lipide und natürliche Öle haben sich als besonders effektiv erwiesen.

    Co-Washing: Locken mit Conditioner waschen

    Auch das sogenannte Co-Washing ist bei vielen Menschen mit Naturlocken beliebt. Dabei handelt es sich um das Waschen der Haare mit Conditioner anstelle von Shampoo. So wird das Haar und die Kopfhaut mit reichhaltigen Ölen verwöhnt, während vermeiden wird, dass Tenside ihnen Feuchtigkeit entziehen. Diese Methode eignet sich vor allem für Personen mit dickem, schwerem Haar.

    Viele Frauen mit langen Locken schwören auch auf das Haarewaschen kopfüber – die sogenannte "Bowl" Methode geht seit einiger Zeit auf Social-Media-Plattformen wie TikTok viral. Hierbei werden die Haare kopfüber in der Schüssel gewaschen. Mit verschiedenen Pflegeprodukten werden die Haare immer wieder hydriert, die Längen werden ausgehangen und die Locken durch sanfte Wring-Bewegungen unterstützt. Im Video sehen Sie, wie es funktioniert.

    Ausspülen sollten Sie allerlei Pflegeprodukte unbedingt mit lauwarmem bis kühlem Wasser. Das verschließt die äußere Schuppenschicht, ohne auszutrocknen, und sorgt für einen schönen Glanz. Achten Sie vor allem beim Co-Washing darauf, den Conditioner gründlich auszuspülen, damit sich keine Produktreste in den Haaren festsetzen.

    Öl vor der Haarwäsche

    Viele Menschen mit Locken oder trockenem Haar schwören ebenfalls auf eine Öl-Kur vor dem Haarewaschen. Verwenden Sie ein Haaröl – oder gar Haushaltsöl wie Olivenöl – wie eine Maske vor der Dusche. Massieren Sie eine ausreichende Menge in die Längen und Spitzen. Lassen Sie alles etwa 10 bis 15 Minuten einwirken. Anschließend waschen Sie Ihre Haare wie gewohnt.

    Naturlocken richtig bürsten

    Wer enge Naturlocken hat, kennt das Problem: Sobald man die Haare bürstet, plustern sie sich ins Unermessliche auf, die Mähne sieht wild und wirr aus. Um das zu vermeiden, bürsten Sie Ihr Haar am besten während der Haarwäsche.

    Nachdem Sie den Conditioner in Ihr nasses Haar einmassiert haben, greifen Sie zu einem grobzinkigem Kamm. Mit diesem kämmen Sie nun Ihre Locken. So vermeiden Sie Haarschäden, Frizz und statisches Aufladen der Haare. Die öligen Inhaltsstoffe des Conditioners helfen dabei, dass der Kamm so glatt wie möglich durch die Haare gleitet. Achten Sie darauf, dass dieser aus Naturmaterialien wie glattem Holz oder Horn besteht. Wer seine Haare außerhalb der Haarwäsche kämmen möchte, sollte dies nur nach dem Auftragen einer reichhaltigen Leave-in-Sprühkur oder eines entwirrenden Öls tun.  

    Die richtigen Pflegeprodukte für glänzende Naturlocken

    Nach dem Waschen geht es weiter mit wichtigen Pflegeprodukten. Naturlocken fordern eine Menge Feuchtigkeit und wollen umsorgt werden, um definiert zu glänzen. Tragen Sie deshalb nach dem Waschen einen Leave-in Conditioner auf. Auch Haaröle sind bei vielen Lockenköpfen beliebt. Geben Sie eine ausreichende Menge in Ihre Hände und arbeiten Sie diese sanft in Ihre Haarlängen ein.

    Wer unter besonders trockener Kopfhaut leidet, kann das Öl auch mit in die Kopfhaut einmassieren. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass das Produkt für Ihre Haut geeignet ist. Bei empfindlicher Kopfhaut greifen Sie zu sanften, unparfümierten Produkten.

    Wer eher feine Haare besitzt, muss bei der Lockenpflege sehr vorsichtig vorgehen. Hier droht die Gefahr, das Haar mit Produkten zu übersättigen, sodass die Strähnen schwer und fettig herunterhängen. Setzen Sie daher in diesem Fall weniger auf schwere Öle, sondern auf leichte Spray-Texturen und konzentrieren Sie sich vor allem auf die Pflege der Spitzen.

    Locken richtig trocknen

    Um Haarschäden und Frizz vorzubeugen, sollten Sie Ihre Haare auf keinen Fall mit dem Handtuch trockenrubbeln. Vor dem Auftragen der Pflegeprodukte drücken Sie die Haare nur ganz leicht mit dem Handtuch an. Es eignen sich spezielle Mikrofaser-Handtücher, die weniger grob sind als Baumwolle und so die Haarstruktur besonders schonen.

    Nach dem Auftragen der Pflegeprodukte wie Leave-in-Kuren, Öl und Co. geht es an das richtige Trocknen der Haare. Haben Sie Probleme mit Frizz, ist das Lufttrocknen der schonendere Weg. Sie können dabei die Haare sanft in ein Mikrofaser- oder Seidentuch einschlagen. So verhindern Sie Frizz und die Haare können trocknen, während Sie schlafen oder sich zu Hause aufhalten.

    Locken föhnen: So klappt es ohne Frizz

    Alternativ ist das Trocknen mit dem Föhn eine beliebte Option. Es geht schneller, als das Lufttrocknen und ist vor allem im Winter angenehmer. Tragen Sie vorher unbedingt einen Hitzeschutz auf die Haare auf! Um Frizz und krauses Haar zu vermeiden, sollten Sie die Locken mit einem Diffuser föhnen. Dabei handelt es sich um einen runden, großen Aufsatz, der wie eine Art Teller auf den Föhn gesetzt wird. Und so geht's (im Video unten sehen Sie das Tutorial):

    1. Richten Sie den Föhn zuerst mit kühlem Strahl und mit genug Abstand auf Ihre herunterhängenden Locken, bis diese ein wenig trockener sind. Halten Sie den Föhn dabei so still wie möglich, ohne viel Kreisen und vor allem ohne Berührung mit den Haaren.
    2. Anschließend können Sie damit beginnen, den Diffuser des Föhns unter die Spitzen zu platzieren, die Locken indirekt daraufzulegen und dann gerade in Richtung Kopfhaut zu führen. So liegen die Locken wie auf eine Art Teller.
    3. Wiederholen Sie dies ein paar Mal, ohne große Bewegungen und ohne die Haare anzufassen. Das trocknet die Locken schonend und frizzfrei.

    Tipps gegen strohige Locken

    Ein paar Tipps im Alltag helfen dabei, strohigen Locken und Frizz vorzubeugen.

    1. Seidenkopfkissen

    Schlafen Sie nachts unbedingt auf einem Kopfkissenbezug aus Seide. Die Investition lohnt sich ganz sicher! Das Naturmaterial ist super sanft zu unseren Haaren. Diese reiben sich weniger stark an dem Stoff, sodass Haarbruch und Frizz vorgebeugt wird.

    2. Das richtige Zopfgummi

    Egal, ob Locken oder nicht – unsere Haare sollten wir niemals mit schnürenden Haargummis zusammenbinden. Erst recht sollten sie kein Metallteil aufweisen, dies kann für Haarbruch sorgen. Greifen Sie lieber zu weichen, dicken Scrunchies (am besten aus Seide) oder zu Spiralhaargummis, die der natürlichen Haarform folgen, ohne diese abzuknicken.

    3. Leave-in-Produkte

    Nicht nur direkt nach dem Waschen oder vor dem Stylen machen Feuchtigkeitsprodukte wie Leave-in-Conditioner oder Sprays Sinn. Nach dem Schlafen können Sie zerzauste Locken mit einer Extraportion Feuchtigkeit so wieder in Form bringen.

    Das wichtigste Locken-Zubehör zum Nachshoppen