Perfektionismus loswerden: So leben Sie endlich entspannter

Perfektionismus loswerden: Mit diesen Tipps leben Sie endlich entspannter

Ihr Berufs- und Privatleben ist einfach nur noch anstrengend? Teilweise sind die Umstände schuld, aber auch der Anspruch, trotzdem noch immer alles perfekt zu schaffen. „Ständige Höchstleistungen sind nur weder möglich noch nötig”, sagt Coach und Autor Attila Albert. So befreien Sie sich aus der Perfektionismus-Falle und leben endlich entspannter!

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Weg mit dem Stress und dem Druck, perfekt sein zu müssen. Mit diesen Tipps werden Sie zur Ruhe selbst!

Perfektionismus loswerden: Mit diesen Tipps wird das Leben wieder entspannter

Woher kommt eigentlich unser zwanghafter Perfektionismus und der Druck, immer alles richtig machen zu müssen? Autor und Coach Attila Albert verrät uns mögliche Ursachen sowie die besten Tipps, den Perfektionismus-Drang wieder abzulegen. So leben wir endlich wieder entspannter!

Etwas anderes als Ehrgeiz

Wer ehrgeizig ist, nimmt sich in entscheidenden Situationen vor, sein Bestes zu geben. Es gelingt nicht immer, macht aber besser und motiviert. Wer perfektionistisch ist, hält das Beste für etwas, das immer erreicht werden muss. Mindestens 150 Prozent schaffen, sonst ist es zu wenig. Das ist unmöglich und im beruflichen und privaten Alltag auch unnötig, wo solider Durchschnitt meistens bereits den Zweck erfüllt. Perfektionisten wollen dazu jeden Fehler vermeiden und werden dadurch oft noch langsamer und umständlicher.

Angst vor Kritik häufigste Ursache

Hinter Perfektionismus steckt die überzogene Angst, Fehler zu machen, kritisiert, blamiert oder enttäuscht zu werden. Oft ist sie das Ergebnis schwieriger Erfahrungen in Kindheit und Jugend: Dass man sich Liebe und Anerkennung erst verdienen musste. Nur etwas wert war, wenn man mehr als die anderen geleistet hat. Doch wo immer gelebt und gearbeitet wird, geschehen Fehler. Manchmal wegen Versäumnissen. Häufig aber wegen Unerfahrenheit oder dem Versuch, etwas einmal anders anzugehen. Fehler sind damit nicht nur normal, sondern sogar notwendig, um langfristig besser, klüger und stärker zu werden.

Manchmal ist Perfektionismus positiv

Selbstverständlich gibt es Bereiche, in denen Perfektionismus absolut zwingend oder positiv ist. Wenn die Risiken hoch und die Fehlertoleranzen minimal sind (z. B. beim Steuern eines Flugzeuges, Betrieb eines Kraftwerks, medizinische OPs). Und aus Liebe zu Qualität oder Freude bei der Umsetzung (z. B. Maßanfertigung, Kunsthandwerk). Bei Routine-Aufgaben im Alltag muss das Ergebnis dagegen nicht perfekt sein – gut genug reicht. Das bedeutet: Es erfüllt für eine begrenzte Zeit seinen Zweck, viel schiefgehen kann auch nicht.

Prioritäten setzen, lockerer planen

Neben mehr Gelassenheit bei Kritik hilft es Ihnen, sich immer daran zu erinnern: Ihre Zeit, Geld und Energie sind begrenzt, und Sie haben nicht nur eine Aufgabe. Unterscheiden Sie deshalb bei jedem Vorhaben: Wo ist Perfektion machbar und sinnvoll, wo nicht? Im besten Fall finden Sie konkrete Kriterien dafür, wann es bereits genug genug ist. Zum Job-Beispiel: Sie haben zumindest eine vollständige und korrekte Präsentation, auch wenn es bessere Bilder gäbe und Sie nur zweimal auf Fehler gegengelesen haben. Das muss reichen.

Sehen Sie Aufgabenlisten („To-do-Listen”) zukünftig als Prioritätenlisten: Was oben steht, ist wichtig und verdient Ihre volle Aufmerksamkeit. Je weiter unten, desto gelassener können Sie es sehen. Das meiste davon wird sowieso nie erledigt werden, verliert von selbst seine Bedeutung oder bleibt nur eine Idee. Dazu gehört auch, regelmäßig berufliche und private Projekte zu streichen. Nicht immer nur noch etwas dazu nehmen. Das erfordert oft langes Überlegen und manch hartes Verhandeln, wenn angeblich „alles Priorität A” ist.

Ein Drittel des Kalenders frei lassen

Wer seine Zeit effektiv nutzen will, plant oft die ganze Woche perfekt durch. Das geht regelmäßig schief. Besser ist es, im Kalender tagsüber immer mindestens ein Drittel frei zu lassen. Das verschafft Ihnen Puffer für unvorhersehbare Ereignisse, etwa einen kurzfristigen Termin beim Chef, einen Arztbesuch mit dem Kind, Stau). Wichtig sind vor allem mindestens 30 freie Minuten zwischen Terminen. So sorgt eine Verspätung nicht sofort für die nächste, und Sie können auch einmal etwas spontan erledigen oder sich ein wenig ausruhen.

In manchen Firmen ist es üblich, dass andere Ihnen ungefragt Termine in den Kalender stellen, wenn sie etwas besprechen wollen. Im Privatbereich sind es oft Verwandte oder Freunde, die sich ständig selbst einladen. Versuchen Sie nicht, alle glücklich zu machen und keinem zu widersprechen. Behalten Sie sich vor, unerwünschte Termine zu verschieben oder ganz abzusagen. Vieles erledigt auch bereits ein kurzer spontaner Telefonanruf. Sie müssen auch für andere nicht perfekt sein, denn die anderen sind es ebenso nicht.

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Mehr im Buch „Perfektionismus ist ein Arschloch” von Attila Albert, erschienen bei Gräfe und Unzer, ca. 17 Euro.
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