Ob Ashtanga oder Jivamukti – die große Vielfalt an Yogastilen kann Anfänger schnell mal überrumpeln. Schließlich kann man sich unter den indischen Sanskrit-Begriffen nicht wirklich etwas vorstellen. Und auch wenn es sich bei Yoga um eine jahrhundertealte Tradition handelt, so gibt es mittlerweile über 130 geschützte Yoga-Varianten.
Yoga-Arten: Die verschiedenen Stile im Überblick
Entspannung finden, beweglicher werden, die Körperwahrnehmung stärken – es gibt wirklich viele Gründe, mit Yoga zu beginnen. Und daher ist es auch nur legitim, seine Yoga-Praxis an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Ob sportlich oder spirituell, akrobatisch oder meditativ: Wir wissen, was sich hinter welchem Yogastil verbirgt und klären auf, welche Yoga-Art am besten zu Ihnen passen könnte.
Hatha Yoga
Hatha Yoga ist die wohl bekannteste Form des Yoga. Viele Stile leiten sich von dieser traditionellen Lehre ab. Beim Hatha Yoga stehen Asanas, Atemübungen, mentale Entspannungstechniken und Meditation im Vordergrund. In einer typischen Hatha Yogastunde werden meist eher langsame und entspannte Übungen praktiziert, sodass sie sich gut für Anfänger eignet.
Yin Yoga
Ruhig und passiv – das ist Yin Yoga. Hier werden die einzelnen Positionen bis zu zehn Minuten gehalten, denn im Fokus steht eher passives Stretching als ein dynamischer Flow. Beim Yin Yoga lässt man sich in den Asanas fallen, um komplett darin zu entspannten. Anfänger, aber auch Fortgeschrittene, die an ihrer Beweglichkeit arbeiten wollen, finden im Yin Yoga innere Ruhe.
Im Video: Die Übung, die laut einem Zen-Mönch in einer Minute glücklicher macht
Bikram Yoga
Beim Bikram Yoga geht es heiß her – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Bei dem Yogastil, der nach seinem Begründer Bikram Choudhury benannt wurde, wird die immer gleiche Abfolge von 26 Asanas durchgeführt. Und zwar bei einer Raumtemperatur von etwa 40 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit! Das ist nicht nur schweißtreibend, sondern soll auch entschlackend wirken.
Kundalini Yoga
Kundalini Yoga wird auch als Yoga der Energie bezeichnet – denn der Fokus liegt hier auf Energiearbeit und Meditation. Der Stil beruht auf der Annahme, dass in jedem Menschen eine Kraftquelle (Kundalini) sitzt. Und die soll beim Kundalini-Yoga aufgeweckt werden. Beim Kundalini Yoga werden die einzelnen Übungen lange gehalten und oft wiederholt, was auf Dauer sehr anstrengend sein kann und vor allem mentale Stärke fordert.
Vinyasa Yoga
Beim Vinyasa Yoga dreht sich alles um den Flow – denn hier hier werden die Asanas in einem fließenden, kraftvollen Ablauf nahtlos miteinander verbunden. Die Atmung wird durch die Bewegungen gelenkt. Beim Vinyasa gerät man auch gerne mal ins Schwitzen, weshalb die Praxis für alle geeignet ist, die Spaß an einer sportlichen Einheit haben.
Anusara Yoga
Anusara Yoga bedeutet übersetzt, dem Herzen zu folgen. Hier geht es um die Auseinandersetzung mit positiven Gefühle, gepaart mit präzisen, körperlichen Übungen. Beim Anusara Yoga gibt es eine sehr exakte Anleitung, was den Stil auch für Anfänger und Menschen mit körperlichen Einschränkungen zugänglich macht.
Jivamukti Yoga
Der Yogastil Jivamukti wurde in den 1980er Jahren gegründet. Er vermittelt das Wissen über die traditionelle Yoga-Lehre – und setzt sich aus Asanas des Hatha Yoga sowie spirituellen Elementen, zum Beispiel Mantra-Chanten und Meditation zusammen. Musik ist ebenfalls ein fester Bestandteil im Jivamukti Yoga.
Die besten Yoga-Tipps für Einsteiger
Ein paar der wichtigsten Yoga-Stile haben wir Ihnen bereits vorgestellt – doch wie finden vor Anfänger in eine regelmäßige Praxis? Und was bringt Yoga überhaupt? Wir haben bei Brigitte Adrian-Schröder von Balance Yoga nachgefragt, einer der bekanntesten Yoga-Brands in Deutschland.
Ist Yoga wirklich für jeden geeignet?
Ja, grundsätzlich ist Yoga für jeden geeignet, unabhängig von Alter, Geschlecht oder körperlicher Fitness. Das ist das Tolle daran. Natürlich gibt es bei bestimmten körperlichen Einschränkungen individuelle Anpassungen, doch im Allgemeinen bietet Yoga eine große Vielfalt an Stilen und Übungen, die auf unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben abgestimmt sind.
Wie fängt man am besten mit Yoga an?
Als Einsteiger empfiehlt sich ein sanfter und langsamer (statischer) Stil wie Hatha Yoga oder Yin Yoga. Es gibt jedoch auch andere Formate, wie Vinyasa Yoga oder Ashtanga Yoga, die dynamischer sind und sich an Menschen richten, die es gerne körperlich herausfordernder mögen. Ob man lieber online oder im Studio praktiziert, ist eine Frage der persönlichen Präferenz. Ich persönlich empfehle den Besuch in einem professionellen Studio, in dem man von gut ausgebildeten Lehrern angeleitet und adjusted wird.
Yoga-Facts
Mit seinem Yoga Report hat die Plattform Eversports spannende Facts zur Entwicklung der Yoga-Branche veröffentlicht. Hätten Sie gedacht, dass es sich bei den deutschen Yogis um echte Gewohnheits-Yogis handelt? 91,4 Prozent buchen bei nur einem Studio, mit 90 Prozent werden die meisten Yogabuchungen auf Eversports von Frauen getätigt. Die Top-2-Gründe, Yoga zu praktizieren, sind dabei vor allem körperliche Aspekte (Kraft, Flexibilität, Balance …) und die Reduktion von Stress.
Wie beeinflusst Yoga unsere mentale Gesundheit?
Yoga kann einen positiven Einfluss auf unsere mentale Gesundheit haben, indem es Stress reduziert, den Geist beruhigt und das Bewusstsein für den eigenen Körper sensibilisiert. Durch die Kombination aus körperlichen Asanas, Atemübungen und Meditationstechniken trägt eine regelmäßige Yogapraxis dazu bei, dass wir uns ausgeglichener und entspannter fühlen.
… und wie unsere körperliche Gesundheit?
Es gibt mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Studien, die belegen, dass Yoga einen positiven Einfluss auf unsere körperliche Gesundheit hat. Das sind zum einen eine Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Koordination. Zum anderen kann eine regelmäßige Asanapraxis den Blutdruck senken, die Herzgesundheit verbessern und das Immunsystem stärken. Einige Studien haben auch gezeigt, dass Yoga bei Rückenschmerzen, Verspannungen und anderen körperlichen Beschwerden, wie Migräne helfen kann.