Viele Menschen fürchten sich vor Wespen – schließlich können ihre Stiche nicht nur schmerzhaft sein, sondern auch allergische Reaktionen hervorrufen. Problematisch, wenn dann auch noch ein Wespennest in der Nähe ist. Hier lesen Sie, wann es erlaubt ist, ein Wespennest selbst zu entfernen und worauf Sie dabei achten müssen.
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Darf man ein Wespennest selbst entfernen?
Haben Sie in Ihrem Garten oder auch am Haus ein Wespennest entdeckt, dürfen Sie dieses nicht einfach entfernen oder die Tiere abtöten. Denn: Die meisten Wespenarten stehen unter Naturschutz. Entfernen Sie das Wespennest auf eigene Faust, ohne, dass eine akute Gefahr besteht, kann Ihnen sogar ein hohes Bußgeld drohen. Lediglich die Gemeinen und Deutschen Wespen stellen eine Ausnahme dar, denn sie stehen nicht unter Naturschutz. Sie erkennt man an ihrem schwarz-gelb gestreiften Körper mit stark eingeschnürter "Wespentaille".
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Wespennest entfernen: Das können Sie tun
Möchten Sie ein Wespennest entfernen, braucht es dafür vor allem eines – nämlich einen guten Grund! Sie müssen die Beseitigung oder Umsiedlung eines Nestes beantragen und sich eine Erlaubnis einholen. Aussicht auf Stattgabe Ihres Antrags haben Sie zum Beispiel bei einer Allergie oder wenn Sie durch die fliegenden Nachbarn in Ihrem Alltag erheblich beeinträchtigt sind. Es gibt sogar sogenannte "Wespenberater", die Ihnen dabei helfen, herauszufinden, ob es sich um eine harmlose oder aggressive Wespenart handelt.
Mit Ihrem Antrag wenden Sie sich dann an die zuständige Behörde. Je nach Bundesland und Gemeinde kann das die Naturschutzbehörde, die Stadtverwaltung oder auch das Landratsamt sein. Erst wenn der Antrag bewilligt wurde, kann das Wespennest durch einen hierfür zuständigen Fachmann beseitigt werden.
Übrigens: Ein Wespennest entfernen zu lassen, kann je nach Region und Aufwand bis zu 150 Euro kosten.
Wespennest umsiedeln lassen
Eine deutlich tierfreundlichere Alternative ist es, ein Wespennest umsiedeln zu lassen. Umweltschutzorganisationen oder Imker können Ihnen dabei helfen, die Arbeiterinnen zu fangen und das Wespennest vorsichtig zu bergen. Mithilfe eines Saugers, an dem ein Fangkasten angeschlossen ist, können dann weitere frei fliegende Wespen eingefangen werden. Der neue Standort für das Wespennest sollte mindestens vier Kilometer vom alten Nistplatz entfernt liegen, damit die Wespen den Weg zum alten Nest nicht zurückfinden und den neuen Standort annehmen.
Wo bauen Wespen ihre Nester?
Wespen bevorzugen vor allem geschützte Nistplätze, oft auch in der Erde. Gerne nutzen sie dafür zum Beispiel verlassene Mäusenester oder Maulwurfbauten. Aber auch dunkle Hohlräume am Haus, sowie Rollladenkästen und Dachböden kommen infrage und bieten den Wespen bis in den Winter hinein Schutz. Ein paar der besonders geschützten Arten bauen ihre Nester auch freihängend an Bäumen, in Sträuchern oder Hecken.
Wespennest im Garten verhindern
Wer verhindern möchte, dass sich ein Wespenvolk im heimischen Garten ansiedelt, kann dies mit ein paar Tricks tun. So gibt es zum Beispiel bestimmte Gerüche, die Wespen so gar nicht leiden können – etwa den Geruch von Tomaten und Basilikum. Aber auch Citronella, Lavendel und Pfefferminze können die Tiere fernhalten.
Wann stirbt ein Wespennest aus?
Zwar kann ein oberirdischer Wespenbau über Jahre hinweg bestehen, doch wird er vom Wespenvolk nur von Frühling bis Herbst bewohnt. Ab August und bis in den Oktober hinein sterben die Insekten ab. Einzig und allein die begatteten Jungköniginnen überleben und begeben sich auf die Suche nach einem Unterschlupf für den Winter. Wer sich ein verlassenes Wespennest einmal aus der Nähe anschauen möchte, hat im Herbst also die Möglichkeit dazu.
Wie Sie friedlich mit Wespen leben können
Ein Wespennest im Garten muss nicht immer zum Problem werden. Denn beginnt im Sommer die Flugzeit der Wespen, können Sie einiges dafür tun, um ein friedliches Miteinander zu gewähren. Vermeiden Sie zum Beispiel hektische Bewegungen und Erschütterungen, um die Wespen nicht unnötig in Aufruhr zu versetzen. Auch sollten Sie sich dem Nest nie mehr als nötig nähern. Wespen sind bekannt dafür, dieses mit allen Mitteln zu verteidigen. Bei Bedrohung stechen sie notfalls auch mehrmals zu und senden dabei Signalstoffe aus, die wiederum den anderen Wespen des Volks eine Gefahr signalisieren, weshalb auch sie zur Unterstützung heraneilen.
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