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Pflanzen ziehen ohne Eingehen: So klappt es durch Pikieren
Damit Gemüsepflanzen und Blumen richtig gedeihen, sollten Sie diese als Sämling pikieren. Wir verraten, was das genau bedeutet und wie es Schritt für Schritt funktioniert.
Was bedeutet Pikieren?
Viele Sämlinge von Gemüse, Kräutern oder Blumen müssen nach der Aussaat vereinzelt werden – das sogenannte Pikieren. Dabei werden sie quasi auseinandergenommen und anschließend mit Abstand einzeln neu verpflanzt.
Darum sollten Sie unbedingt Pikieren
Das Pikieren von Pflanzen ist nicht immer nur eine Option auf einen üppigeren Wuchs, für viele Gewächse ist es überlebenswichtig. Das gilt vor allem für Pflanzen, die nicht von vornherein einzeln ausgesät werden können, da sie ein feines Saatgut besitzen. Etwa Sommerblumen wie Tagetes oder Zinnie, Paprika oder Chili.
Dass diese Pflanzen pikiert werden müssen, liegt an ihrer Anatomie. Die drei Grundorgane – die Wurzel, der Spross und das Blatt – sind bei jungen Sämlingen noch nicht ganz ausgebildet. Erst die Wurzel und das Blatt sind hier gewachsen. Der Spross entsteht erst etwas später oberhalb der Keimblätter. Wächst der Sämling nun über einen längeren Zeitraum ohne Pikieren, kommt es häufig dazu, dass sich nicht der Spross über die Keimblätter hebt, sondern die Wurzel. Das hat in der Regel zufolge, dass die Pflanze umknickt und eingeht. Deshalb sollten Sie vorher eingreifen und den Sämling in seinem gesunden Wachstum unterstützen.
Wann sollte man Pikieren?
Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren ist also, bevor sich die Wurzel nach oben ausbildet. In der Regel werden Keimlinge pikiert, sobald sie die ersten richtigen Laubblätter zeigen. Im Zweifel pikieren Sie lieber früher, als zu spät.
Anleitung zum Pikieren: So geht es Schritt für Schritt
Beim Pikieren ist es sehr wichtig, dass Sie die gesamte Wurzel in die Erde pflanzen, sodass die Keimblätter Kontakt mit dem Erdreich haben.
Materialien zum Pikieren
- Torffreie, humose, maximal schwachgedüngte Aussaaterde oder Pikiererde
- Ein Gefäß mit Löchern im Boden, das maximal 8 cm hoch ist
- Ein grobes Sieb
- Einen Pikierstab (auf keinen Fall eine Pinzette!)
- Eine Gießkanne mit Brausekopf
Schritt für Schritt Pikieren
- Füllen Sie die Erde in das Gefäß, bis es zu zwei Dritteln voll ist und drücken Sie sie leicht an.
- Sieben Sie nun etwas mehr Erde mit dem Sieb und füllen Sie das Gefäß damit bis zum Rand auf.
- Streichen Sie die Erde gerade und drücken Sie sie leicht an. Es ist wichtig, dass die Oberfläche eben ist, damit das Gießwasser gleichmäßig versickert.
- Bohren Sie nun mit dem Pikierstab ein Loch in die Erde.
- Feuchten Sie die Erde um die Pflanze, die Sie pikieren möchten, leicht an – so ist sie besser herauszulösen.
- Hebeln Sie den einzelnen Keimling vorsichtig mit dem Pikierstab seitlich heraus, wobei Sie versuchen sollten, so viele Wurzeln wie möglich mitzunehmen.
- Anschließend fassen Sie ein Keimblatt zwischen Daumen und Zeigefinger und legen den Sämling quer über das neu gebohrte Loch.
- Das Ende der Wurzel wird nun mit dem Pikierstab hineingedrückt bzw. gezogen, bis sich die Keimblätter auf der Höhe der Erde befinden.
- Drücken Sie die Erde leicht an, bis sie glatt ist.
- Dasselbe können Sie für den nächsten Sämling wiederholen, welchen Sie dann in einem Abstand von 2 cm oder einem neuen Gefäß einpflanzen.
- Gießen Sie den Sämling kräftig an, achten Sie jedoch auf eine sanfte Brause an der Gießkanne.
Sommerblumen und Gemüse benötigen nun eine Temperatur von 15 bis 18 Grad, Zimmerpflanzen 20 Grad und tropische Pflanzen mindestens 22 Grad, um erfolgreich zu gedeihen. Sie können die Pflänzchen bei passender Temperatur stundenweise nach draußen stellen, solange Regen und pralle Sonne vermieden wird, bis sie sich akklimatisiert haben.
