Heute, ohne Zinsen, fehlt meist die direkte Erfahrung mit dem Sparbuch für Kinder, zu sehen, wie Geld mehr wird und wie Sparen funktioniert. Überhaupt scheint „Sparen“ nicht mehr „in“. Solange Kredite fast nichts kosteten, geriet Rücklagen bilden immer mehr aus der Mode. Finanzbilderin Renate Kewenig von finanz-verstand.de und Expertin beim Finanzbildungsportal www.finanztheke.de gibt Tipps für die Geldanlage ihrer Kinder!
Darum sollten Sie rechtzeitig für Ihre Kinder sparen
Es gibt genügend Gründe, eigenes Geld rechtzeitig und schlau an die Seite zu legen:
Ob für die Ausbildung später, Fahrrad oder Führerschein – Kinder kosten Geld und sollen eigentlich lernen, wie Finanzen funktionieren. Für Kinder steht reichlich Zeit zur Verfügung: Damit bieten sich Aktienfonds an, bei Anlagezielen von mehr als zehn Jahren mit monatlichen Raten ab 25 Euro kann das Kinderdepot starten.
Statt überquellender Spielzeugkisten beteiligen sich vielleicht auch Großeltern, Paten und andere Verwandtschaft mit einem Beitrag für das Fondsdepot. Investmentfonds scheinen auf den ersten Blick etwas theoretisch und nicht so griffig, wie ein Sparbuch. Die Idee: Viele Anleger zahlen in den Fonds und dann investiert das Management in die Anlageformen, die für das jeweilige Produkt erlaubt sind. Dabei gibt es Lösungen für jeden Geschmack, defensiv, stabil oder offensiv dynamisch.
Aktienfonds für Kinder anlegen
Langfristig ab zehn Jahren, ideal für Kinder, eignen sich Aktienfonds: Bei genauerem Hinsehen auf unseren Alltag entdecken wir viele Produkte, die wir benutzen, gut finden – warum also nicht in die Unternehmen investieren? In meiner Beratungspraxis vor Jahren war der jüngste aktive Anleger ein Junge mit elf Jahren. Die Mutter hatte angeregt, die Sparbücher ihrer Söhne auf Fondsdepots umzustellen und der Jüngste wollte damals schon tatsächlich selbst an den Beratungsgesprächen teilnehmen! Investmentfonds veröffentlichen zumindest die zehn größten Positionen, die im Fonds vertreten sind. Damit erklärt sich auch Jüngeren, in was sie da sparen: Microsoft, Apple, Nestlé, Colgate-Palmolive, VW… Ob Auto, Handy, Zahncreme oder Müsli – das ist greifbar!
Statt Sparbuch – So legen Sie sinnvoll Geld für Ihre Kinder an
Und so geht’s:
- Die Eltern haben die finanzielle Sorge für ihre Kleinen, daher eröffnen sie ein Depot fürs Kind. Diese kosten bei den meisten Anbietern nichts.
- Mit dem Depot ist ein Verrechnungskonto verknüpft, darauf können Verwandte und Co. einen kleinen monatlichen Beitrag per Dauerauftrag überweisen.
- Mit einem Sparplan-Auftrag erfolgt dann der monatliche Fondskauf vom Verrechnungskonto, ab 25 Euro monatlich möglich.
- Starten sollten Eltern mit einem Aktienfonds, beliebt sind europäische oder weltweite ETF’s, also börsengehandelte Investmentfonds. Ohne Ausgabekosten und mit geringen laufenden Gebühren sind sie sehr gefragt.
- Qualitativ gute klassische Investmentfonds finden sich auch relativ einfach, bei der Auswahl helfen Ratings von Morningstar, Scope oder auch Finanztest. Der Vorteil: Sie können bessere Ergebnisse liefern, gerade in Abwärtsphasen. Ausgabekosten werden oft massiv rabattiert und die höheren laufenden Gebühren werden intern verrechnet, bevor die Rendite ausgewiesen wird.
- Wachsen das Depot und die Sparrate, können ergänzend defensivere Fonds hinzukommen, zum Beispiel Mischfonds.
- Nicht vergessen: Das Depot freistellen, also für die Erträge den Sparerpauschbetrag von 801 Euro pro Kind nutzen!
