Schweißausbrüche: Diese Ursachen kann übermäßiges Schwitzen haben

Ob Hitzewallungen in den Wechseljahren oder aufgrund der Einnahme bestimmter Medikamente – Schweißausbrüche sind für die Leidtragenden niemals angenehm und können in verschiedenen Situationen auftreten. Erfahren Sie hier mehr über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. 

Schweißausbrüche können in verschiedenen Situationen auftreten. Körperliche Anstrengung, Stress oder Angst sind klassische Auslöser für diesen Zustand. In manchen Fällen können Schweißausbrüche jedoch auch ein Symptom für eine Erkrankung sein. Wir kennen die häufigsten Ursachen und wissen, wie Sie diese behandeln können. 

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Schweißausbrüche: Ursachen und Symptome

Schweißflecken oder ein Schweißgeruch können für betroffene Person sehr belastend sein. Warum wir stark schwitzen, kann dabei eine Vielzahl an Ursachen haben, die von unbedenklich bis hin zu hormonellen Faktoren und Krankheiten reichen. Bei der Suche nach der Ursache kommt es darauf an, in welchen Situationen die Schweißausbrüche auftreten, welche Temperaturen herrschen oder ob Medikamente eingenommen werden.  

  • Körperliche Anstrengung: Wenn der Körper überhitzt ist, versucht er sich durch Schwitzen abzukühlen. Dies kann bei körperlicher Anstrengung wie Sport oder harter Arbeit auftreten. Bei körperlicher Anstrengung oder Hitze sind Schweißausbrüche normal und es werden keine weiteren Symptome verursacht.
  • Stress und Angst: Wenn wir gestresst oder ängstlich sind, kann unser Körper Adrenalin freisetzen, was zu einem Anstieg der Körpertemperatur führt und Schweißausbrüche verursacht. Wenn Schweißausbrüche aufgrund von Stress oder Angst auftreten, können sie von anderen Symptomen wie Herzklopfen, Zittern und Atemnot begleitet sein.
  • Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen im Körper können ebenfalls Schweißausbrüche verursachen. Dies kann während der Wechseljahre bei Frauen oder bei hormonellen Störungen wie Hyperthyreose oder Hypoglykämie auftreten. Letztes kann bei einer Diabetes- oder Schilddrüsen-Erkrankung der Fall sein. 
  • Medikamente: Einige Medikamente können Schweißausbrüche als Nebenwirkung haben. Dazu gehören Antidepressiva, Blutdruckmedikamente und Schmerzmittel.
  • Infektionen: Infektionen wie Tuberkulose, HIV und Malaria können Schweißausbrüche verursachen. Die Symptome von Schweißausbrüchen können hier je nach Ursache variieren.
  • Hyperhidrose: Schweißhände, Schweißachseln oder schwitzen am ganzen Körper, an einer Hyperhidrose leiden etwa 1 bis 2 % der Bevölkerung. Erkrankte Menschen schwitzen übermäßig stark, ohne dass es dafür einen ersichtlichen Grund gibt und sind deswegen aufgrund von Scham häufig im Alltag eingeschränkt. Eine Hyperhidrose kann mit Medikamenten behandelt werden. 

Schweißausbrüche in den Wechseljahren

Schweißausbrüche gehören zu den häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren. Sie treten aufgrund der hormonellen Veränderungen im Körper auf und können für Frauen sehr belastend sein. Die Schweißausbrüche treten sowohl tagsüber als auch nachts auf. Schlafstörungen sind daher ein weiterer Faktor. 

Betroffene Frauen berichten von einem plötzlichen Gefühl der Hitze, gefolgt von starkem Schwitzen. Die Intensität und Häufigkeit der Schweißausbrüche kann von Frau zu Frau variieren. Um mit diesen Beschwerden umzugehen, kann eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation hilfreich sein. In schweren Fällen können auch Hormontherapien helfen. Es ist wichtig, dass betroffene Frauen sich nicht scheuen, mit ihrem Arzt über ihre Beschwerden zu sprechen und gemeinsam eine passende Behandlung zu finden.

Schweißausbrüche in der Nacht

Schweißausbrüche in der Nacht können unangenehm sein und stören den Schlaf. Eigentlich sind wir im Schlaf im Ruhemodus und sollen daher natürlicherweise nicht übermäßig schwitzen. Eine Ursache kann eine Überproduktion von Schweiß aufgrund einer Erkrankung wie beispielsweise Fieber oder einer Schilddrüsenüberfunktion sein. Auch Medikamente können zu Schweißausbrüchen führen. Selbst Stress oder Angst können den Körper dazu veranlassen kann, in der Nacht mehr Schweiß zu produzieren.

Unser Tipp: Um Schweißausbrüche in der Nacht zu mindern, können Sie bestimmte Maßnahmen ergreifen. Das Tragen von atmungsaktiver Kleidung oder das Vermeiden von schweren Mahlzeiten vor dem Schlafengehen sind Aspekte, die eine Linderung bringen können. Wenn die Schweißausbrüche jedoch anhalten oder mit weiteren Symptomen einhergehen, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Schweißausbrüche nach dem Essen

Auch Schweißausbrüche nach dem Essen können verschiedene Ursachen haben. Eine mögliche Erklärung ist eine Überproduktion von Insulin, die zu einer Unterzuckerung führt. Der Körper reagiert darauf mit Schweißausbrüchen, um den Blutzuckerspiegel wieder zu erhöhen. Auch scharfes Essen oder Alkohol können zu Schweißausbrüchen führen, da sie den Stoffwechsel anregen und den Körper aufheizen. In manchen Fällen können auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien Auslöser eines Schweißausbruches sein. Sollte der Zustand nach dem Essen häufig auftreten, sollten Sie wieder einen Arzt konsultieren, um die genaue Ursache abzuklären. 

Was passiert im Körper beim Schwitzen?

Schwitzen ist ein natürlicher Prozess des Körpers, um die Körpertemperatur zu regulieren. Wenn der Körper überhitzt ist, öffnen sich die Schweißdrüsen und produzieren Schweiß, der auf der Haut verdunstet und so Wärme abführt. Dabei werden auch Giftstoffe aus dem Körper ausgeschieden. Der Schweiß besteht hauptsächlich aus Wasser und Salz, aber auch aus anderen Stoffen wie Harnstoff oder Milchsäure. Durch das Schwitzen wird der Flüssigkeitshaushalt des Körpers reguliert und der pH-Wert stabilisiert. Bei körperlicher Anstrengung oder bei hohen Temperaturen kann der Körper bis zu zwei Liter Schweiß pro Stunde produzieren. Es ist wichtig, den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen, um einen Flüssigkeitsmangel zu vermeiden.

Behandlung von Schweißausbrüchen

Logischerweise hängt die Behandlung von Schweißausbrüchen von der Ursache ab. Sollen Schweißausbrüche aufgrund von körperlicher Anstrengung oder Hitze auftreten, kann eine Abkühlung des Körpers durch Duschen oder Trinken von kaltem Wasser schnell helfen. Bei Stress oder Angst sind Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation ein Hilfsmittel, welches eine Verbesserung hervorbringen können. In seltenen Fällen kann auch eine Therapie oder Medikamente zur Behandlung von Angstzuständen erforderlich sein. Sollten Schweißausbrüche aufgrund einer Erkrankung auftreten, muss die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Dies kann die Einnahme von Medikamenten erfordern. 

Prävention von Schweißausbrüchen

Sie haben das Gefühl, dass Sie schnell schwitzen, dies aber keine gesundheitsgefährdende Ursache hat? Sollten Erkrankungen ausgeschlossen sein, können Sie mit ein paar Maßnahmen dafür sorgen, dass Schweißausbrüche verhindert werden. Ausprobieren lohnt sich. 

  • Vermeiden Sie übermäßige körperliche Anstrengung bei heißem Wetter.
  • Vermeiden Sie stressige Situationen, wenn möglich.
  • Tragen Sie lockere Kleidung aus atmungsaktiven Materialien.
  • Vermeiden Sie scharfe Gewürze und Alkohol, die Schweißausbrüche auslösen können.
  • Vermeiden Sie enge Schuhe und Socken, die zu Fußschweiß führen können.
  • Setzen Sie auf Traubensilberkerze-Präparate, die bei von den Wechseljahren bedingten Schweißausbrüchen helfen. 

Sollten Schweißausbrüche aufgrund einer Erkrankung auftreten, ist es wichtig, die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln, um Schweißausbrüche zu verhindern.

Können Schweißausbrüche ein Symptom für einen Tumor sein? 

Schweißausbrüche können als Ursache auch eine Tumorerkrankung haben. Gerade dann, wenn diese plötzlich, ohne ersichtlichen Grund und häufig in der Nacht auftreten. Daher ist es wichtig, bei übermäßigen Schweißausbrüchen, die Ursache abzuklären. Natürlich muss nicht jeder Schweißausbruch auf eine Tumorerkrankung hinweisen. Sollten Sie allerdings weitere ungewöhnliche Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder Antriebslosigkeit verspüren, kann es von Vorteil sein, schnell einen Arzt aufzusuchen. Denn hierbei könnte es sich um das sogenannte paraneoplastisches Syndrom handeln, eine Abwehrreaktion des Körpers, welche durch die Krebserkrankung hervorgerufen wird.