Juckreiz im Intimbereich – nicht gerade das angenehmste Thema. Und doch lohnt es sich, darüber zu sprechen. Welche Ursachen liegen dem unangenehmen Juckreiz in der Scheide zugrunde? Und welche Hausmittel eignen sich zur Behandlung? Wir haben Antworten auf die wohl wichtigsten Fragen.
Inhaltsverzeichnis
- Scheidenjuckreiz: Was sind die Ursachen?
- Scheidenpilz nach der Einnahme von Medikamenten
- Jucken im Intimbereich: Wann zum Arzt?
- Welche Hausmittel zur Behandlung von Scheidenjuckreiz?
- Im Video: Die besten Tipps für die richtige Intimpflege
- So lässt sich Scheidenjuckreiz vorbeugen
- Wenn die Beschwerden vor allem in der Nacht auftreten
Scheidenjuckreiz: Was sind die Ursachen?
Ein Juckreiz in der Scheide kann viele Ursachen haben. Oft ist es einfach nur die Unterwäsche, die für das Jucken im Intimbereich sorgt. Sei es, weil sie nicht richtig sitzt oder das Material unangenehm auf der Haut liegt. Weitaus problematischer wird es jedoch, wenn eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien der Grund für den Scheidenjuckreiz ist. Ein Juckreiz ist oft das erste Anzeichen dafür, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Schuld daran sind oft Antibiotika, die Pille, aber auch Blutungen, hormonelle Umstellungen oder ganz einfach Stress. Einen Scheidenpilz erkennt man zumeist an einem weißlich-krümeligen Ausfluss, der Ausfluss bei einer bakteriellen Infektion riecht oft leicht fischig.
Scheidenpilz nach der Einnahme von Medikamenten
Oft kommt es nach der Einnahme von Medikamenten wie z. B. Antibiotika zu Scheidenjuckreiz bei Frauen. Sie beseitigen nämlich nicht nur gefährliche Bakterien, sondern eben auch die guten – und bringen damit das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht.
Jucken im Intimbereich: Wann zum Arzt?
Wer unter Scheidenjuckreiz leidet, kann versuchen, diesen zunächst einmal mit Hausmitteln zu behandeln. Sollten sich die Symptome jedoch innerhalb von drei Tagen nicht verbessern, ist der Besuch einer gynäkologischen Praxis ratsam. Hefepilze zum Beispiel lassen sich schnell mit einem Abstrich nachweisen.
Hier verraten wir, welche Medikamente bei Scheidenpilz helfen >>
Auch wenn sich Symptome entwickeln, die auf eine Infektion hinweisen, ist es ratsam, einen Gynäkologen zu konsultieren. Zu diesen Symptomen zählen zum Beispiel Schmerzen sowie ein grünlicher, gelber oder grauer Ausfluss. Auch ein starker Geruch sowie Blasen oder Pustel im Bereich der Scheide zählen zu den Symptomen, die unbedingt vom Gynäkologen abgeklärt werden sollten.
Welche Hausmittel zur Behandlung von Scheidenjuckreiz?
Scheidenjuckreiz lässt sich gut mit Hausmitteln bekämpfen. Besonders gerne greifen Frauen hierbei auf Joghurt zurück, den sie mit einem Tampon in die Vagina einführen. Joghurt enthält Milchsäurebakterien, die für ein gesundes Scheidenmilieu sorgen. Auch lindert der Joghurt den Juckreiz. In Kombination mit Honig, der eine entzündungshemmende Wirkung hat, lässt sich auch eine Intim-Maske gegen den Juckreiz herstellen. Die Wirkung des Hausmittels ist jedoch nicht bewiesen und einige Ärzte raten sogar davon ab.
Besser ist eine Behandlung mit Kamille, die eine reizmildernde Wirkung auf den Intimbereich haben soll. Aus Wasser und Kamille lässt sich gut ein Sitzbad herstellen. Kokosöl ist ebenfalls ein bewährtes Hausmittel bei Scheidenjuckreiz. Vor allem bei Scheidenpilz verschafft es schnelle Linderung, da es den Pilz abtötet und bei der Regeneration der Haut hilft. Gleiches gilt für Teebaumöl.
Wichtig: Bei akuten und fortgeschritteneren Symptomen helfen meist nur Antipilzmittel aus der Apotheke, sogenannte Antimykotika. Die meisten Antimykotika sind rezeptfrei erhältlich, bei wiederkehrenden Infektionen oder Komplikationen solle aber unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Im Video: Die besten Tipps für die richtige Intimpflege
So lässt sich Scheidenjuckreiz vorbeugen
Ist die Scheidenflora einer Frau erst einmal aus dem Gleichgewicht geraten, hat eine Pilzinfektion leichtes Spiel. Eine entsprechende Intimpflege hilft dabei, dies zu verhindern – und so auch dem Juckreiz im Intimbereich vorzubeugen. Am besten ist es, den Genitalbereich immer nur mit Wasser zu waschen, um das natürliche Gleichgewicht nicht zu stören. Auch ist es völlig ausreichend, nur den äußeren Intimbereich zu reinigen.
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Da Erreger ein feuchtes und warmes Klima bevorzugen, ist es außerdem ratsam, atmungsaktive Unterwäsche zu tragen. Materialien, die bei 60 °C gewaschen werden können, sind noch immer die beste Wahl, denn eine solch hohe Temperatur tötet Erreger in den allermeisten Fällen ab. Beim Geschlechtsverkehr schützen Kondome vor sexuell übertragbare Erkrankungen, die mit einem Juckreiz im Genitalbereich einhergehen könnten.
Manchmal hilft es auch, die Ernährung ein wenig umzustellen, um dem Jucken in der Scheide vorzubeugen. Probiotika zum Beispiel bekämpfen Hefepilzinfektionen, in dem sie die "guten Bakterien" fördern. Sie sind vor allem in Joghurt, Kombucha und Kimchi enthalten, es gibt aber auch Nahrungsergänzungsmittel, die helfen können.
Wenn die Beschwerden vor allem in der Nacht auftreten
Juckreiz im Bereich der Scheide ist schon unangenehm genug – noch lästiger wird es, wenn dieser vor allem in der Nacht auftritt und so den Schlaf stört. Auch in der Nacht empfiehlt es sich daher, auf Wäsche aus Baumwolle zu setzen. Eine kühle Schlafumgebung kann ebenfalls dabei helfen, die Beschwerden zu lindern. Denn wer öfter verschwitzt aufwacht, riskiert Irritationen im Intimbereich.
Die Wahl der richtigen Periodenprodukte ist ebenfalls entscheidend – vor allem in der Nacht, wenn sie bis zu acht Stunden getragen werden. Am besten sind plastikfreie Produkte, da das Plastik in herkömmlichen Produkten die Haut nicht atmen lässt und so ein schwitziges, unangenehmes Klima verursacht. Auch Periodenprodukte mit Duftstoffen können die empfindliche Haut im Bereich der Scheide irritieren.
