
Äpfel massieren zwar auf natürliche Weise das Zahnfleisch. Es ist aber ein Mythos, dass sie das Putzen ersetzen könnten. Im Gegenteil: Sie können sogar Karies verursachen, weil sie Zucker und Fruchtsäure enthalten.
Bleaching Das „Weißmachen“ der Zähne beim Zahnarzt ist eine rein kosmetische Maßnahme und hat keinen Gesundheitseffekt. Übrigens: Kunststoff-Füllungen können nicht aufgehellt werden. Daher besteht die Gefahr, dass sie nach der Behandlung dunkler sind als die gebleichten Zähne.
Calcium ist neben anderen Mineralstoffen wie Phosphor und Fluorid „Baustoff“ der Zähne. Eine Ernährung mit ausreichend Calcium ist wichtig für den Aufbau und die Erhaltung eines stabilen Zahnschmelzes. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen eine Calcium-Zufuhr von 1000 mg pro Tag. Gute Calcium-Lieferanten sind beispielsweise Milch (300 mg pro 0,25 l), Parmesan (1300 mg pro 100 g) sowie Champignons (200 mg pro 100 g).
Dental-Laser sind eine neuartige Alternative zum Bohrer. Die Vorteile: Die Behandlung mit gebündeltem Licht ist präziser, schonender für den Zahn und meistens sogar weniger schmerzhaft. Allerdings zahlen die Kassen diese Technik nicht (ab ca. 50 Euro pro Zahn).
Energydrinks gelten als besonders ungesund fürs Gebiss. Die Muntermacher-Drinks enthalten sehr viel Säure, zeigte eine Studie der Southern Illinois University in den USA. Die Forscher simulierten den täglichen Konsum solcher Getränke im Labortest. Nach fünf Tagen zeigen sich bereits sichtbare Schäden am Zahnschmelz. Wer auf solche Getränke nicht verzichten will, sollte sie zumindest schnell trinken, raten die Experten. Danach die Zähne mit Wasser spülen und etwa 20 Minuten später gründlich putzen.
Fones-Technik („Rotationstechnik“) heißt laut neuesten Studien der Universität Gießen die beste Putzmethode für die Handzahnbürste: Man zieht dabei kleine Kreise auf den Zähnen bis zum Zahnfleischrand – so ähnlich, wie es die elektrischen Modelle automatisch machen. „Von Rot nach Weiß“ zu putzen, wie es viele als Kinder gelernt haben, empfehlen Experten heute nicht mehr.
Geschmack spielt bei der Wahl der Zahnpasta keine Rolle. Egal, ob sie nach Zitrone, Minze oder gar seifig schmeckt – wichtig ist nur, dass sie Fluoride enthält. Tipp: Bei Zahncremes reicht eine erbsengroße Menge völlig aus. Mehr auf die Bürste zu tun bringt keinen Vorteil.
Hypnose kann helfen, Betäubungsmittel zu sparen. Wer sich für die Zahnbehandlung in Trance versetzen lässt, braucht im Schnitt nur ein Viertel der üblichen Dosis. Rund 3000 Zahnärzte in Deutschland bieten ihren Patienten Hypnose an (Adressen z. B. unter www.dgzh.de). Die Kosten (ca. 90 Euro pro Sitzung) übernehmen die Krankenkassen allerdings nicht.
Implantate sind keine kompletten Zähne, sondern nur künstliche Zahnwurzeln, auf die später der Zahnersatz befestigt wird. Bis so ein Sockel eingewachsen ist, dauert es sechs Wochen bis drei Monate. Japaner sind traditionell gut vor Parodontitis (Zahnfleischentzündung) geschützt.
Japanischer grüner Tee stärkt nämlich das Zahnfleisch, fanden Wissenschaftler der Universität Kyushu heraus. „Mit jeder Tasse Grüntee verbesserten sich die Werte unserer Parodontitis-Patienten“, so der Forschungsleiter, Professor Yoshihiro Shimazaki.
Kokosöl könnte bald Bestandteil von Zahnpasta sein. Irische Forscher des Athlone Institute haben entdeckt, dass es vor Karies schützt. „Die Kokosöle haben zudem einen entzündungshemmenden Effekt“, erklärt Studienleiter Dr. Damien Brady. „Es hilft also auch bei Zahnfleischproblemen.“
Lachgas wird jetzt von immer mehr Zahnärzten als Alternative zur Spritze angeboten (für ca. 100 Euro, die man zuzahlen muss). Die Vorteile des Gasgemischs: Es wirkt auch angstreduzierend. Und es ist nebenwirkungsfrei: Moderne Geräte haben eine Sperre eingebaut, die automatisch Überdosierung verhindert.
Mundduschen spülen nur lose anhängende Speisereste und mit der Bürste zuvor gelösten Zahnbelag weg. Sie erreicht allerdings auch schwer zugängliche Stellen, an die eine Zahnbürste nicht herankommt. Experten empfehlen sie deshalb als Plus zu Bürste und Zahnseide.
Veneers, Weisheitszähne und Zahnpasta
Naschen schadet den Zähnen am meisten, wenn man über den Tag verteilt immer wieder zu Süßem greift. Gesünder fürs Gebiss: sich nach dem Hauptgang ein verführerisches Dessert gönnen und etwa 20 Minuten später die Zähne putzen.
Osteoporose (Knochenschwund) kann auch den Kiefer befallen und die Zähne lockern. Droht ein Zahn auszufallen, kann das auch ein erstes Zeichen dieser Krankheit sein. Mehr Infos: www.osteoporose.org.
Profireinigung beim Zahnarzt (PZR) – etwa alle drei bis sechs Monate – ist empfehlenswert: Studien zeigen, dass sich durch diese Prophylaxe die Mundgesundheit deutlich verbessert. Inzwischen übernehmen auch einige gesetzliche Kassen zumindest teilweise die Kosten (ab ca. 60 Euro). Nachfragen lohnt sich.
Quecksilber in Amalgamfüllungen wurde lange verteufelt. Heute ist wissenschaftlich belegt: Es löst keine Allergien aus, und es gibt keinen Grund, auf das sehr haltbare und preiswerte Amalgam zu verzichten.
RDA-Wert heißt der Indikator für die „Schmirgelwirkung“ der Putzteilchen in Zahncremes. Je geringer diese „Radioactive Dentin Abrasion“ ist, desto schonender verläuft die Reinigung. Experten empfehlen Produkte mit RDA-Werten von 30 bis 80. „Weißmacher“-Pasten, die einen RDA-Wert von mehr als 80 haben, sollte man nicht täglich verwenden. Ein RDA-Wert unter 30 ist allerdings auch nicht empfehlenswert, weil damit die Putzwirkung zu gering ist.
Salz, das mit Fluorid angereichert ist, kann ein Baustein zum Kariesschutz sein. Experten empfehlen, zu Hause immer damit zu würzen, da Fluoridsalz in Kantinen und Restaurants nicht verwendet wird.
Tinnitus, dauerhaftes Pfeifen, Brummen oder Rauschen im Ohr, kann durch eine Fehlstellung des Kiefers ausgelöst werden. Verspannte Muskeln im Kopfbereich können nämlich die Kiefergelenke unter Spannung setzen. Dadurch sind Durchblutungsstörungen im Gehörgang möglich. Wer Tinnitus hat, sollte deshalb immer auch den Zahnarzt prüfen lassen, ob beispielsweise eine Aufbissschiene helfen kann.
Überempfindlichkeit der Zähne ist ein häufiges Problem – jeder Vierte leidet darunter. Schuld sind freiliegende Zahnhälse. Die Ursache ist oft falsches Putzen: Viele Menschen drücken die Zahnbürste zu stark auf. Abhilfe schaffen können Zahnärzte durch eine künstliche Isolierschicht.
Veneers sind Verblendungen, die aus zu weit auseinanderstehenden Zähnen, abgesplitterten Ecken oder unregelmäßigen Zahnkanten mit wenig Aufwand ein makelloses Gebiss machen können. Moderne Materialien sind heute so dünn, dass der Zahnschmelz vor der Anbringung kaum oder sogar überhaupt nicht beschliffen werden muss. Da der Zahnschmelz als natürliche Schutzhülle bestehen bleibt, verringert sich die Gefahr von Kariesbefall und Schmerzempfindlichkeit des verblendeten Zahns.
Weisheitszähne wachsen zwar den meisten Menschen irgendwann. Doch bei rund 80 Prozent haben sie im Kiefer gar keinen Platz. Eine Entfernung der Weisheitszähne ist also eher die Regel als die Ausnahme. Das Ziehen kann allerdings unangenehm sein. Oft sind nämlich die Wurzeln miteinander verwachsen oder hakenförmig gebogen.
Xylit ist ein Zuckerersatzstoff, der nachweislich die Zähne schützt. Er beeinträchtigt den Stoffwechsel von kariesauslösenden Bakterien. Allerdings stimmt es nicht, dass man auf die Zahnpflege verzichten könnte, wenn man Kaugummis mit Xylit verwendet. Studien zeigen, dass selbst nach dreiminütigem Kauen nicht einmal 20 Prozent des Zahnbelags („Plaque“) entfernt werden. Dagegen putzt man mit einer Zahnbürste bis zu 90 Prozent des Belags weg.
Yoga kann tatsächlich die Zähne schützen! Denn wer so gestresst ist, dass er „auf dem Zahnfleisch geht“ oder ständig „die Zähne zusammenbeißt“, läuft tatsächlich Gefahr, sein Gebiss zu schädigen. Ganzheitliche Entspannung mit Yoga verbessert also auch die Mundgesundheit. Spezielle Übungen gibt es zum Beispiel in „Entspannungstraining für Kiefer, Nacken, Schultern“ von Heike Höfler (Trias, als Buch oder CD, jeweils 14,95 Euro).
Zahnseide ist in Deutschland unbeliebt – nur jeder Fünfte besitzt überhaupt welche. Sie regelmäßig zu benutzen ist aber wichtig: Bakterien, die das Zahnfleisch angreifen, sitzen vor allem in den Zahnzwischenräumen.
