
Autsch! Schmerzen im Kiefer sind eine Qual. Wie gut, dass ein kranker Zahn oft noch gerettet werden kann, etwa durch eine Wurzelbehandlung. Muss dieser jedoch gezogen werden, stellt sich Betroffenen die Frage: Soll ein Implantat die Lücke schließen oder doch lieber eine Brücke?
Eine Zweitmeinung kann Kosten senken
„Vor- und Nachteile haben beide Arten von Zahnersatz“, sagt Dr. Diana Svoboda von der Essener diPura Zahnklinik. „Sind die Zähne neben der Lücke einwandfrei, rate ich aber eher zum Implantat als zur Brücke. Bei manchen Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes oder bestimmten Herzerkrankungen, ist eine Rücksprache mit dem Facharzt sinnvoll, um Risiken abzuklären.“ Bei einem Implantat handelt es sich um eine künstliche Zahnwurzel aus Keramik oder Titan, die mit dem Kieferknochen verwachsen ist. „Anders als bei der Brücke bleibt beim Implantat die Zahnsubstanz der Nachbarzähne erhalten. Außerdem verteilt sich der Druck besser als bei einer klassischen Brücke, bei der er nur auf die abgeschliffenen Zahnstümpfe abgeleitet wird“, so die Expertin.
Noch ein Plus: Implantate können bei optimaler Pflege, etwa mit Interdentalbürsten und entzündungshemmender Zahnpasta, sehr lange halten. Einen Nachteil haben Implantate laut Dr. Svoboda dennoch: Sie sind meist teurer als Brücken. Daher lohnt sich ein Kostenvergleich, sobald der individuelle Heil- und Kostenplan vorliegt.
Auf die Zahnpflege kommt es an
„Brücken halten bei gewissenhafter Mundhygiene etwa 15 bis 20 Jahre und haben den Vorteil, dass bereits geschädigte oder überkronte Nachbarzähne ohne Mehrkosten mitbehandelt werden“, sagt Dr. Svoboda. Allerdings bietet die Konstruktion nur Halt, solange die Lücke klein genug ist.
„Als Faustregel gilt für Brücken: bis maximal drei fehlende Zähne. Dies ist aber auch abhängig davon, ob der Zahn ersatz im Seiten- oder Frontzahnbereich erfolgt“, so die Expertin. „Leider können sich unter der Brücke Bakterien ansammeln, die zu Zahnfleischentzündungen führen und zu Karies. Schlimmstenfalls ist der Verlust der Brücke die Folge.“ Doch das lässt sich zum Glück durch die richtige Zahnpflege morgens und abends vermeiden.
