Corona-Prognose für Ostern: Droht ein Lockdown nach dem anderen?

Corona-Prognose für Ostern: Droht ein Lockdown nach dem anderen?

RKI-Chef Wieler warnt: Die Dritte Corona-Welle hat begonnen. Aufgrund der Virus-Mutationen und vorsichtigen Lockerungen steigen die Fallzahlen wieder an. Doch wie lange wird diese Welle anhalten und worauf müssen wir uns an Ostern einstellen? Virologe Drosten spricht eine bittere Prognose für Ostern aus.

Laut RKI startet die dritte Welle

Genau ein Jahr nach der Erklärung der Corona-Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation hat in Deutschland nach Überzeugung des Robert-Koch-Instituts die dritte Corona-Welle begonnen. Stark ansteckende Virus-Mutationen sowie leichte Lockerungen der Kontaktbeschränkungen treiben die Zahlen langsam wieder nach oben.

Laut RKI-Chef Wieler sei es deshalb trotz des Impfstartes besonders wichtig, weiterhin alle geltenden Schutzmaßnahmen wie Maske tragen, Abstand halten, Hände waschen und Kontaktreduzierungen einzuhalten.

Drostens düstere Prognose für Ostern: Ähnliche Situation wie um Weihnachten

Virologe Christian Drosten bedauert besonders die aktuellen Entwicklungen um den diskutierten Impfstoff AstraZeneca, der aufgrund von ungeklärten Thrombosefällen in Deutschland temporär ausgesetzt wurde. Im Moment sollte man vor allem daran denken, "dass wir diesen Impfstoff brauchen", so Drosten am Dienstag im NDR-Podcast. 

Wir werden kurz nach Ostern eine Situation haben, wie um Weihnachten herum.

prognostiziert der Virologe weiter. Aufgrund der sich ausbreitenden Mutation B.1.1.7, deren Anteil bei den auftretenden Fällen mittlerweile bei drei Viertel liegt, erwartet Drosten einen drastisch erschwerten Verlauf der Situation. 

Wettlauf gegen die Zeit: Impfungen müssen schneller vorangehen

Auch, wenn die Impfungen weltweit auf Hochtouren laufen, handele es sich laut Wieler um einen Wettlauf gegen das mutierende Virus.

Momentan ist in Deutschland 3,7 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Frankreich hat um die 3,3 Prozent Geimpfte, die Niederlande liegen bei etwa 2,9 Prozent. Eine Herdenimmunität besteht jedoch erst bei ca. 60 bis 70 Prozent geimpfter Bevölkerung. Israel ist diesem Ziel deutlich näher: Bereits knapp 51 Prozent der Bevölkerung wurde bisher geimpft. Um eine vierte Corona-Welle und eventuell weitere gefährliche Mutationen zu verhindern, muss Europa diesem Beispiel folgen und all seine verfügbaren Ressourcen auf das Verimpfen der Vakzine konzentrieren.

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Vierte Corona-Welle verhindern: So erreichen wir die Herdenimmunität

Wichtig, um eine vierte Corona-Welle zu verhindern: ein schnelles Vorgehen bei den Corona-Impfungen der breiten Bevölkerung. Gibt es keine weiteren Ausfälle bei der Impfstoffproduktion und -lieferung, blickt Wieler der Pandemiebekämpfung jedoch positiv entgegen.

Laut des RKI könnten bei zügiger Abwicklung im Herbst 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sein – was die Auflösung der Corona-Schutzmaßnahmen bedeuten könnte. Bis dahin gilt jedoch für jeden Einzelnen: Die strengen Einhaltungen der AHA-Regeln (Abstand halten, Hygienevorschriften einhalten, Alltag mit Maske) ist ein unverzichtbarer Schritt in der Pandemiebekämpfung.

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