Woher kommt die Tradition der Ostereier?
Ohne Ostereier kein Ostern! Ob hartgekocht, gefärbt oder aus leckerer Schokolade – sie sind einfach ein Muss. Doch warum suchen wir eigentlich Ostereier und was haben Eier mit dem christlichen Fest zu tun?
Das Ei galt schon immer als Symbol des Lebens und der Wiedergeburt. Kein Wunder, schließlich schlüpft daraus neues Leben.
Schon im alten Ägypten wurden im Frühling bunte Eier verschenkt, um den Beginn des neuen Jahres mit dem heiligen Symbol des Lebens zu feiern. Eine Theorie lautet, dass dieser Brauch vom Christentum zu Ostern aufgegriffen wurde: Das Küken, das aus dem Ei schlüpft, erinnert an die Wiederauferstehung Jesu am Ostersonntag. Deshalb ist das Ei ein wichtiges Symbol für das Osterfest.
Die bunten Farben stammen einer Theorie zufolge daher, dass Eier früher rot eingefärbt haben, um an das vergossene Blut Jesu zu erinnern. Mit der Zeit färbte man die Eier auch in anderen Farben bunt ein.
Eine weitere Theorie besagt, dass man während der Fastenzeit vor Ostern keine Eier verspeisen durfte. Damit sie nicht verdarben, wurden sie hart gekocht. Um sie nicht mit den frischen Eiern zu verwechseln, färbte man sie ein. An Ostern, wenn die Fastenzeit vorbei ist und wieder Eier gegessen wurde, wurden die bunten Eier hervorgeholt.
Noch mehr Wissenswertes rund um Ostereier lesen Sie hier >>
Im Video: Die skurrilsten Osterbräuche der Welt
Woher stammt der Name Osterhase?
Hasen sind ebenfalls seit langer Zeit ein Symbol für Fruchtbarkeit. Die Tiere vermehren sich im Frühling mit als Erstes und zeugen besonders viele Nachkommen. Deshalb wurden sie als Boten der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara gefeiert. Eine mögliche Theorie ist, dass sich davon der Begriff Ostern ableitet.
Warum gibt es den Osterhasen?
Vor über 300 Jahren, in 1682, soll ein Arzt aus Heidelberg den Osterhasen zum ersten Mal erwähnt haben. Der Brauch soll daraufhin im Elsass, der Pfalz und am Oberrhein entstanden sein, wie das ZDF berichtet.
Warum bringt der Osterhase Eier?
Der Osterhase bringt am Ostersonntag natürlich traditionell die Ostereier, die er versteckt, damit sie anschließend von den Kindern gesucht und gefunden werden können. So der traditionelle Brauch. Doch was hat ein Hase eigentlich mit Eiern zutun? Ganz genau ist dies niemandem bekannt.
Eine Theorie lautet, dass Hasen sich im Frühling in die Dörfer trauten, um Futter zu suchen. Normalerweise sind Hasen scheue Tiere und halten sich von Menschen fern – nach einem harten Winter war das Futter jedoch rar und die Not der Hasen groß. Menschen interpretierten dies fehl und glaubten früher, die Hasen kämen in die Gärten, um Eier zu verstecken.
Eine andere Theorie erzählt davon, dass Erwachsene sich den Hasen absichtlich ausdachten, um ihren Kindern zu erklären, wer die von ihnen verteilten Ostereier im Garten versteckt. Da Hasen flinke Tiere sind, kann man sie dabei kaum erwischen.
Früher war der Osterhase übrigens nicht überall der dominierende Osterbrauch. Auch andere Tiere wurden als Osterei-Überbringer gefeiert: zum Beispiel den Hahn, den Kuckuck, den Storch oder den Fuchs.
Was hat der Osterhase mit Jesus zu tun?
Der Hase war bereits ab dem Jahr 600 ein Symbol für Christus. Er stand, wie bereits erwähnt, für Fruchtbarkeit, Geburt und Leben. Da Ostern sich mit der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus Christi beschäftigt, ist es denkbar, dass der Hase deshalb auch hier als Symbol eingebracht wurde. Schließlich erstand Jesus Christus an Ostern von den Toten auf, ihm wurde neue Lebenskraft eingehaucht. Da der Hase dies symbolisierte, kann er in die Geschichte eingebracht worden sein.
Wo wohnt der Osterhase in echt?
Tatsächlich gibt es einen (fast) echten Osterhasen. Er wohnt in der Gemeinde Ostereistedt in Niedersachsen. Das haben zumindest Kinder so entschieden. Im Wald auf einer Lichtung wohnt dort der Osterhase Hanni Hase. Zwar hat der Name der 900-Einwohner-Gemeinde nicht wirklich etwas mit Ostern oder Eiern zutun – er überzeugte jedoch genug Kinder davon, dass der Osterhase dort wohnen müsse.
Kinder können dem Osterhasen deshalb sogar offiziell Post schicken. Seit 40 Jahren kümmern sich ehrenamtliche Postbeamte um Briefe von Kindern, die an den Osterhasen adressiert sind. Das Osterhasenbüro liegt in Zeven, zu dem Ostereistedt postalisch gehört. Dort landeten im letzten Jahr um die 80.000 Briefe – sogar aus Amerika, Russland oder China. Wer rechtzeitig und kreativ schreibt, bekommt vielleicht auch eine Antwort.
Die offizielle Adresse des Osterhasen Postamtes lautet:
Hanni Hase
Am Waldrand 12
27494 Ostereistedt