Läuse-Alarm in der Schule oder Kita? So verhalten Sie sich richtig

Läuse-Alarm in der Schule oder Kita? So verhalten Sie sich richtig

Wo Menschen die Köpfe zusammenstecken, sind Kopfläuse fast unvermeidlich. Übertragen werden die unbeliebten Tierchen nämlich durch direkten Kopf-zu-Kopf-Kontakt. Deshalb gibt es vor allem Läuse im Kindergarten und in der Schule. Dann heißt es: „Läuse-Alarm!“ Hier erfahren Sie, was in einem solchen Fall zu tun ist.

© Note Thanun on Unsplash

Kopfläuse erkennen und gezielt bekämpfen

Keine Panik! Haben Sie erst die Läuse erst einmal erkannt, gibt es sehr wirkungsvolle Schritte gegen die Plagegeister. Doch wie kann man sich überhaupt anstecken? Da vor allem jüngere Kinder beim Spielen die Köpfe eng zusammenstecken, geht durch diesen Haar-zu-Haar-Kontakt die Übertragung aus Läusesicht ganz einfach.

Läuse sind übrigens kein Zeichen mangelnder Hygiene! Jedoch lassen sie sich in langem Haar etwas schwieriger erkennen als in kurzem. Die sogenannten „Nissen“ sind übrigens die Eier der Kopflaus. Sie kleben meist an den Haaransätzen in der Nähe der Kopfhaut. Nach ungefähr einer Woche schlüpfen daraus die Nachkommen. Durch das Entfernen der geschlüpften Läuse und Nissen bekommen Sie die Lage zügig unter Kontrolle und es geht bald wieder ohne Läuse zur Schule beziehungsweise läusefrei zur Kita.

Muss ich den Läuse-Befall der Kita mitteilen?

Trotz Aufklärungskampagnen ist es doch oft noch schambesetzt, wenn Eltern beim eigenen Kind Kopfläuse erkennen – obwohl feststeht, dass das nicht mit schlechter oder unzureichender Körperpflege beziehungsweise Sauberkeit zu tun hat.

Trotzdem beschleicht viele Eltern ein komisches Gefühl. Ganz falsch wäre nun, aus Peinlichkeit nichts zu sagen. Richtiges Verhalten ist: Informieren Sie umgehend die Einrichtung, die Ihr Kind besucht. Dazu sind Eltern verpflichtet.

Die Gemeinschaftseinrichtung muss das zuständige Gesundheitsamt in Kenntnis setzen. Dann erfahren Sie auch, wann Ihr Kind nach dem Läuse-Befall wieder in den Kindergarten (Kita) oder in die Schule darf. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat eine Broschüre herausgegeben, die Sie kostenlos downloaden können. Auch die Schulministerien der Bundesländer informieren auf ihren jeweiligen Homepages einschlägig über Läuse in Schulen.

Was ist eigentlich eine Kopflaus?

Die Kopflaus ist ein kleiner blutsaugender Parasit, ausgewachsen etwa zwei bis drei Millimeter groß.i Sie kann nicht fliegen, denn sie ist zwar ein Insekt, hat aber keine Flügel. Mit ihren Klammerbeinchen kann sie sich jedoch hervorragend an einem menschlichen Haar festhalten und daran entlang bewegen.

Sie lebt von winzigen Mengen menschlichen Blutes, die sie sich aus der Kopfhaut zapft. Ohne „Nachschub“, sprich ohne menschlichen Wirt, ist die Laus nach zwei bis drei Tagen tot. Es gibt sie weltweit zu jeder Jahreszeit. Krankheiten übertragen sie in hiesigen Regionen nicht.

Und was genau mache ich jetzt?

Den besten Erfolg erzielen Sie mit dieser Doppelstrategie: Ein wirksames Mittel gegen Kopfläuse verwenden und die nassen Haare mit einem sogenannten Läusekamm auskämmen. Während das Auskämmen an jedem dritten Tag erforderlich ist, müssen viele Läusemittel nur einmal oder nach sieben bis zehn Tagen ein zweites Mal angewandt werden.

In der Apotheke erhalten Sie fach- und sachkundige Auskunft und Beratung zu zugelassenen Anti-Läuse-Mitteln. Beim Läusekamm sind die einzelnen Zinken dichter beieinander und idealerweise sind die Enden abgerundet. Zum einen geht dadurch das Auskämmen der abgestorbenen Läuse und Nissen leichter vonstatten, zum anderen wird die Kopfhaut geschont. Die Läuse selbst streben zur Kopfhaut, während die Nissen vor allem im Nacken, hinter den Ohren und im Schläfenbereich zu finden sind.

Grundsätzlich gilt: Mit Säuglingen und Kleinkindern zum Arzt gehen! Das gilt besonders, wenn Ihr Kind gleichzeitig einen außerordentlich starken Juckreiz durch den Kopflausbefall hat, weil wundgekratzte Stellen nicht zuträglich sind und sich entzünden können. Manche Krankenkassen erstatten die Kosten für Anti-Kopflaus-Mittel und Läusekamm, wenn Sie ein Rezept eines Kinderarztes vorlegen können. Wichtig ist, der Anweisung für die Anwendung auf dem Beipackzettel genau zu folgen, denn damit steht und fällt die Wirksamkeit. Und Ihr Kind trägt nicht länger Läuse in Kita oder Schule.

Kinder, die eine Weile stillsitzen können, lassen die „Prozedur“ des Einwirkens und anschließenden Auskämmens meist klaglos über sich ergehen. Kindern, die sich damit schwerer tun, können Sie unterstützen, indem Sie zum Beispiel gemeinsam ein Hörbuch oder Kinderradio hören. Auch wenn eine dritte Person etwas vorliest, wird die Zeit des „Lausens“ erträglicher.

Was ist noch zu tun?

Laut Robert Koch-Institut sind weitere Maßnahmen nachrangig. Als vorsorglich dennoch sinnvoll gilt:

  • Kämme und Haarbürsten sowie Haarspangen und so weiter in heißem Seifenwasser reinigen.

  • Bettwäsche, vor allem Kopfkissen, und Schlafanzüge wechseln.

  • Kappen, Mützen, Helme, Schals und ähnliches sowie Kuscheltiere entweder waschen oder für drei Tage in einer Plastiktüte aufbewahren.

 

Quellen:

„RKI - RKI-Ratgeber - Kopflausbefall“. Rki.de, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Kopflausbefall.html. Zugegriffen 21. November 2022.

„Kopfläuse“. Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Zugegriffen 21. November 2022.

„Die Behandlung“. Pediculosis-gesellschaft.de, http://www.pediculosis-gesellschaft.de/die-behandlung. Zugegriffen 21. November 2022.

„Kopfläuse bei Kindern“. Kindergesundheit-info.de, https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/kopflaeuse/. Zugegriffen 21. November 2022.

„Kopfläuse... was tun?“ Bzga.de, https://shop.bzga.de/kopflaeuse-was-tun-c-103/. Zugegriffen 21. November 2022.

„Läusemittel - Wirkstoffe und Wirkung“. Kindergesundheit-info.de, https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/kopflaeuse/laeusemittel. Zugegriffen 21. November 2022.

„Läuse erkennen und bekämpfen“. Die Techniker, https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/kinder-und-jugendliche/was-sind-kopflaeuse-2013206. Zugegriffen 21. November 2022.

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