Harmonie von Natur und Liebe: Wie man ihre Schönheit durch die Linse einfängt

Kameras sind nicht nur dazu in der Lage, Bilder aufzunehmen. Sie können ebenso Momente festhalten – Momente voller Schönheit, Leidenschaft und Emotionen. Doch was braucht es, um die Fotografie in weit mehr umzuwandeln?

Kameralinse

Die Natur mit der Kamera festzuhalten, stellt viele Fotograf:innen vor eine große Herausforderung.

© Foto: Pawel Skor/Unsplash

Fotografen wissen, wie schwer es sein kann, den eigenen Blickwinkel mit der Linse zu dokumentieren. Besonders herausfordernd ist es darunter, die unberührte Pracht der Natur und die tiefen Gefühle, die sie in uns auslöst, einzufangen. Wer sich dieser Herausforderung stellen möchten, hat verschiedene Möglichkeiten dies zu tun. In diesem Artikel geben wir Dir die Möglichkeit, Dich mit den Techniken und Tipps erfahrener Profis vertraut zu machen. Egal, ob Du zusammen mit Deinen Geliebten, Vierbeinern oder alleine den Schritt in die Natur wagen möchtest: Wir begleiten Dich und helfen Dir einzigartige Verbindung zwischen Mensch und Natur in unvergesslichen Bildern festzuhalten.

Oliver Fluck – in Ruhe Aufregung erleben

Ein spezieller Bereich der Naturfotografie ist die Disziplin der Nachtfotografie. Diese birgt spezifischere Herausforderungen, welche es zu meistern gilt. Neben technischen Besonderheiten wie Ausrüstungsfragen und Belichtungsfaktoren stehen Fotografen vor einer gewissen inneren Überwindung. Oliver Fluck, ein bekannter Fotograf der Nacht, setzt sich bereits seit vielen Jahren mit den Chancen der Abendstunden auseinander. In einem Interview mit Gate7 – Fotografie und Storytelling redet er über seine Erfahrungen. Dabei macht er auf die Kraft der Stille und der Ungewöhnlichkeit aufmerksam:

"Umso ruhiger es wird, desto freier sind die Gedanken. Es ist eine sehr friedliche Zeit, in der einen niemand stört. Ungewöhnliche Aktivitäten führen zu ungewöhnlichen Bildern" 

Durch das Eintauchen in die Nacht können Fotografen laut Fluck nicht nur die physische Dunkelheit technisch erforschen. Sie können obendrein ihre eigene innere Ruhe kennenlernen und dadurch neue kreative Impulse entwickeln. Fotografen können ihn als Vorbild nehmen, ihre eigene Komfortzone zu verlassen. Dies bedeutet nicht zwingend ein Foto während eines Fallschirmsprungs aufzunehmen. Viel mehr sollte man ebenso die Ruhe und Unkonventionalität in der Fotografie erforschen. Betrachtet man die technischen Besonderheiten der Nachtfotografie, so müssen sich Fotografen ebenso speziell auf die Disziplin vorbereiten. Online lassen sich weitere Tipps für die Aufnahme von Nachtfotos finden.

Mann fotografiert die Landschaft

Eine ruhige Hand ist bei der Fotografie in der Natur von Vorteil.

© Foto: shbabalif/Unsplash

Karin de Jonge - Inspirationen stecken überall

Die niederländische Naturfotografin und Psychologin Karin de Jonge lernte im Laufe ihrer künstlerischen Karriere den Herausforderungen der Naturfotografie entgegenzuwirken. Die Gewinnerin der Kategorie „Landscapes of the Lage Landen“ beim NPOTY-Wettbewerb 2019 teilte in einem Interview wertvolle Einsichten. Diese können angehenden Fotografen und Hobbyfotografen nutzen, um ihre Fähigkeiten zu verbessern und ihre Leidenschaft zu entwickeln. Im Interview betonte sie besonders die Wichtigkeit, Inspiration überall zu suchen:

Don’t think that you have to travel far to take winning photos.”

Einsteiger sowie erfahrenere Fotografen neigen dazu, viel Zeit mit der Suche nach der perfekten Location zu verbringen. Nach Jonge’s Erfahrungen ist es jedoch so, dass Fotomotive überall zu finden sind – auch in alltäglichen Orten und Situationen. Ihr Beispiel von „Galloways under the bridge“ verdeutlicht ihre Aussage. Die gewinnbringende Aufnahme wurde spontan an einem Sonntagnachmittag unter einer Brücke in ihrer Heimatstadt aufgenommen. Anstatt Oberflächlichkeiten wie der Location zu viel Aufmerksamkeit zu schenken, lehrt sie, den Spaß am Fotografieren zu bewahren.

Mann fotografiert die Landschaft auf einem Berg

Mit der richtigen Kameraeinstellung gelingen spektakuläre Naturaufnahmen.

© Foto: sutirtab/Unsplash

Alison Langevad – Warte auf den Moment

Technische Perfektion ist nicht alles: Die leidenschaftliche Wildlife- und Naturfotografin Alison Langevad ist der lebende Beweis dafür. Selbst bezeichnet sie sich erst seit wenigen Jahren als professionelle Fotografin. Zuvor sah Langevad ihr Handwerk mehr als ein Hobby. Dieses entwickelte sich im Laufe ihrer Afrikareisen weiter. In einem Interview mit The Wandering Lens betont sie die Bedeutung von Emotionalität und Ausdruck in ihren Bildern:

I wait for unique situations to unfold.”

Hinter ihren Aufnahmen steckt keine technische Expertise. Was ihre Aufnahmen einzigartig macht, ist ihre Geduld und Aufmerksamkeit für Details. Laut ihren Aussagen versucht sie hinter den Horizont der afrikanischen Tierwelt zu blicken. Die Schönheit ihrer Bilder entsteht dabei durch subtile Momente, welche die Charaktere der Tiere offenbaren. Fotografen können von ihr lernen, wie man nicht nur Bilder macht, sondern Geschichten erzählt. Ihre Fähigkeit, tiefe Emotionen in ihren Bildern einzufangen, kann als Inspiration dienen.

Technik vs. Feingefühl: Darauf kommt es an!

Was braucht es nun, um die eigene Fotografie in eine persönliche und einzigartige Kunstform umzuwandeln? Die aufgelisteten Künstler verdeutlichen, dass es weit mehr als technisches Können benötigt. Für viele steht dieses sogar eher an zweiter Stelle. In ihren Interviews gehen sie deshalb weniger auf ihre Technik, sondern mehr auf ihre persönlichen Erfahrungen und Emotionen ein. 

Während technische Grundlagen wichtig sein können, stellt sich heraus, dass es das eigene Feingefühl ist, das den Unterschied macht. Ein Verständnis für Licht und Komposition ermöglicht es Fotografen, eindrucksvolle Bilder zu schaffen. Um Betrachter jedoch zu berühren, braucht es Nuancen und die kreative Interpretation des Fotografen. Wer nun den Schritt in die Natur wagt, sollte sich weniger auf das Equipment, die Location und die Uhrzeit konzentrieren. Eine gute Naturaufnahme kann nicht erzwungen werden. Es gilt, den Weg und die Verbindung zur Mutternatur als Höhepunkt des Fotografie-Erlebnisses zu sehen.