Selbsthilfe bei Krebs: Was kann ich für mich tun?

Diagnose Krebs: Welche Möglichkeiten der Selbsthilfe gibt es?

Im Laufe einer Krebs-Therapie stellen sich die meisten Patienten irgendwann die Frage, welche Möglichkeiten sie zur Selbsthilfe haben. Das sind einige! Hier erfahren Sie mehr darüber.

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Nach der Krebs-Diagnose: Was kann jetzt helfen?

Ob bei einer Routineuntersuchung oder aufgrund von Beschwerden: Wenn Menschen die Diagnose Krebs erhalten, stellt sich ihr Leben auf den Kopf. Diese Nachricht trifft sie wie der Schlag und überfordert viele auf emotionaler, seelischer und geistiger Ebene. Und das ist nur natürlich. Denn neben einer Vielzahl von Ängsten, etwa vor der Therapie oder um sein Leben, prägt eine große Unsicherheit die Phase: Gibt es Metastasen, wie aggressiv ist der Tumor und wie sage ich es meinen Angehörigen und Freunden? Mit diesen Gedanken und Gefühlen zurechtzukommen, ist nicht leicht. Dennoch gibt es Wege. Vielen Menschen hilft es zum Beispiel, sich umfassend über ihre Erkrankung zu informieren und herauszufinden, ob sie neben der schulmedizinischen Therapie weitere Maßnahmen ergreifen können. Populär sind da unter anderem die Helleborus-Therapie oder Ernährungsanpassungen.

Im Video: Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen im Überblick

Tipps zur Selbsthilfe bei Krebs

Jeder Mensch reagiert anders auf eine Krebs-Diagnose. Manche ziehen sich zunächst zurück und wollen nichts mit dem Thema zu tun haben. Andere werden sofort aktiv und holen Informationen sein. Alle Reaktionen sind in Ordnung denn es braucht seine Zeit, die Nachricht erst einmal zu verdauen. Im folgenden finden Sie einige Tipps, was Sie tun können, um sich selbst bei Krebs zu helfen.

Holen Sie Informationen ein

Sie sind der Experte für Ihre eignen Körper! Werden Sie auch zum Experten für ihre Erkrankung. Sammeln Sie Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten, Verlauf und Art des Krebses. Lassen Sie sich allerdings nicht von den Daten erschlagen. Gehen Sie stückchenweise vor, wenn es Ihnen passt und nutzen Sie nur seriöse Quellen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin ist Ansprechpartner Nummer 1: Schreiben Sie sich alle Fragen auf, damit Sie diese im Gespräch nichts vergessen. Der Vorteil: Wenn Sie gut Bescheid wissen, können Sie auch besser Entscheidungen zur Therapie treffen und sich aktiv zu Ihrem Behandlungsplan einbringen.

Legen Sie eine Mappe an

Sie werden einige Untersuchungen durchlaufen und jede Menge Befunde erhalten. Damit Sie den Überblick behalten, bewahren Sie alle Unterlagen in einer Mappe auf. Am besten, Sie fordern für jeden Befund eine Kopie für sich an. Nehmen Sie den Ordner auch zu wichtigen Arztgesprächen mit. Die Erfahrung zeigt, dass die Mediziner nicht immer alles vorliegen haben – so können Sie schnell aushelfen.

Suchen Sie sich Unterstützung

Freunde und Familie sind ein wichtiger Aspekt bei der Selbsthilfe bei Krebs. Mit einer vertrauten Person kann die kommende Zeit um einiges leichter werden. Bitte Sie daher ihren Partner, eine gute Freundin oder jemand anderen, der Ihnen nahesteht, um Unterstützung. Vielleicht kann Sie die Person zu wichtigen Terminen begleiten. Das empfiehlt sich besonders, da Sie selbst vor Anspannung vielleicht gar nicht alles verstehen, was der Arzt oder die Ärztin Ihnen erklärt. Zudem tut es einfach gut, jemanden von seinen Sorgen und Ängsten zu berichten.

Nutzen Sie Beratungsangebote und psychoonkologische Betreuung

Mit einer Krebserkrankung umzugehen bedeutet eine große psychische Belastung. Viele Personen fühlen sich beispielsweise schuldig, weil sie erkrankt sind. Auch die Strapazen einer Chemotherapie oder einer Operation müssen mental verarbeitet werden. Speziell dafür gibt es Psychoonkologen: Sie unterstützen bei Überforderung, Unsicherheiten und Ängsten und bieten Hilfe an, mit dem Krebs umzugehen. Auch verschiedene Beratungsstellen können Ihnen wertvolle Hinweise geben, welche Angebote es für Sie gibt und wie Sie auf diese zugreifen können.

Selbsthilfegruppen

Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr wertvoll sein: Sie müssen nicht groß erklären, wie Sie sich fühlen, das Gegenüber versteht Sie auch so. Weiterhin können auch unangenehme Themen zur Sprache kommen, die Sie vielleicht mit keinem anderen besprechen wollen. Zudem zeigen die Gruppen Möglichkeiten zur Selbsthilfe bei Krebs auf: Was steht mir zu und was hat schon anderen das Leben erleichtert?

Ernährung als Selbsthilfe bei Krebs

Eine wichtige Selbsthilfemaßnahme bei Krebs ist eine ausgewogene Ernährung. Sie kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und den Körper bei der Bewältigung der Krebsbehandlung zu unterstützen. Es ist wichtig, ausreichend Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und proteinreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen. Greifen Sie nur auf Nahrungsergänzungsmittel zurück, wenn ein nachgewiesener Nährstoffmangel vorliegt.

Selbstfürsorge: Sich selbst etwas Gutes tun

Stellen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse in den Fokus und bauen Sie immer wieder Auszeiten in Ihren Alltag ein, die Sie mit dem Füllen, was Ihnen Freude und Entspannung bringt. Vielleicht möchten Sie ein altes Hobby pflegen oder ein neues ausprobieren, das Ihnen schon immer zugesagt hat? Auch Bewegung ist eine wichtige Selbsthilfe bei Krebs. Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern, den Körper zu stärken und das Immunsystem zu unterstützen. Es ist wichtig, auf die eigenen Grenzen zu achten und nicht zu übertreiben. Das medizinische Fachpersonal kann helfen, einen geeigneten Bewegungsplan zu erstellen.

Zudem lohnt es sich Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga und Atemübungen zu erlernen. Sie tragen womöglich dazu bei, den Stress zu reduzieren und die Stimmung zu verbessern.

Hilfe durch alternative Behandlungsmethoden bei Krebs?

Durch Chemotherapien, Bestrahlungen und ähnliches entstehen meist Nebenwirkungen, die Patienten belasten können. Daher suchen viele nach Möglichkeiten außerhalb der Schulmedizin, diese zu lindern. Besprechen Sie solche Vorhaben immer mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Das ist notwendig, um eventuell mögliche Wechselwirkungen abzuklären. Informieren Sie sich zudem genau über die einzelnen Methoden. Nicht alle halten, was sie versprechen und manche können ebenfalls unerwünschte Wirkungen aufweisen.

Letztendlich ist es wichtig zu verstehen, dass die Behandlung von Krebs ein Teamspiel ist, bei dem sowohl medizinische Fachkräfte als auch der Patient eine wichtige Rolle spielen. Durch die Umsetzung von Selbsthilfe-Maßnahmen kann der Patient aktiv dazu beitragen, den Körper und den Geist zu unterstützen und die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung zu erhöhen.

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